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Beoning - Jongsu (Yoo Ah-in) ist fasziniert von der geheimnisvollen Haemi (Jun Jong-seo)
© Central Film © Capelight Pictures

TV-Tipp für Montag (28.2.): Yoo Ah-in muss zurückstecken

Arte zeigt TV-Premiere "Burning"

"Burning", Arte, 22:05 Uhr
Ein junger Südkoreaner (Yoo Ah-in) verliebt sich in eine frühere Schulkameradin (Jeon Jong-seo), die nach einer Kenia-Reise mit einem mysteriösen Gefährten (Steven Yeun) nach Hause zurückkehrt. Der Daheimgebliebene schickt sich voller Eifersucht in die Rolle des guten Freundes, bis die junge Frau plötzlich spurlos verschwindet.

Ein Jahr, bevor "Gisaengchung" ("Parasite") Filmgeschichte schrieb, sorgte dieser südkoreanische Thriller für Furore unter Kritikern und auf Festivals. Was ihm versagt blieb, war die öffentlichkeitswirksame Oscar-Nominierung. Zwar schickte Südkorea "Beoning" - so der Originaltitel - nach Hollywood zur Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die ihn aber nicht nominierte.

Bis dahin waren sich die Kritiker einig, dass Produzent, Regisseur und Drehbuchautor Lee Chang-dong nach einer achtjährigen Schaffenspause hier ein außerordentliches Werk gelungen war. Zahlreiche Journalisten setzten das Werk auf ihre Jahresbestenlisten 2018, hielten ihn gar für einen besten des 21. Jahrhunderts, und 150 Kritiker aus 28 Ländern wählten den Streifen zum besten koreanischen Film aller Zeiten.

Es ist nicht schwer zu verstehen, warum. Die mehrdeutige Handlung, das heraufbeschworene Gefühl von Unbehagen und die exzellenten darstellerischen Leistungen ziehen den Betrachter in eine sich langsam entwickelnde Charakterstudie, welche die Geduld des Zuschauers schließlich belohnt und dabei viele der Erwartungen unterläuft. Lee gelingt eine beeindruckende Gratwanderung zwischen dokumentarischer und lyrischer Anmutung

Das Drehbuch basiert auf der Kurzgeschichte "Scheunenabbrennen" des japanischen Autoren Haruki Murakami aus dem Jahr 1983 und der Kurzgeschichte "Burning" des US-Autoren William Faulkner aus dem Jahr 1939. Gedreht wurde in Seoul und in Paju.

"Beoning" spielte weltweit 8 Millionen Dollar ein, gewann über 50 Preise weltweit und wurde knapp 150 weitere Male nominiert. Bei den Asiatisch-Pazifischen Filmpreisen wurde der Film mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet, quasi dem zweiten Platz hinter dem japanischen "Shoplifters", während Regisseur Lee Chang-dong bei den Asiatischen Filmpreisen gewann. Bei den Südkoreanischen Filmpreisen wurde der Film prämiert.

Kritiker Jason Di Rosso befand in "ABC News": "Ein erstklassiger Film mit der doppelten Stoßrichtung einer verhängnisvollen romantischen Besessenheit und einer Gesellschaftskritik, welche die Ohnmacht eines Außenseiters bloß legt, der die undurchsichtige Welt der Megareichen zu verstehen sucht."



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