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Gong Li sitzt Venedig-Jury vor

Zwei deutsche Werke im Wettbewerb der 59. Biennale

Zum Ende des Monats beginnenden 59. Internationalen Filmfestivals von Venedig hat der neue Festivalchef Moritz de Hadeln zwei deutsche Produktionen eingeladen

Es kann auch ein Vorteil sein, einen deutschen Festivalchef bei einem bedeutenden Filmfestival im Ausland zu haben. So kommt der deutsche Spielfilm endlich mal wieder zu internationaler Geltung, nachdem er im Mai in Cannes wieder einmal komplett außen vor bleiben musste. Moritz de Hadeln, der neue Festivalleiter der Filmfestspiele von Venedig, hat zwei deutsche Produktionen zur diesjährigen 59. Biennale eingeladen.

Die Filmfestspiele in der Lagunenstadt beginnen am 29. August und dauern bis zum 8. September. Die deutschen Fahnen werden durch Doris Dörrie und ihre Komödie "Nackt" sowie durch "Führer Ex" von Winfried Bonengel vertreten.

Der Jury-Vorsitz wurde der chinesischen Schauspielerin Gong Li übertragen, deren Filme "Die rote Laterne" und "Die Geschichte der Qui Ju" in Venedig Anfang der Neunziger ausgezeichnet wurden.

De Hadeln, der bis letztes Jahr 22 Jahre lang Berlinale-Chef gewesen war, zeigte sich überzeugt, ein "reichhaltiges, spannendes und buntes Programm" mit seiner Filmauswahl gefunden zu haben. Und dazu die Quadratur des Kreises: "Es wird mehr Glamour und mehr künstlerisches Kino geben. Ich wurde vor vier Monaten und einer Woche berufen. In vier Monaten musste ich Wunder bewirken. Meine Assistenten und ich haben unter Hunderten von Filmen unsere Auswahl treffen müssen."

Der französische Film wird dabei am reichhaltigsten vertreten sein: Sechs der 21 Werke im Wettbewerb um den Goldenen Löwen kommen aus unserem Nachbarland oder wurden zumindest von den Franzosen mitproduziert. Eröffnet werden die Filmfestspiele durch einen amerikanischen Film: "Frida", in welchem Salma Hayek die berühmte mexikanische Malerin mimt. Dabei wirken auch Ashley Judd, Geoffrey Rush, Edward Norton und Antonio Banderas. Die größte Nummer, die aus Hollywood kommt, ist der Thriller "Road to Perdition". Dessen Stars Jennifer Jason Leigh, Tom Hanks, Paul Newman und Jude Law werden auch als Festivalgäste erwartet.

Dazu sind Sophia Loren, Julianne Moore, Catherine Deneuve, Anjelica Huston, Harrison Ford, Clint Eastwood, John Malkovich und Liam Neeson angekündigt. Signora Loren wird das Regiedebut ihres Sohnes Edoardo Ponti unterstützen, in dem sie neben Mira Sorvino mitspielt. De Hadeln war Sophias Teilnahme eine Extra-Erwähnung wert: "Sie wird nach 20 Jahren wieder dabei sein."

Hier die Liste der Wettbewerbsfilme:
"Bear´s Kiss" von Sergej Bodrow (Schweden)
"Führer Ex" von Winfried Bonengel (Deutschland)
"Meili Shiguang" von Tso-Chi Chang (Taiwan)
"The Hours" von Stephen Daldry (USA)
"Un monde presque paisible" von Michel Deville (Frankreich)
"Nackt" von Doris Dörrie (Deutschland)
"Dirty Pretty Things" von Stephen Frears (Großbritannien)
"La forza del passato" von Piergiorgio Gay (Italien)
"Nha Fala" von Flora Gomes (Portugal)
"The Tracker" von Rolf de Heer (Australien)
"Julie Walking Home" von Agnieszka Holland (Polen)
"Dolls" von Takeshi Kitano (Japan)
"Dom Durakow" von Andrei Konchalowsky (Russland)
"L´homme du train" von Patrice Leconte (Frankreich)
"Oasis" von Chang-Dong Lee (Südkorea)
"Au plus pres du paradis" von Tonie Marshall (Frankreich)
"Road to Perdition" von Sam Mendes (USA)
"The Magdalene Sisters" von Peter Mullan (Großbritannien)
"Un viaggio chiamato amore" von Michele Placido (Italien)
"Frida" von Julie Taymor (USA)
"Velocita massima" von Daniele Vicari (Italien)


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