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Die Fabelmans
Die Fabelmans
© Universal Pictures International

Kinostarts der Woche: Steven Spielberg fabelmanhaft

"Scream" geht in die sechste Runde

Die aktuelle Kinowoche bringt einen neuen Steven Spielberg, und einen besonderen dazu: In "Die Fabelmans" erzählt der Meister-Regisseur von seiner Kindheit und Jugend, die von der aufflammenden Liebe zum Kino geprägt war. Aus Hollywood kommt unter anderem auch der sechste Teil der "Scream"-Reihe, während Europa stark mit Programmkinotiteln aus Deutschland ("Ladybitch" und "Alle wollen geliebt werden"), Frankreich ("Saint Omer") und Island ("Gletschergrab") vertreten ist. Was lohnt den Kinobesuch? Und wann lässt man die Geldbörse besser stecken?

"Die Fabelmans"
Drama
USA
151 Minuten
FSK 12

Unsere Empfehlung: Reingehen!

In den fünfziger Jahren verliebt sich ein Sechsjähriger (Mateo Zoryan) in das Kino und beginnt bald selbst, kurze Filme zu drehen. Schließlich steuert er als Jugendlicher (Gabriel LaBelle) mit Leidenschaft und gegen den Widerstand seines Vaters (Paul Dano) auf eine Karriere als Filmemacher zu.

Wer sollte eine Ode an das Kino verfassen, wenn nicht einer der größten Filmemacher aller Zeiten? Steven Spielberg hat dieses nostalgische US-Drama inszeniert, mit dem er autobiographisch seine Kindheit und Jugend reinszeniert. Teilweise etwas langsam, insgesamt aber bezaubernd lässt er die Zuschauer an seinem Traum, der Wirklichkeit geworden ist, teilhaben. Die Universal Pictures-Produktion hat durchweg gute Kritiken erhalten und ist für sieben Academy Awards nominiert.

Unsere Kritikerin Bianka Piringer ist gebremst angetan: "Zur leicht verklärten, von milder Ironie begleiteten Geschichte passt Michelle Williams’ naiv überhöhte Darstellung der künstlerisch begabten Mutter. Nach anfänglichen Längen entfaltet das epische Drama später die fesselnde Spannung, die einen großen Filmemacher von durchschnittlichen Regisseuren unterscheidet."

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"Scream 6"
Horror
USA
123 Minuten
FSK 16

Unsere Empfehlung: Reingehen!

Der Ghostface-Killer macht nun auch New York City unsicher und steigt den Überlebenden aus Teil 5 hinterher.

Kaum glaublich, aber wahr: Selbst der sechste Teil der seit 1996 laufenden Reihe ist mehr als passabel geraten. Das Horrorspezialisten-Regieduo Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillet, die vergangenes Jahr bereits mit dem Reboot "Scream" überzeugten, gewinnen dem naturgemäß abgestandenen Schema durch den neuen Spielort und einige einfallsreiche Sequenzen erneut spannenden Reiz ab. Die Paramount Pictures-Produktion hat gute Kritiken erhalten, ebenso sind die ersten Zuschauerreaktionen positiv.

Unser Rezensent Andreas Köhnemann teilt das Lob für den US-Horrorfilm mit Einschränkungen: "Ein frischer Ort, viel Action und einnehmende Hauptfiguren. Ganz so smart wie erhofft - und wie der Film sich selbst einzuschätzen scheint - ist das Ganze jedoch nicht."

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"65"
Science Fiction
USA
93 Minuten
FSK 16

Unsere Empfehlung: Spart Euch das Geld!

Ein Pilot (Adam Driver) und die neben ihm einzige Überlebende (Ariana Greenblatt) finden sich nach dem Absturz ihres Raumschiffs auf einem scheinbar fremden Planeten wieder und müssen sich prähistorische Ungeheuer erwehren.

Und wieder ein Regieduo: Scott Beck und Bryan Woods ("Halloween Haunt") haben sich besonders durch ihr Drehbuch zu "A Quiet Place" einen Namen gemacht. Dieser US-Science Fiction-Film kann dem Horrorfilm von 2018 leider nicht das Wasser reichen. Der Columbia Pictures-Produktion, die von den Kritikern verrissen worden ist, fehlt an Staunen, Spannung oder Überraschungen.

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"Saint Omer"
Drama
Frankreich
122 Minuten
FSK 12

Unsere Empfehlung: Reingehen!

In der französischen Stadt Saint Omer steht eine Senegalesin (Guslagie Malanda) vor Gericht, die ihr 18 Monate altes Kind ertränkt hat.

Regisseurin und Drehbuchautorin Alice Diop hat für ihr französisches Drama - zugleich ihr Spielfilm-Regiedebut - unter anderem den Silbernen Löwen bei den Filmfestspielen von Venedig erhalten und ist für den Europäischen Filmpreis nominiert. Diese fesselnde und intelligente Grandfilm-Produktion über Mutterschaft und Rassismus spricht die Zuschauer auf der emotionalen wie der intellektuellen Ebene gleichermaßen an. Die Kritiken sind durchweg gut.

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"Gletschergrab"
Thriller
Island
112 Minuten
FSK 12

Unsere Empfehlung: Ihr könnt, müsst aber nicht!

Eine junge Bankangestellte (Vivian Ólafsdóttir) wird zur Zielscheibe von Killern, was mit ihrem verschwundenen Bruder und einem deutschen Flugzeugwrack aus dem Zweiten Weltkrieg zu tun hat.

Nanu, ist das nicht unser Wotan Wilke Möhring in diesem isländischen Thriller? Jawohl, und außerdem gibt es noch phantastische Landschaftsaufnahmen und spannende Verfolgungsjagden zu sehen, die Óskar Thór Axelsson ("I Remember You") souverän in Szene gesetzt hat. Die Handlung selbst, basierend auf dem Roman " Napóleonsskjölin" von Arnaldur Indriðason aus dem Jahr 1999, ist vorhersehbar und an manchen Stellen unfreiwillig komisch. Die Splendid-Produktion hat schlechte Kritiken erhalten.

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"Ladybitch"
Drama
Deutschland
97 Minuten
FSK 12

Unsere Empfehlung: Reingehen!

Eine junge Schauspielerin (Celine Meral) erhält die Gelegenheit, in einem Stück eines großen Theater-Regisseurs (Christoph Gawenda) mitzuspielen. Doch der Vorgesetzte missachtet immer häufiger die Grenzen professioneller Zusammenarbeit...

Das Regiedebutantinnen-Duo Paula Knüpling und Maria Prados, das auch das Skript geschrieben hat, geht die beklemmenden Themen von Machtmissbrauch und Grenzüberschreitung in seinem deutschen Drama durchaus mit Humor, vor allem aber frontal im Stil eines Pseudo-Dokumentarfilms an - dicht dran, irritierend, involvierend. Die Ladybitches-Produktion ist ein viel versprechendes Debut.

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"Alle wollen geliebt werden"
Drama
Deutschland
84 Minuten
FSK 12

Unsere Empfehlung: Reingehen!

Eine Psychotherapeutin (Anne Ratte-Polle) gerät an einem heißen Sommertag an ihre Grenzen.

Regiedebutantin Katharina Wolf hat ihr Drehbuch über eine Frau am Rande des Nervenzusammenbruchs mit dem Leben abgelauscht klingenden Dialogen witzig, flott und wahrhaftig in Szene gesetzt und kann sich in ihrem deutschen Drama auf eine glänzende Hauptdarstellerin verlassen. Die Camino-Produktion hat gute Kritiken erhalten.

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