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Als hätten sie's geahnt: "Scream 3"-Gucker sticht auf Eltern ein

Französischer Teenager unter Mordverdacht

Die Verbotsrufer gegen Horrorfilme werden sich wieder zu Gehör melden, nachdem jüngst in Frankreich ein 16jähriger, der sich gerade den einen Tag zuvor in den Kinos angelaufenen "Scream 3" angesehen hatte, seinen Vater und seine Stiefmutter mit einem Küchenmesser attackierte. Die Frau erlitt ernsthafte Verletzungen im Gesicht. Der Junge trug bei der Tat in einer Stadt nahe Paris eine schwarzweiße Geistermaske, die dem Markenzeichen der "Scream"-Reihe ähnelt, und die in den Filmen der Mörder trägt. Die Eltern wurden verletzt ins Krankenhaus eingeliefert, und gegen den Jugendlichen, der wegen psychischer Störungen schon auffällig geworden ist, wird wegen Mordversuchs ermittelt. Er musste in ein Gefängniskrankenhaus, nachdem er sich durch einen Sprung aus der Wohnung im zweiten Stock am Bein und am Rücken verletzt hatte. Ein anderer, 19 Jahre alter, Teenager wurde früh morgens nahe eines Bahnhofs verhaftet, weil er ebenfalls mit einem Messer und in der "Scream"-Maskerade unterwegs war. Er erklärte der Polizei gegenüber, er habe einen Mann "erschrecken" wollen, der ihn kurz zuvor angegriffen habe. Auch er muss vor Gericht erscheinen. Bereits 1999 waren zwei amerikanische Mädchen, die eine der Mütter umgebracht hatten, mit den Horrorfilmen von Wes Craven in Verbindung gebracht worden, aber der Richter ließ sich auf das Nachahmungsargument nicht ein und erwähnte die Filme in seinem Urteil kein einziges Mal. Richter und Polizeibeamte werden dennoch aufatmen, wenn mit "Scream 3", der in den USA ein großer Erfolg war, jetzt unwiderruflich Schluss ist, wie es der Regisseur angekündigt hat. In "Scream 3" gibt es ironischerweise eine Debatte, wie gewalttätig "Stab 3", der Film im Film, sein dürfe, angesichts von Nachahmungstätern und der Schuld, die Hollywood momentan dafür aufgehalst werde.

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