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Renfield (2023)

In dieser US-Actionkomödie glänzen Nicolas Cage und Nicholas Hoult als Graf Dracula und dessen Speichellecker.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.0 / 5

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Vor Kurzem ist Renfield (Nicholas Hoult) mit seinem Boss nach New Orleans gezogen. In den Bars und Clubs der Stadt geht er für ihn auf Menschenfang und gerät eines Nachts zwischen die Schusslinie des Gangstersöhnchens Teddy Lobo (Ben Schwartz) und der Polizistin Rebecca (Awkwafina). Dank der übermenschlichen Kräfte, die ihm das Verzehren von Insekten verleiht, rettet Renfield Rebecca das Leben, das auf einmal wieder lebenswert erscheint.

Nun muss Renfield nur noch von seinem narzisstischen Boss loskommen. Um seine Co-Abhängigkeit zu überwinden, besucht der eine Selbsthilfegruppe, die alsbald selbst in Bedrängnis gerät. Denn Renfields Boss ist kein Geringerer als Graf Dracula (Nicolas Cage) höchstpersönlich.

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Renfield - Dracula (Nicolas Cage) und Renfield...oult)Renfield - Nicolas Cage als Dracula

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"Renfield": Ein Blutsauger und sein Handlanger als Actionstars

Die 1912 gegründete Universal Film Manufacturing Company war das erste große Hollywood-Studio. In den 1920er- und 1930-Jahren war es vor allem für Horror- und Monsterfilme bekannt. "Das Phantom der Oper" (1928) mit Lon Chaney, "Dracula" (1931) mit Bela Lugosi oder "Frankenstein" (1931) mit Boris Karloff – alle waren sie bei dem Studio mit der Weltkugel im Logo zu Hause. Vor ein paar Jahren wurde dann ein großes Wiedersehen angekündigt.

Erinnert sich noch jemand an den Versuch, eben diese uralten Erfolgsfilme neu aufzulegen und in ein zusammenhängendes "Dark Universe" zu überführen? Nein? Es könnte daran liegen, dass die Idee eines dunklen (Film-)Universums nach dem Flop von "Die Mumie" (2017) direkt wieder verworfen wurde. Stattdessen sind nun voneinander unabhängige Einzelfilme geplant. Den Anfang machte "Der Unsichtbare" (2020), ein Remake von James Whales Klassiker aus dem Jahr 1933, das zu den innovativsten Horrorfilmen des Jahres 2020 zählte. Mit "Renfield" folgt nun eine Actionkomödie mit Seltenheitswert.

In den USA gefloppt

Erzählt wird der Film nicht aus Sicht Graf Draculas (Nicolas Cage), sondern von seinem Handlanger Renfield (Nicholas Hoult). Die Idee dazu hatte Comicautor Robert Kirkman, der mit dem Endzeitcomic "The Walking Dead" und dessen unzähligen medienübergreifenden Auskopplungen seinen bislang größten Erfolg feierte. Dementsprechend schwarzhumorig und blutig geht es auch in "Renfield" zu. So viele abgetrennte Köpfe und Gliedmaßen waren in einer Komödie schon lange nicht mehr zu sehen – in einer Großproduktion eines großen Studios schon gleich gar nicht. Wer über Splatter und Gore lachen kann, wird seine wahre Freude haben.

So viel Gewalt, so witzig sie von Regisseur Chris McKay ("Robot Chicken") auch inszeniert sein mag, birgt allerdings auch die Gefahr, dass den Film am Ende keiner sieht. In den USA erhielt "Renfield" nur ein R-Rating, (also eine Altersfreigabe unter 17 Jahren nur in Begleitung der Eltern). Nach durchwachsenen Kritiken und miserablen Zuschauerzahlen erschien der Film in den USA nur zweieinhalb Wochen nach dem Kinostart bereits digital fürs Heimkino. Ein Kartenkauf lohnt sich trotzdem.

Nicolas Cage – Eine Klasse für sich

Denn es gibt jede Menge, was man an "Renfield" lieben kann: den Umstand, dass einmal nicht in New York oder Los Angeles gedreht wurde; die Tatsache, dass auf ein junges Zielpublikum gepfiffen wird; die originelle Ausgangsidee; das exaltierte Schauspiel; und last, but not least die trashige Kombination aus all dem.

New Orleans gibt mit dem seit dem Hurrikan Katrina leerstehenden Charity Hospital die perfekte Kulisse ab. In einer grandiosen Eröffnungssequenz verschränkt McKay Tod Brownings Originalfilm aus dem Jahr 1931 mit seiner Neuauflage. Und so mittelmäßig und hastig die Actionszenen auch umgesetzt sind, der Ansatz, aus dem hörigen Handlanger Renfield und seinem blutsaugenden Boss Actionstars mit übermenschlichen Kräften zu machen, verpasst dem angestaubten Vampirfilm die nötige Blutauffrischung.

Insgesamt gesehen geht in "Renfield" zwar zu viel durcheinander und wird zu viel Potenzial verschenkt. Doch die Pointen sitzen und lassen einen getrost über viele Schwachstellen hinweglachen. Die Chemie zwischen Nicholas Hoult und Awkwafina stimmt. Und Enfant terrible Nicolas Cage, der mit jeder neuen Rolle zwischen Genie und Wahnsinn changiert, legt abermals eine schillernde Performance hin. So hat man Dracula noch nie gesehen!

Fazit: Der Regisseur Chris McKay hat einen ungewöhnlichen Dracula-Film gedreht. Statt eines Horrorfilms setzt er seinem Publikum eine makabre, bluttriefende Actionkomödie vor. Dabei verschenkt er zwar jede Menge Potenzial, beweist aber auch Qualitäten, die das Herz eines jeden Horrorfilmfans höherschlagen lassen.




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Zum Video: Renfield

Besetzung & Crew von "Renfield"

Land: USA
Jahr: 2023
Genre: Komödie, Horror
Länge: 93 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 25.05.2023
Regie: Chris McKay
Darsteller: Nicholas Hoult als Renfield, Nicolas Cage als Dracula, Awkwafina als Rebecca, Ben Schwartz als Tedward Lobo (as Benjamin Schwartz), Shohreh Aghdashloo als Bellafrancesca Lobo
Kamera: Mitchell Amundsen
Verleih: UIP

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