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Ernesto's Island (2023)

Drama: Ein Ostberliner reist Richtung Kuba, um den letzten Willen seiner verstorbenen Mutter zu erfüllen.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 2.6 / 5

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Matthias (Max Riemelt) wurde in Ostberlin geboren. Er ist Single und in einer hippen Werbeagentur in der Stadt tätig. Zu seiner Mutter hatte er seit langer Zeit nur wenig Kontakt; nun ist sie gestorben. Ihr letzter Wille besagt, dass ihre Asche auf einer Insel vor der Küste Kubas verstreut werden soll. Dort war sie einst überaus glücklich mit Matthias' Vater, einem Musiker aus Havanna. Und so begibt sich Matthias auf eine Reise, bei der er unter anderem auf fremde Halbgeschwister trifft und sich verliebt. Mit der Zeit möchte Matthias diesen Ort immer weniger wieder verlassen – und stattdessen der deutschen Hauptstadt und seinem stressigen Job den Rücken kehren.

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Ernesto's Island - Max Riemelt, Marion DuranonaErnesto's Island - Max Riemelt, Oliver BröckerErnesto's Island - Max Riemelt, Marion DuranonaErnesto's Island - Max RiemeltErnesto's Island - Max Riemelt

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

"Ernesto's Island": Auf der (Selbst-)Suche

In seinem Regiedebüt "Ernesto's Island" schildert Ronald Vietz, der auch das Drehbuch zusammen mit Ira Wedel verfasst hat, die äußere und innere Reise eines jungen Mannes aus Ostberlin. Der Protagonist Matthias macht sich mit einer konkreten Aufgabe – dem Verstreuen der Asche seiner verstorbenen Mutter – auf den Weg und findet am Zielort auf einer Insel vor der Küste Kubas wesentlich mehr, als er zunächst vermutet hätte.

Ein interessanter historischer Hintergrund

Die winzige titelgebende Insel, auf der Matthias' Mutter einst aus der DDR anreiste, war in den 1970er Jahren tatsächlich ein Geschenk von Fidel Castro an die DDR. Benannt wurde sie nach Ernst Thälmann, der von 1925 bis zu seiner Verhaftung im Jahre 1933 als Vorsitzender der Kommunistischen Partei Deutschlands tätig war und im August 1944 im KZ Buchenwald erschossen wurde. Die Zeit, die Matthias' Mutter (mit Matthias' unbekanntem Vater) auf der Insel verbracht hat, wird durch alte Amateuraufnahmen mit den aktuellen Erlebnissen der Hauptfigur verknüpft. Die Grenzen zwischen dem Fiktiven und dem Dokumentarischen werden dabei gekonnt aufgelöst – wie dies etwa auch in "This Ain't California" (2012) von Marten Persiel gelungen ist, den Wedel ebenfalls mitgeschrieben und Vietz mitproduziert hat.

Kritischer Blick auf den Helden

Während der von Max Riemelt ("Freier Fall", "Sense 8") überzeugend verkörperte Held von der Schönheit des Landes schwärmt und deutlich zu romantisierend auf die vermeintliche Freiheit der Leute schaut, wird er von den Menschen, die Teil der kubanischen Gemeinschaft sind und den Inselalltag kennen, immer wieder auf seine verklärte Sicht aufmerksam gemacht. Der Film nimmt so eine entschieden differenziertere Position als der Protagonist ein – wodurch "Ernesto's Island" zugleich zu einem spannenden Roadmovie und zu einem komplexen Charakterdrama wird.

Fazit: Ein anspruchsvolles, gut gespieltes Drama mit faszinierender Hintergrundgeschichte und einer klugen Erzählhaltung.




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Besetzung & Crew von "Ernesto's Island"

Land: Deutschland
Jahr: 2023
Genre: Drama
Länge: 115 Minuten
Kinostart: 18.05.2023
Regie: Ronald Vietz
Darsteller: Max Riemelt, Oliver Bröcker, Wolfram Teufel, Anna Amalie Blomeyer
Kamera: Daniel Obradovic
Verleih: barnsteiner-film

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