Drachenzähmen leicht gemacht (2025)

"Drachenzähmen leicht gemacht“: Reizvolles Remake

Es ist oft nur eine Frage der Zeit, bis erfolgreiche Animationsfilme ein Remake im Gewand einer Realverfilmung bekommen. Das Live-Action-Remake "Drachenzähmen leicht gemacht“ von Dreamworks trägt denselben Titel wie das animierte Fantasy-Abenteuer von 2010, das von Dean DeBlois und Chris Sanders nach den Bestsellern von Cressida Cowell inszeniert wurde. DeBlois führte auch bei den anderen Filmen der Trilogie Regie. Ihm nun auch die Inszenierung dieser Realverfilmung anzuvertrauen, erweist sich als richtig, denn das Ergebnis überzeugt rundum.

Eine neue Ernsthaftigkeit

Weil nun menschliche Darsteller*innen in die Rollen der Wikinger schlüpfen, bekommt die Geschichte eine neue Qualität, die sie ernster wirken lässt. Die Stärke und Autorität des Häuptlings Haudrauf zeigt sich schon an den breiten, vom Pelzumhang kolossal betonten Schultern. Gerard Butler verleiht ihm die Aura eines geradlinigen, zupackenden Anführers. Sein schmächtiger Sohn Hicks aber hat andere Ideen. Mason Thames spielt den Jugendlichen als klugen Kopf. Wieder scheint seine ironisch gefärbte Ausdrucksweise aus heutiger Zeit zu stammen, womit sie sich in schönem Kontrast zur archaischen Welt der Wikinger befindet.

Zeitgemäß wirkt auch, dass auf Berk auch Menschen mit Migrationshintergrund und dunklerer Hautfarbe leben, wie beispielsweise die ehrgeizige und mutige Astrid. Die Komik, für die vor allem Hicks mit seinem Freund Ohnezahn sorgt, schmälert interessanterweise keineswegs den gewichtigen Gesamteindruck der Handlung. Vater und Sohn lassen stets erkennen, dass die beiden emotional mehr verbindet, als ihr Generationenkonflikt glauben macht.

Feuerspeiende Dinos

Die CGI-Drachen sind eine echte Schau. Manche der sehr unterschiedlichen Exemplare erinnern auf Respekt einflößende Weise gar an Dinosaurier aus dem "Jurassic Park“-Universum. Wenn sich Ohnezahn mit seinem langen, dünnen Schwanz, der in kleinen Flügeln endet, in die Lüfte erhebt, entsteht märchenhafter Zauber. Die verwendete Imax-Technologie ist ein Grund, warum es viele rasante Flüge Ohnezahns mit Hicks gibt. Die Schauplätze sind abwechslungsreich gestaltet, von der Pusteblumenwiese bis zur Seefahrt durch neblige Gewässer. Die orchestrale Musikbegleitung wirkt zuweilen etwas üppig. Insgesamt aber braucht diese gelungene Neuverfilmung den Vergleich mit dem Animationsfilm von 2010 nicht zu scheuen, obwohl sie vor dem Finale nur wenige inhaltliche Änderungen vornimmt.

Fazit: Zum Animationsabenteuer von 2010 über einen Häuptlingssohn, der die Feindschaft der Wikinger mit den Drachen beenden will, gesellt sich eine reizvolle Neuverfilmung. Wieder ist Regisseur Dean DeBlois an Bord und er lässt den Reichtum des Fantasystoffs auch in dieser digital angereicherten, mit CGI-Drachen bestückten Realfilmversion kraftvoll zur Geltung kommen. Die Darsteller Gerard Butler und Mason Thames loten den Vater-Sohn-Konflikt auf ernsthafte Weise aus. Zugleich bereitet der Kontrast zwischen dem redegewandten Jugendlichen, der aus heutiger Zeit stammen könnte, und den gestandenen Kriegern erneut Vergnügen.