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Der ewige Gärtner mit Rachel Weisz und Ralph Fiennes
Der ewige Gärtner mit Rachel Weisz und Ralph Fiennes
© Kinowelt

TV-Tips für Sonntag (23.10.): Rachel Weisz und Ralph Fiennes jenseits von Afrika

Arte zeigt "Der ewige Gärtner"

Der Sonntagabend ist mau in Sachen Spielfilm. Immerhin setzt Arte die sehenswerte John le Carré-Verfilmung "Der ewige Gärtner", für den Rachel Weisz den "Oscar" gewann, im Hauptprogramm gegen den TATORT.

"Der ewige Gärtner", Arte, 20:15 Uhr
Ein Witwer (Ralph Fiennes) ist entschlossen, den Tod seiner Frau (Rachel Weisz) in Afrika aufzuklären und brisante Geheimnisse rund um Geschäftsinteressen und Firmenkorruption aufzurühren.

Noch bevor John le Carré's 18. Roman "The Constant Gardener" 2001 erschienen war, hatte ihn der britische Produzent Simon Channig Williams bereits gelesen und bemühte sich bei dem Autoren erfolgreich um die Verfilmungsrechte. Für die Regie dieses britischen Kriminalfilms wollte Williams den britischen Filmemacher Mike Newell engagieren, der sich statt dessen aber für "Harry Potter and the Goblet of Fire" entschied. So kam der brasilianische Regisseur Fernando Meirelles, der gerade mit "City of God" einen Triumph gefeiert hatte, an den Posten.

Meirelles bewies zweierlei: Dass er einer englischsprachigen Produktion mit Star-Besetzung gewachsen und dass er keine zweite Wahl war. Ihm gelang ein "Thriller mit Köpfchen", wie es die Werbekampagne zu Recht annoncierte, ein engagierter, anspruchsvoller, hervorragend gespielter und inszenierter Streifen, der die Verfehlungen der Globalisierungspolitik zu Lasten der Dritten Welt ansprach. Romantische Liebesgeschichte, spannender Krimi und empörendes Politdrama verband der Künstler zu einer organischen und intelligenten Einheit.

Die umgerechnet 25 Millionen Dollar teure Produktion wurde in Berlin, in London und in Kenia gedreht. Die Zustände in den Slums von Nairobi und in den Dörfern auf dem Land erschütterten die Besetzung und den Stab der Produktion bei den Dreharbeiten 2004 so sehr, dass sie sich zu helfen entschlossen und den Constant Gardener Trust gründeten, der sich seitdem dafür einsetzt, die Bildungssituation in Kenia durch Spenden zu verbessern.

Als "The Constant Gardener" 2005 auf die Leinwände kam, erhielt er fast durchweg positive Kritiken und wurde mit weltweit 82 Millionen Dollar Umsatz auch ein moderater Erfolg. Rachel Weisz gewann den Golden Globe und den "Oscar" als "Beste Nebendarstellerin", zudem waren das adaptierte Drehbuch, die Musik und der Schnitt für Academy Awards nominiert.

Kritikerin Doris Tourmarkine lobte im "Film Journal International": "Ausgeklügelt, zynisch, anspruchsvoll, heftig und visuell faszinierend, will der Film alles und gibt reichlich."



"16 Blocks", Pro7, 00:25 Uhr
Ein alternder, alkoholabhängiger Polizist (Bruce Willis) erhält den Auftrag, einen Zeugen (Mos Def) aus dem Polizeigewahrsam zum Gerichtsgebäude 16 Straßenzüge weiter zu bringen. Doch die scheinbar leichte Routineaufgabe wird zu einer Angelegenheit von Leben und Tod.

1977 war Clint Eastwood "Der Mann, der niemals aufgibt". In dem von ihm auch inszenierten "The Gauntlet" (so der Originaltitel) muss Eastwood als Polizist eine Prostituierte von Las Vegas nach Phoenix überführen, damit sie in einem Mafia-Verfahren aussagen kann - was die Mafiosi mit allen Mitteln verhindern wollen. Zwei Jahrzehnte später findet sich Bruce Willis in diesem Quasi-Remake vor der gleichen Situation wieder, diesmal allerdings im Großstadtdschungel von New York City.

Action-Spezialist und Altmeister Richard Donner ("Lethal Weapon") setzte den thematisch simpel konstruierten Thriller mit einigen hervorragend inszenierten Action-Sequenzen für satte 55 Millionen Dollar in Szene. Er konnte sich auf seine beiden Hauptdarsteller verlassen, die beide mit starken Leistungen aufwarteten. Ansonsten wirkt das Ganze reichlich abgegriffen. Die Kritiken für die Warner Brothers-Produktion waren jedenfalls nur gemischt, und der Streifen floppte 2006 mit weltweit gerade mal 65 Millionen Dollar ganz bitterlich.

Kritiker Ross Anthony schrieb für "Hollywood Report Card": "Im Kern ist das eigentlich ein exzellenter Film. Aber weil die Filmemacher die große Action ständig glauben steigern zu müssen, leidet die Glaubwürdigkeit erheblich."



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