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Wie ein einziger Tag mit Ryan Gosling und Rachel MacAdams
Wie ein einziger Tag mit Ryan Gosling und Rachel MacAdams
© Warner Bros.

TV-Tipps für Sonntag (11.2.): Wie der Vater Cassavettes, so der Sohn

RTL2 zeigt "Wie ein einziger Tag"

Wie der Vater, so der Sohn. Auf Arte läuft der Kriegsfilmklassiker "Das dreckige Dutzend" im Hauptprogramm, für den Nebendarsteller John Cassavettes eine Oscar-Nominierung erhielt, und parallel auf RTL2 der Taschentuch-Heuler "Wie ein einziger Tag", knapp vierzig Jahre später von John's Sohn Nick Cassavettes in Szene gesetzt.

"Wie ein einziger Tag", RTL2, 20:15 Uhr

Ein armer, aber leidenschaftlicher junger Mann (Ryan Gosling) verliebt sich in eine reiche junge Frau (Rachel MacAdams) und lässt sie einen Hauch von Freiheit spüren, aber wegen ihres unterschiedlichen sozialen Standes werden sie bald wieder getrennt.

"The Notebook" - so der Originaltitel des Films und auch des zugrunde liegenden Romans von Nicholas Sparks aus dem Jahr 1996 - bot Rachel MacAdams und Ryan Gosling 2004 jeweils ihre ersten Hauptrollen nach Jahren im Fernsehen und Kinonebenrollen. Der damals 23 Jahre alte Gosling war die erste Wahl von Regisseur Nick Cassavettes ("Die Schadenfreundinnen") gewesen, während die zwei Jahre ältere MacAdams sich im Vorsprechen unter anderem gegen Jessica Biel, Britney Spears, Ashley Judd und Reese Witherspoon durchsetzte. In der Rollen der älteren Alter Ego von Rachel und Ryan besetzte Cassavettes seine Mutter Gena Rowlands und James Garner, der für seine Leistung eine Nominierung für den Screen Actors Guild Award als "Bester Nebendarsteller" erhielt.

Die Filmrechte waren bereits bei Erscheinen des Buches von New Line Cinema erworben worden. Verschiedene Regisseure wie Steven Spielberg ("Saving Private Ryan"), der mit Tom Cruise drehen wollte, Jim Sheridan und Martin Campbell verhandelten um den Regieposten, der schließlich 2002 an Cassavettes ging. Gedreht wurde für 29 Millionen Dollar vor Ort im US-Bundesstaat South Carolina und im kanadischen Montreal.

Das US-Drama erhielt gemischte Kritiken. Zuschauer werden es mit der Qualität des Streifens wohl so halten, wie ihr Taschentuch zum Schneuzen: Die Romanverfilmung ist schamlos gefühlig, plump manipulativ und melodramatisch klischeehaft, aber auch erstaunlich behutsam und ruhig erzählt.

Mit einem Umsatz von 115 Millonen Dollar weltweit wurde "The Notebook" ein solider Erfolg.

Ein Zuschauer schreibt: "Ich ging in diesen Film mit der falschen Vorstellung, dass es einfach ein weiterer typischer Schmachtfetzen sei, aber war dann sehr beeindruckt, wie gut der Streifen seine Themen handhabt. Die Schauspieler spielen ihre Rollen hervorragend, und James Marsden verdient eine spezielle Erwähnung, dass er den schwierigen Part des 'Reichen Mannes' so gut hinbekommen hat."



"Das dreckige Dutzend", Arte, 20:15 Uhr
Während des Zweiten Weltkriegs wird einem rebellischen US-Offizier (Lee Marvin) ein Dutzend verurteilter Mörder unterstellt, damit er sie trainiert und dann in einen Anschlag auf einen deutschen Stützpunkt in Frankreich führt.

Schon 1963, zwei Jahre vor Erscheinen des Romans "The Dirty Dozen" von E.M. Nathanson, sicherten sich Metro-Goldwyn-Mayer die Verfilmungsrechte an dem Buch. Offensichtlich witterten die Studiomanager hier einen potentiellen Hit - und sie sollten Recht behalten. Als der 5 Millionen Dollar teure US-Abenteuerfilm 1967 in die Kinos kam, wurde er mit 45 Millionen Dollar Umsatz allein in den USA ein Riesenerfolg.

Regisseur Robert Aldrich inszenierte perfekt den ebenso düsteren wie brutalen und aufwendigen Streifen, in dem viele Mimen beachtliche Leistungen zeigten. Neben Lee Marvin hatten Robert Ryan, Telly Savalas, Charles Bronson, Ernest Borgnine und Clint Walker tatsächlich selbst im Zweiten Weltkrieg gekämpft. Gedreht wurde in den britischen MGM-Studios in Borehamwood im Süden der englischen Grafschaft Herfortshire und im Südosten Englands. Das französische Schluss war eine eigenes für die Produktion errichtete Kulisse, eine der größten, die je errichtet wurden.

"The Dirty Dozen" erhielt vier Oscar-Nominierungen, von denen John Poyner für die "Besten Toneffekte" ausgezeichnet wurde; im Rennen lagen noch Nebendarsteller John Cassavetes, der auch für den Golden Globe nominiert war, Cutter Michael Luciano und der "Beste Ton".

Ein Zuschauer findet: "Der Film profitiert von dem superben Schnitt von Michael Luciano. Regisseur Robert Aldrich und Kameramann Edward Scaife arbeiten Hand in Hand, um jede Einstellung zu komponieren: Die überbelegten, feuchten Gefängniszellen am Anfang sind vollkommen überzeugend, und dass riesige, prächtige, von den Deutschen besetzte Schloss sieht aus wie eine Mischung aus herrlicher Villa und uneinnehmbarer Festung. Die Schlachtszenen sind ebenfalls sehr gut choreographiert. Niemals verliert man den Überblick, was ein Teil des Dutzend gegenüber einem anderen gerade macht. Auf einer höheren Ebenen reflektiert der Film den kulturellen Wandel in den späten Sechzigern: Das Militär wird als äußerst fehlerbehaftet gezeigt, und die Helden sind diejenigen, die sich gegen Befehle stellen und nicht nach den Regeln spielen."



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