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Deutsche Filmstarts: Dwayne Johnson trifft auf etwas Größeres

Wes Anderson kommt auf die Hunde

Auf heimische Produktionen müssen Zuschauer in dieser Woche verzichten, dafür schickt Hollywood Zeichentrick von Wes Anderson, Action mit Dwayne Johnson und Komik mit Amy Schumer. Auch der diesjährige Gewinner des Spanischen Filmpreises "Der Buchladen der Emily Green" buhlt um Programmkinozuschauer.

"Rampage"

Abenteuer
USA
107 Minuten
FSK 12

US-Abenteuerfilm über einen Tierforscher (Dwayne Johnson), der gegen eine Reihe mutierter Tiere kämpfen muss, die eine Stadt angreifen. Durch einen Erreger einer Gentechnik-Firma sind die Tiere enorm groß, hochaggressiv und nahezu unverwundbar.

Diese Warner Brothers Pictures-Produktion basiert auf dem gleichnamigen Videospiel von 1986 - und die Zuschauer warten weiterhin auf die erste gelungene Videospieladaption. Wobei der Streifen von Brad Peyton ("San Andreas") aber noch einer der besseren Vertreter seiner Gattung ist. Wer also in der Stimmung für einen hirnlosen Blockbuster - im wahrsten Wortsinne - ist, sollte auf seine Kosten kommen. Die Kritiken sind immerhin gemischt, ebenso wie die Zuschauerreaktionen.

Unser Kritiker Björn Schneider befindet: "Kopf aus, Augen auf: Inhaltlich hanebüchenes Popcorn-Kino für die Massen mit Anlaufschwierigkeiten, das jedoch spektakuläre Schauwerte liefert, kurzweilig unterhält und mit gut aufgelegten Darstellern punktet."

"Isle of Dogs - Ataris Reise"
Animation
USA
101 Minuten
FSK 6

Unsere Empfehlung: Reingehen!


US-Animationsfilm, der im Japan der nahen Zukunft spielt. Wegen einer grassierenden Hundegrippe werden alle Hunde auf eine abgelegene Insel verbannt, die nur aus Müll besteht. Als ein Junge auf der Insel seinen Hund sucht, bekommt er Hilfe von einer Gruppe abenteuerlustiger Vierbeiner.

Erstmals durfte mit "Isle of Dogs" ein Animationsstreifen die Berlinale eröffnen - und dann gewann auch noch Regisseur und Drehbuchautor Wes Anderson ("The Grand Budapest Hotel") den Silbernen Bären für seine Regie. Beides war nicht unumstritten, aber wohlverdient. Diese wunderschön animierte 20th Century Fox-Produktion zeigt eine der gefälligsten und charmantesten Geschichten des Filmemachers, der wieder einmal mit seinen vielen skurillen Details in Hochform ist. "Isle of Dogs" ist mit Sicherheit eines seiner besten Werke, das Zuschauer wie Kritiker gleichermaßen begeistert.

So auch unseren Rezensenten Björn Schneider. Er vergibt die Höchstwertung - fünf von fünf Sternen! Er schreibt: "Anspielungsreicher, hintersinniger und phantasievoll ausgestalteter Animationsfilm mit skurrilem Witz, dessen gesellschaftskritische Botschaften unmissverständlich sind."

"Der Buchladen der Florence Green"

Drama
Spanien
112 Minuten
FSK 0

Spanisches Drama über eine junge Frau (Emily Mortimer), die nach dem Tod ihres Mannes das Wagnis eingeht, in einem kleinen englischen Küstenort die erste Buchhandlung zu eröffnen. Damit stößt sie auf beträchtlichen Widerstand, findet aber auch Unterstützer.

Diese spanische, aber auf Englisch gedrehte Verfilmung des Romans "The Bookshop" von Penelope Fitzgerald aus dem Jahr 1978 hat bei den diesjährigen Spanischen Filmpreisen als "Bester Film" sowie für die Regie und das Drehbuch von Isabel Coixet ("Learning to Drive") gewonnen. Die ruhig und einfühlsam erzählte Capelight Pictures-Produktion bietet eine besonders gute Leistung von Hauptdarstellerin Emily Mortimer. Die Kritiken sind überwiegend positiv; die ersten Zuschauerreaktionen verhaltener.

Unsere Kollegin Bianka Piringer hebt den Daumen: "Isabel Coixet ist eine bezaubernde Romanverfilmung gelungen. Mit Darstellern wie Bill Nighy und Patricia Clarkson vertieft sie sich souverän und einfühlsam in das erstarrte soziale Gefüge einer englischen Provinzgemeinde der fünfziger Jahre, in der die junge Titelfigur mit der Eröffnung eines Buchladens für Unruhe sorgt."

"Blumhouse präsentiert: Wahrheit oder Pflicht"
Horror
USA
100 Minuten
FSK 16

Unsere Empfehlung: Spart Euch das Geld!

US-Horrorfilm über eine Gruppe von Studenten, die in Mexiko einen Fremden (Landon Liboiron) kennen lernen und seiner Einladung folgen, "Wahrheit oder Pflicht" zu spielen – mit furchtbaren Folgen.

Es ist schon ungewöhnlich, dass ein Film im Titel mit dem Namen der Produktionsgesellschaft daherkommt. Offensichtlich glauben Universal Pictures, dass Blumhouse Productions für die Zuschauer bereits das Synonym für gelungenen Grusel ist. Ob der Name des Studios, das sich auf günstig produzierte Horrorfilme ohne Stars spezialisiert hat, wirklich so vielen Kinogängern geläufig ist, sei dahingestellt. Aber ist der Name überhaupt ein Qualitätsausweis? Auf jeden "Get Out" kommen auch ziemlich viele "Ouija" - und leider gehört "Truth or Dare" zur zweiten Kategorie. Die gekonnte Präsentation kann nicht über die Mittelmäßigkeit dieses lahmen Streifens hinwegtäuschen, der permanent die sich ausweitenden Regeln des Spiels erklären muss. Kritiker wie Besucher haben den Film, an dem nicht weniger als vier Drehbuchautoren - darunter Regisseur Jeff Wadlow ("Kick-Ass 2") - gewerkelt haben, jedenfalls verrissen.

Unsere Kritikerin Bianka Piringer gefiel es nur mittelprächtig: "Die verrätselte und auch grausige Geschichte fährt eine Reihe bewährter Versatzstücke des Genres auf, wirkt aber recht holprig im Aufbau und macht es den Zuschauern nicht gerade leicht, mit den Charakteren mitzufiebern."

"I Feel Pretty"
Komödie
USA
109 Minuten
FSK 0

US-Komödie über eine Frau (Amy Schumer), die frustriert dem gängigen Schönheitsideal hinterher hechelt, bis sie sich eines Tages nach einer Kopfverletzung für ausgesprochen hübsch hält – obwohl sie sich äußerlich nicht verändert hat.

Dieses filmische Plädoyer dafür, sich so anzunehmen, wie man ist, hat ein - Entschuldigung! - Pfund, mit dem es wuchern kann: Amy Schumer glänzt als Vollblutkomödiantin in der Hauptrolle, auch wenn die Frage berechtigt sein darf, inwiefern sie unattraktiv sein soll. Aber dem Material, welches das Drehbuchautorenduo Abby Kohn und Marc Silverstein ("How to Be Single") Schumer in seinem Regiedebut gegeben hat, fehlt es an genügend Witz und Überzeugungskraft. Kritiken wie Zuschauerreaktionen für die Concorde-Produktion sind ablehnend.

Anders als bei unserer Rezensentin Bianka Piringer: "Die großartige Amy Schumer spielt ihr komödiantisches Talent in dieser Persiflage auf realitätsferne weibliche Schönheitsideale voll aus. Die beschwingte Komödie macht sie zur Rezeptionistin einer glamourösen Kosmetikfirma, um die Macht und die Fragwürdigkeit gängiger Schönheitsnormen mit satirischem Geschick zu demaskieren."

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