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Johnny zieht in den Krieg - Timothy Bottoms und Kathy Fields
© Kinowelt

TV-Tipp für Donnerstag (8.11.): Timothy Bottoms möchte nur noch sterben

3sat zeigt "Johnny zieht in den Krieg"

"Johnny zieht in den Krieg", 3sat, 22:25 Uhr
Ein patriotischer junger Amerikaner (Timothy Bottoms) zieht in den Ersten Weltkrieg und kehrt daraus nach einer Verwundung als blind, taubstumm und arm- und beinlos zurück. In seinem Körper gefangen, versucht er verzweifelt, mit der Außenwelt zu kommunizieren.

Das Musik-Video zu dem Lied "One" von Metallica machte dieses US-Drama 1988 mit einem Schlag weltweit bekannter, als es 1971 bei seiner Veröffentlichung gewesen war. Metallica hatten Ausschnitte aus der Independent-Produktion in ihr Video hineingeschnitten.

"Johnny Got His Gun" - so der Originaltitel - ist eine Anspielung auf den Aufruf "Johnny get your gun!" des US-Militärs Anfang des 20. Jahrhunderts, mit dem versucht wurde, junge Männer für den Militärdienst zu begeistern. Drehbuchautor Dalton Trumbo ("Papillon"), der hier sein Regiedebut gab, verfilmte für 1 Million Dollar seinen eigenen Roman aus dem Jahr 1939, der in Deutschland 1962 als "Süß und ehrenvoll" erschien.

Trumbo, der wegen seiner linken Ansichten von 1947 bis 1959 ein offizielles Berufsverbot in Hollywood hatte, was ihn zwang, unter Pseudonymen oder unter dem Namen von Berufskollegen zu arbeiten, bringt seine bittere und eindringliche Anti-Kriegs-Botschaft erschütternd auf die Leinwand - zu jener Zeit passend zu den Protesten gegen den Vietnam-Krieg.

"Johnny Got His Gun" erhielt den Großen Preis der Jury - quasi den zweiten Platz - bei den Filmfestspielen von Cannes hinter dem britischen Drama "The Go-Between" ("Der Mittler"). Debutant Timothy Bottoms wurde für seine Leistung mit einer Golden Globe-Nominierung als "Beste Neuentdeckung" gewürdigt.

Ein Zuschauer befindet: "Ich würde diesen Film nicht jedem bedenkenlos empfehlen. Es ist ein schockierender Streifen in vielerlei Hinsicht.Er ist perfekt inszeniert, aber vielleicht möchte man manche Lektionen nicht lernen. Ich konnte ihn lange nicht nicht aus dem Kopf bekommen und die Nacht nicht schlafen. Das Werk ist erbarmungslos brutal in der detaillierten Schilderung wahrer innerer psychologischer Folter und eines sinnlos geopferten Lebens. Würde dieser Film in den Schulen gezeigt, würde es wesentlich weniger Menschen geben, die für den Nutzen anderer in Kriege ziehen. Kein Streifen hat mich so sehr berührt und traurig gemacht."



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