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Plötzlich Familie
Plötzlich Familie
© Paramount Pictures Germany

Deutsche Filmstarts: Rose Byrne und Mark Wahlberg bekommen Nachwuchs

Oscar-Anwärter "Green Book" begeistert

Die neue Kinowoche beschert den nächsten Oscar-Anwärter: In "Green Book" kurven Viggo Mortensen und Mahershala Ali als ungleiches Duo durch den von Rassenhass geprägten Süden der USA. Ungleich auch Omar Sy und Luis Guzmán als Ermittlerduo in der französischen Komödie "Belleville Cop". Derweil beweist Clint Eastwood mit seinem Kriminalfilm "The Mule", dass er auch mit 88 Jahren nicht zum alten Eisen gehört. Was lohnt den Kinobesuch? Und wann lässt man die Geldbörse besser stecken?

"Plötzlich Familie"
Komödie
USA
118 Minuten
FSK 6

Unsere Empfehlung: Reingehen!

Ein kinderloses Ehepaar (Rose Byrne und Mark Wahlberg) gerät durch ein Adoptionsverfahren an gleich drei Kinder (Isabela Moner, Julianna Gamiz und Gustavo Quiroz), die sich als alles andere als unkompliziert erweisen. Bald sind die beiden wohlmeinenden Eltern von ihren Zöglingen heillos überfordert...

Regisseur und Drehbuchautor Sean Anders hat sich wieder mit seinem "Daddy's Home"-Star Mark Wahlberg zusammen getan, um erneut familiäre Bande anzugehen. Mit dieser US-Komödie legt das Duo aber einen deutlichen Qualitätssprung hin: Zwar mag die gut gemeinte Paramount Pictures-Produktion die Komplexität echter Adoptionen nicht ganz zu erfassen, aber würdigt anrührend die Bindungen, die sich ergeben können. Die Kritiken und Zuschauermeinungen für "Instant Family" - so der Originaltitel - sind jeweils positiv.

So ist auch unser Rezensent Andras Köhnemann gestimmt: "Eine humorvolle Auseinandersetzung mit dem Thema Adoption, das mit einem energischen Schauspiel-Team punkten kann."
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"Mia und der weiße Löwe"
Abenteuer
Frankreich
98 Minuten
FSK 6

Ein zehnjähriges Mädchen (Daniah de Villiers) zieht mit seinen Eltern (Mélanie Laurent und Langley Kirkwood) aus London nach Afrika und freundet sich dort mit einem jungen Löwen an. Um ihn vor Jägern zu retten, begibt es sich schließlich auf einen weiten, gefährlichen Weg.

Regisseur Gilles de Maistre kehrt mit "Mia et le lion blanc" nach Jahren der Arbeit für das Fernsehen und im Dokumentarfilm mit einem soliden französischen Abenteuerfilm auf die große Leinwand zurück und arbeitete mit dem "Löwenflüsterer" und Filmemacher Kevin Richardson zusammen, der es schaffte, die Hauptdarstellerin und die Raubkatze in Schmusebildern zu vereinen, statt computergenerierte Bilder zu benutzen. Die altmodische Handlung kann mit diesem Geniestreich nicht mithalten. Kritiker und Zuschauer haben gemischte Meinungen über die Studiocanal-Produktion.

Unser Kritiker Björn Schneider rät zum Kartenkauf: "Familienfreundlicher, landschaftlich berauschender Mix aus Abenteuer- und Naturfilm, der vom liebevollen, unverstellten Umgang zwischen Mensch und Tier lebt."

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"Green Book"
Drama
USA
130 Minuten
FSK 6

Unsere Empfehlung: Reingehen!


Ein Italo-Amerikaner (Viggo Mortensen) chauffiert einen schwarzen Pianisten (Mahershala Ali), der in den sechziger Jahren im Süden der USA auf Tournee geht. Die gemeinsamen Erlebnisse schweißen die unterschiedlichen Männer zusammen.

Regisseur und Drehbuchautor Peter Farrelly ("Dumm und dümmehr") hat sicherlich einiges geglättet und publikumskompatibler gemacht, was die wahren historischen Hintergründe betrifft. So umkurvt das US-Drama potentiell einige unangenehme Schlaglöcher auch dank der geschickten Inszenierung und den gut zusammen passenden Hauptdarstellern. Die Kritiken sind sehr gut, noch mehr aber sind die Zuschauer begeistert. Dazu kommen noch zahlreiche Nominierungen für die Entertainment One-Produktion - darunter fünf für den Academy Award - und Preise, wie zum Beispiel drei Golden Globes für den Film, das Drehbuch und Mahershala Ali.

Unsere Rezensentin Bianka Piringer hebt den Daumen: "Regisseur Peter Farrelly vertraut ganz auf das komödiantische Potential des Hauptdarstellerduos. Viggo Mortensen brilliert in der Rolle eines Fahrers, der seinen Chef, einen Weltklasse-Pianisten, mit seinem proletenhaften Benehmen auf die Palme bringt. Während sich die ungleichen Männer zum großen Vergnügen des Publikums zusammen raufen, werden sie mit der bitteren Realität der Rassentrennung konfrontiert."

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"The Possession of Hannah Grace"
Horror
USA
86 Minuten
FSK 16

Unsere Empfehlung: Spart Euch das Geld!

Im Leichenschauhaus einer Klinik wird eine tote junge Frau (Kirby Johnson) von einem dämonischen Wesen für Mordtaten missbraucht.

Der niederländische Regisseur Diederik Van Rooijen gibt mit diesem US-Horrorfilm sein englischsprachiges Debut. Genutzt hat er die Chance nicht. Nur ab und an glimmt echter Schrecken auf, ansonsten regiert Frustration gerade bei Horror-Fans. Die Kritiken für und die Zuschauerreaktionen auf die Sony Pictures-Produktion sind dagegen wahrhaft furchterregend.

Und bei keinem mehr als unserem Kollegen Falk Straub, der die Höchststrafe verhängt: Er vergibt nur einen von fünf Sternen! Er schreibt: "In allen Gewerken unterdurchschnittlicher Horrorfilm, der nach einem atmosphärisch dichten Auftakt rapide abbaut. Die Handlung ist vorhersehbar, die Effekte schwach, die Figuren sind einem egal, und der Grusel ist nicht der Rede wert."

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"Belleville Cop"
Komödie
Frankreich
110 Minuten
FSK 12

Unsere Empfehlung: Spart Euch das Geld!

Als ein Freund aus Miami getötet wird, nachdem er vor sich ausbreitenden Drogen-Gangs gewarnt hat, zieht ein französischer Polizist (Omar Sy) nach Miami, wo er mit einem ortsansässigen Ermittler (Luis Guzmán) versucht, die Kriminellen zu überführen.

Zufall? Der bisher einzige Fehltritt von Omar Sy, nachdem er mit "Ziemlich beste Freunde" 2011 auch international bekannt wurde, war 2012 die Komödie "Ein MordsTeam" um ein ungleiches Ermittlerduo. Nun kehrt der Schauspieler in dieser neuen französischen Komödie zu dieser Formel zurück, diesmal Atlantik übergreifend à la "Rush Hour". Nur dass die Constantin-Produktion von Regisseur und Drehbuchautor Rachid Bouchareb ("Der Krieg meiner Tochter") nervtötend unwitzig mit grausam schlechten Dialogen geraten ist. Da kann auch Sy mit seinem Charme nichts mehr retten. "Le Flic de Belville" - so der Originaltitel - ist in Frankreich gefloppt und wird von Kritik und Publikum gleichermaßen inbrünstig abgelehnt.

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"The Mule"
Krimi
USA
116 Minuten
FSK 12

Unsere Empfehlung: Reingehen!

Ein über 80-jähriger Amerikaner (Clint Eastwood) nimmt aus Geldnot einen riskanten Job an: Als Kurierfahrer für ein Drogenkartell transportiert er große Mengen Rauschgift. Bald aber kommt ihm das FBI auf die Spur...

Clint Eastwood kann es noch: Mit 88 Jahren inszenierte und produzierte er diesen US-Kriminalfilm und übernahm auch noch die Hauptrolle. Nun ist ihm die Warner Brothers Pictures-Produktion, die auf einer wahren Geschichte beruht, nicht fehlerfrei geraten, aber bei einigen Überraschungen sehr unterhaltsam. Die Kritiken sind gut, und die Zuschauerreaktionen wohlwollend.

Unserer Kritikerin Bianka Piringer hat es ebenfalls gefallen: "Der Film entwickelt Schwung und Biss. Clint Eastwood sorgt dafür, dass der Hauptcharakter trotz seiner kriminellen Aktivität höchst sympathisch wirkt."

Hier geht es zu den kompletten Filmstarts

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