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Drive - Driver (Ryan Gosling) verbringt gern Zeit mit...Leos)
Drive - Driver (Ryan Gosling) verbringt gern Zeit mit der neuen Nachbarin (Carey Mulligan) und ihrem Sohn Benicio (Kaden Leos)
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TV-Tipps für Sonntag (25.8.): Ryan Gosling setzt sich hinters Steuer

ARD zeigt "Drive"

Am Sonntagabend bringt Arte im Hauptprogramm das Clint Eastwood-Werk "Invictus", in dem Morgan Freeman als Nelson Mandela zu sehen ist, und die ARD lässt im Spätprogramm Ryan Gosling in "Drive" Gas geben.

"Invictus", Arte, 20:15 Uhr
Der südafrikanische Präsident Nelson Mandela (Morgan Freeman) schaltet sich ein, um das durch den Rassismus noch immer zerrissene Land zu vereinen und beauftragt die von weißen Spielern gebildete Rugby-Mannschaft, die 1995 im Land ausgetragene Weltmeisterschaft zu gewinnen.

Die südafrikanische Rugby-Mannschaft hätte sich auf sportlichem Wege nicht für die Weltmeisterschaft im Jahr 1995 qualifiziert; das Team war erst seit kurzem wieder dabei, nachdem der internationale Bann wegen der Arpartheidspolitik des Landes nach Antritt von Nelson Mandela als Präsident aufgehoben worden war. Als Ausrichter der Weltmeisterschaft waren die Springboks aber dabei. Da Rugby als Sport der Weißen galt, genoss das Team weißer Spieler wenig Rückhalt in der schwarzen Bevölkerung. Das änderte sich, als sich Präsident Mandela demonstrativ hinter die Mannschaft stellte; das Arpartheidsopfer erkannte das verbindende Potential des Sports.

Über die Geschehnisse berichtete der englische Autor John Carlin 2008 in seinem Sachbuch "Playing the Enemy: Nelson Mandela and the Game That Made a Nation", an dem sich Warner Brothers Pictures die Verfilmungsrechte sicherten. Clint Eastwood ("American Sniper") drehte das US-Drama vor Ort in Kapstadt.

Der Titel bezieht sich auf das Gedicht Invictus von William Ernest Henley aus dem Jahr 1875, das Mandela während der Jahre seiner Haft Halt und Trost gegeben hatte, worauf im Film auch Bezug genommen wird.

Eastwood inszenierte mit getragener Präzision, was teilweise auf Kosten mitreißenden Schwungs geht, aber die nuancenreich gezeichneten Charaktere und insbesondere die bewundernswerten Darstellungen von Matt Damon und Morgan Freeman, die beide für den Oscar, den Golden Globe und den Screen Actors Guild Award nominiert wurden, überzeugen. Clint Eastwood war ebenfalls für den Golden Globe nominiert.

Das 60 Millionen Dollar teure Werk erhielt gute Kritiken und wurde mit einem weltweiten Einspiel von 122 Millionen Dollar ein solider Erfolg.

Kritiker Philip Kemp urteilte in "Total Film": "Ein fraglos ergreifender, wenn auch vorhersehbarer Film. Zuschauer, die sich nicht für Rugby interessieren, müssen sich gedulden, aber Morgan Freeman's meisterhafte Darstellung trägt den Streifen."



"Drive", ARD, 23:35 Uhr
Ein mysteriöser Hollywood-Stuntman und Mechaniker (Ryan Gosling) arbeitet nachts als Fluchtfahrer und bekommt Schwierigkeiten, als er seiner Nachbarin (Carey Mulligan) aushilft.

Wer sich jemals gefragt haben mag, wie wohl die Kreuzung zwischen einem Programmkinofilm und einem Action-Kracher aussehen würde, bekam 2011 vom dänischen Regisseur Nicolas Winding Refn ("The Neon Demon") die Antwort mit diesem US-Thriller. Refn lieferte hyper-stilisiertes Kino, eine perfekte Symbiose aus Musik, Gewalt und sich einbrennenden Bildern. Das Drehbuch basiert auf dem gleichnamigen Roman von James Sallis aus dem Jahr 2005.

Als "Drive" bei den Filmfestspielen in Cannes aufgeführt wurde, erhielt er eine viertelstündige Stehende Ovation des Publikums. Die Kritiker waren fast durch die Bank begeistert: "Nicolas Winding Refn's atmosphärische Gestaltung, Gosling's schiere Präsenz und ein Soundtrack am Rande der Perfektion machen 'Drive' zu einem phantastischen Film", jubelte zum Beispiel Kritikerin Kristal Cooper, während Tom Glasson befand: "Ohne Zweifel der coolste Film des Jahres. Ein stilisierter Genre-Film, der die Genres ständig wechselt." Refn erhielt an der Croisette den Preis für seine Regie.

Für 15 Millionen Dollar produziert, konnte die Independent-Produktion weltweit 76 Millionen Dollar erlösen. Sie gewann darüber hinaus 74 Preise und war für weitere 120 Preise nominiert. Der Tonschnitt lag für einen "Oscar" im Rennen - es gewann indes "Hugo Cabret". Bei den Golden Globes war Nebendarsteller Albert Brooks nominiert. Im Rennen um einen Britischen Filmpreis lagen der Film, Regisseur Nicolas Winding Refn, Nebendarstellerin Carey Mulligan und Cutter Matthew Newman.

Kritikerin Nathalia Aryani schrieb im "San Diego Entertainer": "Als Ganzes scheint der Film ziellos und unglaubhaft. Aber er ist vollkommen packend und zerstreut jegliche Zweifel durch seinen Noir-Stil und die Trance-ähnliche Atmosphäre, die durch die vorherrschend pulsierende Musik untermalit wird."



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