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Loving Vincent - Vincent van Gogh (Robert Gulaczyk)
Loving Vincent - Vincent van Gogh (Robert Gulaczyk)
© Weltkino Filmverleih

TV-Tipp für Mittwoch (30.10.): Wie ein Gemälde von van Gogh

Arte zeigt FreeTV-Premiere "Loving Vincent"

"Loving Vincent", Arte, 20:15 Uhr
Ein junger Mann (gesprochen von Jacob Weigert) kommt in die Heimatstadt des Malers Vincent van Gogh (gesprochen von Alexander Doering), um dessen letzten Brief zu überbringen, und versucht etwas über das Leben und den Tod des Künstlers herauszufinden.

Die Filmemacher, die diesen polnischen und auf Englisch gefilmten Animationsstreifen geschaffen haben, müssen Vincent van Gogh wirklich lieben. Die Co-Regisseure und Drehbuchautoren Dorota Kobiela, eine polnische Malerin, und der englische Produzent Hugh Welchman, der 2008 für den Animationskurzfilm "Peter & the Wolf" mit dem Academy Award ausgezeichnet wurden, trieben für ihr Werk einen ungekannten Aufwand.

Zunächst studierten sie rund 30 Biographien über den niederländischen Maler, seine 800 hinterlassenen Briefe und natürlich seine Bilder. Dann nahmen die Kameramänner Tristan Oliver und Lukasz Zal zuerst in Bühnenaufbauten, die nach Werken van Goghs nachgebaut worden waren, oder vor Greenscreen Schauspieler wie Saoirse Ronan, Robert Gulaczyk als van Gogh und Chris O'Dowd auf. Dann malte ein 125-köpfiges Team aus 20 Ländern 65 000 Einzelbilder in Öl, bei denen die Schauspieler zu Figuren aus den Bildern das Malers wurden und mit den Hintergründen aus ebenfalls seinen Werken verschmolzen. Allein die Eröffnungssequenz benötigte 600 Einzelbilder, die von drei Malern in 14 Monaten geschaffen wurden. Der gesamte Prozess benötigte vier Jahre.

Das Schöne für alle Beteiligten: Die Mühen lohnten sich und wurden sowohl von der Industrie, der Kritik und dem Publikum entsprechend gewürdigt. Zwar mag die Handlungsführung weniger packend sein - die umwerfende visuelle Leistung muss man gesehen haben, um es glauben zu können.

Bei sehr guten Kritiken spielte die 5,5 Millionen Dollar teure Produktion weltweit 42 Millionen Dollar ein und erhielt den Europäischen Filmpreis sowie Nominierungen als "Bester Animationsfilm" für den Academy Award, den Golden Globe und den Britischen Filmpreis, unterlag aber jeweils "Coco".

Kritikerin Tori Brazier schrieb in "One Room with a View": "Nicht nur ein visueller Triumph. Eine bittersüße Erzählung, wunderschöne Musik von Clint Mansell und eine großartige Besetzung vervollständigen das Ganze."



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