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8 Frauen - Virginie Ledoyen, Danielle Darrieux, Fanny Ardant, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert, Emmanuelle Béart und Ludivine Sagnier
© Constantin Film

TV-Tipp für Donnerstag (9.1.): Francois Ozon wagt den Zickenkrieg

Arte zeigt "8 Frauen"

"8 Frauen", Arte, 01:25 Uhr
Acht Frauen (Fanny Ardant, Emmanuelle Béart, Danielle Darrieux, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert, Virginie Ledoyen, Firmine Richard und Ludivine Sagnier) werden mit dem Mord an einem Mann konfrontiert, zu dem sie alle in einem verwandtschaftlichen, amourösen oder arbeitstechnischen Abhängigkeitsverhältnis standen.

Das Wort, das die Kritiker für dieses französische Musical wohl am meisten verwendet haben, ist "Spaß". Tatsächlich geht es Regisseur und Drehbuchautor Francois Ozon ("Frantz") um keine tiefschürfende Botschaften, sondern die Handlung ist nur der Aufhänger für eine überbordende Kaskade von Zitaten aus der Filmgeschichte und den Filmographien des drei Generationen umspannenden erlesenen Darstellerinnen-Ensembles und dessen Spiellaune. Grundlage ist das Theaterstück "Huit femmes" von Robert Thomas aus dem Jahr 1958, das Ozon mit seinen Mitteln und zu seinem Zwecke veränderte.

Die Beschränkung auf einen komplett im Pariser Studio aufgebauten Handlungsort, gemalte Kulissen und knallbunte Farben betont den filmisch artifiziellen Charakter des Ganzen. Das Werk verbindet dabei Elemente der Farce, des Melodrams und des Krimis und dreht sich um Themen wie Gier, Homosexualität, Einsamkeit und Ehebruch.

Der Clou sind dabei die Gesangs- und Tanznummern. Ozon gesteht jeder seiner Aktricen eine eigene Nummer zu - alte Chanson- oder Pop-Nummern in neuem Gewand - dargeboten von Schauspielerinnen, die weder im Gesang noch im Tanz ausgebildet worden waren, was den Charme-Faktor nur noch steigert. Heraus kommt ein überschäumender, wahnsinniger und überkandidelter - ja, genau - Spaß.

Bei guten Kritiken wurde "Huit femmes" 2002 ein Riesenerfolg mit 4,3 Millionen Zuschauern in Frankreich, aber auch großem Zuspruch im Ausland. So erwarben auch in Deutschland 1,4 Millionen Besucher eine Karte für den halben Programmkinotitel. Dem Budget von umgerechnet 8 Millionen Dollar standen am Ende weltweite Umsätze in Höhe von 42 Millionen Dollar gegenüber.

Auf der Berlinale wurde das Ensemble mit dem Silbernen Bären geehrt; dieses gewann auch den Europäischen Filmpreis. Für diesen waren auch der Film und Drehbuchautor Francois Ozon nominiert. Bei den Französischen Filmpreisen erhielt die Canal plus-Produktion nicht weniger als zwölf Nominierungen. Nur für den Oscar reichte es nicht: Frankreich schickte den Streifen als Anwärter auf den Academy Award für den "Besten fremdsprachigen Film" nach Hollywood, wo er es aber nicht unter die fünf Nominierten schaffte.

Kritiker J.R. Jones schrieb in "Chicago Reader": "Die französischen Leinwandköniginnen, die Francois Ozon hier versammelt hat, und der schiere Suhlen des Films in seiner eigenen Künstlichkeit machen das zu einem Vergnügen von Anfang bis Ende."



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