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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1 -...liffe
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1 - Robbie Coltrane und Daniel Radcliffe
© Warner Bros.

TV-Tipps für Samstag (11.1.): Daniel Radcliffe im Rennen gegen die Zeit

Sat1 zeigt "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1"

Am Samstagabend ist Harry Potter-Zeit auf Sat1. Im Hauptprogramm läuft der siebte und vorletzte Teil der Zauberersaga. Im ZDF-Nachtprogramm geht es dann mit Tom Cruise in "Oblivion" in eine weitere Parallelwelt.

"Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1", Sat1, 20:15 Uhr
Während Harry Potter (Daniel Radcliffe) im Rennen gegen die Zeit und das Böse versucht, die Horcruxes zu zerstören, entdeckt er die Existenz der drei mächtigsten Objekte in der Zauberwelt: Die Heiligtümer des Todes.

Die Aussagen von Warner Brothers und dem Filmteam um Regisseur David Yates, der bereits "Harry Potter und der Orden des Phoenix" und "Harry Potter und der Halbblutprinz" inszeniert hatte, das letzte Buch der Romanreihe von J.K. Rowling sei so inhaltsreich, dass man es einfach nur in zwei Teilen auf die Leinwand bringen konnte, wurde von manchen skeptisch beurteilt. Bisher war jeder Film erfolgreich mit einem Streifen pro Buch ausgekommen - und es gab wesentlich seitenstärkere als "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes". Dass sich das jetzt ändern sollte, sah nach reiner Geschäftemacherei aus.

Ein Film pro Buch pro Schuljahr. Dass dieses ungeschriebene Gesetz 2010 enden sollte, hatte das deutsche Satiremagazin "TITANIC" schon vorausgeahnt: "Harry Potter bleibt sitzen", "Harry Potter bleibt schon wieder sitzen" oder "Schulreform in Hogwarts: Ein zusätzliches Schuljahr bis zum Abschluss".

Aber wie zogen sich Yates und Co., welche Teil eins und zwei in einem Rutsch von Februar 2009 bis Juni 2010 drehten, schlussendlich aus der Affäre? Glaubt man Zuschauern, Kritikern und dem Kassenwart bei Warner Brothers: Hervorragend. Die Entscheidung, die Geschichte zu teilen, geriet den Filmen nicht zum Nachteil. Zwar bemängelten nicht wenige das teilweise lahme Tempo von "Harry Potter and the Deathly Hallows - Part One" und betitelten ihn spöttisch "Harry On Camping". Aber die Mehrheit goutierte, dass der US-Fantasy-Film allein von einem technischen Standpunkt aus bereits beeindruckt und auch emotional berührt. Dazu ist er auch wunderschön von Kameramann Eduardo Serra in Szene gesetzt.

Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences belohnte dies mit zwei Oscar-Nominierungen für die "Besten Visuellen Effekte" und die "Beste Ausstattung". Und nicht zuletzt: It's about the money, Lebowski! Weltweit spielte dieser vorletzte "Harry Potter" fast eine Milliarde Dollar ein. Mit 990 Millionen Dollar war er die dritterfolgreichste Produktion des Jahres hinter den Giganten "Toy Story 3" und "Alice in Wonderland" und nach Umsatz ebenfalls das dritterfolgreichste der acht "Harry Potter"-Abenteuer.

"Der Film schafft es tatsächlich, berührend und kunstvoll die Langeweile und die Einsamkeit zu vermitteln, die Heldentum auch mit sich bringt", lobte Bob Mondello im National Public Radio der USA.



"Oblivion", ZDF, 00:05 Uhr
Ein Flugzeugmonteur (Tom Cruise), der auf der zerstörten Erde die verbleibenen Ressourcen zu bergen hat, beginnt sich und seine Mission in Frage zu stellen.

Regisseur Joseph Kosinski verkaufte die Rechte an einem nie ganz fertig gestellten Comic, der bewusst als Vorlage für eine Verfilmung gedacht war, 2010 nach einem heftigen Bieterwettbewerb an Walt Disney Studios, für die er gerade "Tron Legacy" inszeniert hatte. Doch das Haus mit der Maus veräußerte die Rechte an Universal Pictures weiter, die Krosinki satte 120 Millionen Dollar für seinen Science Fiction-Film zur Verfügung stellten.

Während Tom Cruise schon früh als Hauptdarsteller feststand, dauerte die Suche nach seinen beiden Mitspielerinnen länger: Für den Olga Kurylenko-Part wurden Jessica Chastain, Olivia Wilde, Britt Marling und Noomi Rapace getestet, und Chastain erhielt die Rolle - um sich dann aber für "Zero Dark Thirty" zu entscheiden und wieder aus der Produktion auszusteigen, so dass Kurylenko zum Zug kam. Für die Rolle von Andrea Riseborough sprachen auch Hayley Atwell, Diane Kruger und Kate Beckinsale vor.

Als Drehorte fungierten die US-Bundesstaaten Louisiana, New York und Kalifornien; für zehn Tage drehte man auch während der Mittsommernachtssonne in Island, um besonders viel von dem als magic hour bekannten weichen und rötlichen Sonnenlicht nutzen zu können, mit dem Krosinski sich bewusst von düsteren Science Fiction-Filmen absetzen wollte.

Technisch arbeitete das Team auf der Höhe der Zeit. Erstmals wurde der Ton mit dem neuen Surround-Verfahren Dolby Atmos abgemischt, und die deutsche Spezialeffektefirma Pixomondo in Stuttgart steuerte 800 visuelle Effekte bei. Der gläserne Sky Tower ist dabei nicht computergeneriert, sondern eine echte Kulisse in Baton Rouge, die nicht von green screen, sondern von Leinwänden umgeben war, auf die Bilder projiziert wurden. Die unter dem Sky Tower ziehenden Wolken hatte das Pixomondo-Team während eines viertägigen Aufenthalts auf dem haiwaiischen Vulkan Haleakalā mit Rundum-Kameras aufgenommen.

Das ausgezeichnete Produktionshandwerk, das "Oblivion" visuell so wirkungsvoll macht, sowie die exzellente Darstellung von Cruise sind die großen Aktivposten, während das dünne Drehbuch wie ein von Kosinski und seinen Drehbuchautoren Karl Gajdusek ("The November Man") und Michael Arndt ("Star Wars: The Force Awakens") zusammen gerührtes Potpourri anderer Filme wirkt. Die Kritiken waren dann auch nur gemischt, und in den USA war die Zuschauerresonanz lediglich mäßig. Aber ein starkes Auslandsgeschäft machte das Werk mit insgesamt 286 Millionen Dollar Umsatz doch noch zu einem Erfolg.

Kritiker Michael Dequina schrieb im "Movie Report": "Joseph Kosinski's Gesamtvision mag weder besonders originell aussehen oder sich anfühlen, aber nichtsdestotrotz ist sie eindrucksvoll und denkwürdig."



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