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War Dogs - Miles Teller und Jonah Hill
War Dogs - Miles Teller und Jonah Hill
© Warner Bros.

TV-Tipps für Samstag (18.4.): Jonah Hill und Miles Teller schummeln im großen Stil

Pro7 zeigt "War Dogs"

Zwei gänzlich verschiedene Kinofilme konkurrieren um die Zuschauergunst im Hauptprogramm des Samstagabends. Pro7 strahlt das US-Drama "War Dogs" aus, das auf wahren Begebenheiten beruhend eine groteske Geschichte erzählt. Auf 3sat ist der halbe Experimentalfilm "Die Geträumten" zu sehen, der sich den Schriftstellern Ingeborg Bachmann und Paul Celan über deren Briefwechsel nähert.

"War Dogs", Pro7, 20:15 Uhr
Zwei junge Waffenhändler (Jonah Hill und Miles Teller) gewinnen eine Ausschreibung des US-Verteidungsministeriums, für 300 Millionen Dollar die Verbündeten in Afghanistan auszustatten.

Dieses US-Drama ist fast zu schön, um wahr zu sein. Die Basis des Streifens fußt auf den wahren Begebenheiten der beiden Waffenhändler Efraim Diveroli und David Packouz, die in den nuller Jahren dick im Geschäft mit dem US-Verteidigungsministerium waren und 2007 das Geschäft ihres Lebens abschlossen: Für 298 Millionen Dollar sollten sie die Verbündeten in Afghanistan ausstatten - der Deal, der sich schlussendlich als eine Nummer zu groß erweisen sollte. Der Journalist Guy Lawson berichtete 2011 in einem Artikel des "Rollling Stone" darüber und verarbeitete die Geschichte zwei Jahre später in seinem Buch "Arms and the Dudes". Aber ansonsten haben die Drehbuchautoren vieles hinzuerfunden oder aus anderen Begebenheiten integriert.

Regisseur Todd Philipps ("Joker") machte daraus einen unterhaltsamen Streifen über eigentlich beunruhigende Tatsachen und konnte besonders auf den starken Jonah Hill bauen, dessen fesselnde Darstellung mit einer Golden Globes-Nominierung als "Bester Haupdarsteller" belohnt wurde.

Die 50 Millionen Dollar teure Warner Brothers Pictures-Produktion wurde in den US-Bundesstaaten California und Florida sowie in Rumänien gedreht, das für Albanien einstand.

"War Dogs" erhielt 2016 gemischte Kritiken und floppte mit einem weltweiten Einspiel von 86 Millionen Dollar.

Kritiker Uri Klein schrieb in "Haaretz": "Der Film ist ganz schön mutig, einige der düstersten Aspekte des amerikanischen Bewusstseins und deren Manifestation in der Wirklichkeit heraufzubeschwören. Seine Wirkung erzielt er dadurch, dass es amüsant und mit Ironie tut."



"Die Geträumten", 3sat, 21:45 Uhr
In einem fast 20-jährigen Briefwechsel sprechen die Schriftsteller Ingeborg Bachmann (Anja Plaschg) und Paul Celan (Laurence Rupp) über Liebe, Hoffnung, Angst und Trauer.

Die österreichische Regisseurin Ruth Beckermann ist im Dokumentarfilm zuhause - und auch dieser bisher einzige Spielfilm der Wienerin aus dem Jahr 2016 kann dies nicht verleugnen. Bei dem österreichischen Drama handelt sich um eine Mischung aus Spiel- und Experimentalfilm. Die Musikerin Anja Plaschg und der Schauspieler Laurence Rupp spielen sich selbst, wie sie die Briefe im Wiener Funkhaus lesen. Dazwischen schneidet Beckermann improvisierte Aufnahmen der Zwei in den Sprechpausen an verschiedenen Orten, in denen sie über die Beziehung der beiden Liebenden, aber auch über ihre eigene Situation reflektieren.

Die Beziehung zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan war lange nicht öffentlich. Erst 2009 wurde ihr Briefwechsel aus den Jahren 1948 bis 1967 in einem Sammelband veröffentlicht. Ruth filmt das eigentlich eintönige Arrangement einer Lesung mit Nahaufnahmen, Bewegungen der Mienen und Körper, Ein- und Ausatmen und Blicken so berührend, vielfältig, durchdringend und ergreifend wie die verlesenen Briefe selbst.

Kritikerin Katja Nicodemus urteilte im Norddeutschen Rundfunk: "Man verlässt diesen Film aufgewühlt und nachdenklich - und doch auch beschwingt."



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