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A Star Is Born - Bradley Cooper und Lady Gaga
A Star Is Born - Bradley Cooper und Lady Gaga
© Warner Bros.

TV-Tipps für Sonntag (14.2.): Lady Gaga findet ihre Stimme

Sat1 zeigt FreeTV-Premiere "A Star Is Born"

Es wird ein langer Kinoabend für Spielfilm-Fans auf Sat 1. Zuerst sind dort im Hauptprogramm Lady Gaga und Bradley Cooper in der FreeTV-Premiere "A Star Is Born" zu sehen. Dann folgt direkt im Anschluss im Spätprogramm das SciFi-Spektakel "Independence Day".

"A Star Is Born", Sat1, 20:15 Uhr
Ein Musiker (Bradley Cooper) verhilft einer jungen Sängerin (Lady Gaga) zu einer Karriere, während seine in einen Abwärtsstrudel gerät.

Anders als mit dem Wort "Triumph" kann man die künstlerische Leistung von Produzent, Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller in Personalunion Bradley Cooper und die folgenden kommerziellen Erfolge, Preise und Nominierungen nicht bezeichnen. Der "Typ aus den 'Hangover'-Filmen" bewies gleich mit seinem Regiedebut ein unvermutet zielsicheres Näschen für die richtigen Entscheidungen. Dass er auf ein Honorar für seine Regie verzichtete, um den Posten als Novize überhaupt erst zu erhalten, und statt dessen eine Gewinnbeteiligung aushandelte, sollte sich ebenfalls als richtiger Entschluss erweisen - die 40 Millionen Dollar, die Cooper das schlussendlich einbrachte, hätte er niemals als Gage ausverhandeln können...

Das Projekt selbst war aber nicht auf dem Mist des damals 42-Jährigen gewachsen. Bereits seit den Neunzigern trugen sich Warner Brothers Pictures mit der Idee, das Original mit Janet Gaynor von 1937, das bereits zwei Neuverfilmungen mit Judy Garland und Barbra Streisand erfahren hatte, ein drittes Mal neu auf die Leinwand zu bringen. Wie in den ersten beiden Remakes und anders als im Original, als es um Schauspieler ging, sollte sich die Handlung im Musikgeschäft bewegen. Das erforderte für den Part der Hauptdarstellerin eine Aktrice, die singen konnte, oder eine Sängerin, die spielen konnte. Über die Jahre wurden Namen wie Mariah Carey, Alicia Keys, Jennifer Lopez, Rihanna und Shakira gehandelt, während für die männliche Hauptrolle Christian Bale, Tom Cruise, Johnny Depp, Leonardo DiCaprio, Jamie Foxx und Will Smith im Gespräch waren.

Endlich schien es nach Jahren in der Vorproduktionshölle 2011 so weit zu sein: Clint Eastwood als Regisseur und Beyoncé wurden genannt - als die Sängerin schwanger wurde, verzögerte sich das Projekt weiter. Schließlich ergriff Bradley die Chance und konnte Lady Gaga alias Stefani Germanotta, die bis dahin nur Gastauftritte in Spielfilmen absolviert hatte, als seinen Widerpart engagieren. Die Sängerin bedung sich aus, dass live gesungen und auf echten Festivals gespielt werden sollte, worauf Cooper einging. So wurde neben in Hollywood auf den Festivals in Coachella, Stagecoach, Glastonbury und The Forum gefilmt, wobei auch Bradley selbst sang. Für einige Songs arbeitete Lady Gaga mit Lukas Nelson, dem Sohn der Country-Legende Willie Nelson zusammen.

"A Star Is Born" beweist, dass selbst das zigste Wiederaufwärmen einer offenkundig universellen und damit zeitlosen Geschichte genauso oder mutmaßlich sogar besser als die vorgangegangenen Versionen sein kann. Hier gelang es dank der sympathischen Hauptdarsteller, der geschickten Inszenierung, der guten Musik und der bewegenden und zugleich glaubwürdigen Liebesgeschichte.

Die 36 Millionen Dollar teure Produktion erhielt 2018 durchweg gute Kritiken und wurde mit einem weltweiten Umsatz von 436 Millionen Dollar ein großer Erfolg. Einen ganz persönlichen Triumph konnten die beiden Hauptdarsteller feiern, denn ihnen gelang der Schauspieler-Grand Slam: Lady Gaga und Bradley Cooper waren für die vier großen Preise Academy Award, Golden Globe, Britischer Filmpreis und Screen Actors Guild Award nominiert, und Lady Gaga's Song "Shallow" gewann den Academy Award und den Golden Globe.

Daneben gab es Oscar-Nominierungen für den Film, das Drehbuch, Nebendarsteller Sam Elliott, Kameramann Matthew Libatique und die Tonmischung; Golden Globe-nominiert waren der Film und Regisseur Bradley Cooper; der Britische Filmpreis ging an die Komponisten Lady Gaga, Bradley Cooper und Lukas Nelson, nominiert waren zudem der Film, Regisseur Cooper, das Drehbuch und die Tontechniker.

Kritiker Brent McKnight schrieb in "The Last Thing I See": "Um den Film zu beschreiben, darf ich daraus zitieren: 'Es sind nicht die Noten, es ist die Art, wie du sie spielst, die einen Song groß machen.'"



"Independence Day", Sat1, 23:00 Uhr
Die Außerirdischen kommen, und ihr Ziel ist es, zu zerstören und zu beherrschen. Die beste Waffe der Menschheit, um deren überlegende Technologie zu bekämpfen, ist der Wille zu überleben.

Als "Independence Day" 1996 in die Kinos kam, war der wichtigste Teil der Arbeit schon abseits der eigentlichen Produktion, die über ein Jahr dauerte und erst kurz vor Veröffentlichung des 75 Millionen Dollar teuren Streifens beendet war, erledigt: Selten hatte es eine so riesige und so erfolgreiche Werbekampagne gegeben wie für diesen US-Science Fiction-Film. 20th Century Fox buchten einen Spot für 1,3 Millionen Dollar beim Super Bowl - seitdem ist es Tradition geworden, große Hollywood-Produktionen bei diesem wichtigsten Sportereignis der USA zu bewerben - und veröffentlichten effektive Teaser und Trailer, von denen Filmkritiker-Papst Roger Ebert meinte, sie seien "wirklich brillant". Es gelang dem Studio, dem Streifen eine echte "Muss ich sehen"-Stimmung zu verleihen.

Das machte sich an den Kinokassen mehr als bezahlt: Mit 817 Millionen Dollar Umsatz weltweit wurde "Independence Day" der mit weitem Abstand erfolgreichste Streifen des Jahres - und trotz der Vorwürfe, das Werk sei fürchterlich nationalistisch in seiner Zeichnung der USA als Retter der Welt, kam das meiste Geld dabei aus dem Ausland.

Die Idee zu dem Film war dem deutschen Regisseur Roland Emmerich zwei Jahre zuvor während seiner Werbetour für seinen Science Fiction-Film "Stargate" gekommen. Zusammen mit seinem Schreib- und Produktionspartner Dean Devlin erarbeitete er während eines einmonatigen Arbeitsurlaubs in Mexiko das Drehbuch heraus, das im Grunde die Idee von "War of the Worlds" variiert. Mit einer hochkarätigen Besetzung mit neben anderen Will Smith, Jeff Goldblum und Bill Pullman und einem Riesenteam an Spezialeffekte-Künstlern machte man sich an die Umsetzung.

Damals rekordmäßige rund 3000 Spezialeffekte wurden in der Produktion verarbeitet, viele davon praktische Tricks mit Modellen und Explosionen - so der berühmte money shot vom explodierenden Weißen Haus - und nicht nur am Computer hergestellte. Und dabei lieferten alle Beteiligten hervorragende Arbeit ab: Der Film gewann den Academy Award für die Visuellen Effekte und war für den Ton nominiert. Beim Britischen Filmpreis gingen ebenfalls die Visuellen Effekte und der Ton ins Rennen um den BAFTA Award.

Am Ende machte "ID4" sein Geld als spannendes Spektakel, weniger als originelle Geschichte mit faszinierenden Charakteren. Emmerich und Fox konnten genau 20 Jahre später sehen, wie weit die Faszination mit dem Original trug, als sie die schwache Fortsetzung "Independence Day: Resurgence" auf die Leinwände brachten. Gut - und wieder kam mehr Geld aus dem Ausland...

Ein schwedischer Zuschauer meint: "Stört euch nicht an der fehlenden Logik! Stört euch nicht an den dämlichen Dialogen, die sich am Rande des Idiotischen bewegen! Das ist großes Action-Kino. Und daran gibt es nichts zu deuteln."



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