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Deutsche Filmstarts: Christoph Maria Herbst gibt "Contra"

"Ron läuft schief" für das Familienpublikum

Die neue Kinowoche bringt dem deutschen Publikum wieder viel US-Ware, bunt gemischt, aber mit "Contra" auch einen prominenten deutschen Vertreter. Neben der deutschen Komödie von Sönke Wortmann haben die Zuschauer die Wahl zwischen dem Animationsstreifen "Ron läuft schief", dem Horrorfilm "Antlers" und dem Musical "Dear Evan Hansen". Was lohnt den Kinobesuch? Und wann lässt man das Portemonnaie besser stecken?

"Contra"
Komödie
Deutschland
103 Minuten
FSK 12

Unsere Empfehlung: Ihr könnt, müsst aber nicht!

Ein Juraprofessor (Christoph Maria Herbst) muss eine seiner Studentinnen (Nilam Farouq) für einen Debattier-Wettbewerb coachen, nachdem er sie rassistisch beleidigt hat.

Das ist die Ironie an der Geschichte, dass sich ein Film über Political Correctness genau in PC-Schlingen verheddert. Sönke Wortmann's Neuverfilmung des französischen "Le brio" ("Die brillante Mademoiselle Neila") aus dem Jahr 2017 ist einfach viel zu lieb und scheut das Konfrontative. Die guten Darsteller retten die deutsche Komödie, die wie das Original Unterhaltung und Denkanstoß zugleich bieten möchte, zumindest ins Vergnügliche. Die Kritiken für die Constantin Film-Produktion sind gemischt ausgefallen.

Unser Kritiker Björn Schneider gehört zum, ähem, Contra-Camp: "Mutlose, viel zu harmlose Culture-Clash-Komödie, die am Ende auf berechnende, ärgerliche Wohlfühl-Atmosphäre und Gefälligkeit setzt."

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"Ron läuft schief"
Animation
USA
107 Minuten
FSK 12

Unsere Empfehlung: Reingehen!

Ein Junge versucht mit seinem neuen Roboter Freundschaft zu schließen, der allerdings unerwartet viele Macken hat.

Sicherlich nicht der erste US-Animationsstreifen, der eine aus den Fugen gehende Technologie thematisiert, aber mit Sicherheit einer derjenigen Filme, welche die Balance zwischen Humor und Herz bestens halten und nebenbei noch das Mobbing durch die unsozialen Medien aufs Korn nehmen. Die 20th Century Studios-Produktion der englischen Co-Regisseure Sarah Smith ("Arthur Weihnachtsmann") und Jean-Philippe Vine hat gute Kritiken und Mundpropaganda erhalten.

Unser Rezensent Björn Schneider bremst den Enthusiasmus etwas: "Ein erfrischender, zeitgemäßer Animations-Spaß mit amüsantem Humor, aber auch einigen abgenutzten Story-Elementen und überraschungsfreien Botschaften."

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"Antlers"
Horror
USA
99 Minuten
FSK 16

Unsere Empfehlung: Ihr könnt, müsst aber nicht!

Eine Lehrerin (Keri Russell) entdeckt, dass die Ängste eines Jungen (Jeremy T. Thomas) vielleicht nicht nur der Sagenwelt angehören.

Basierend auf seiner Kurzgeschichte "The Quiet Boy" aus dem Jahr 2019 hat Drehbuchautor Nick Antosca zusammen mit Regisseur und Mitautor Scott Cooper ("Hostiles") einen satt stimmungsvollen US-Horrorfilm erschaffen, der verdienstvoll, aber nicht immer erfolgreich seine Schreckenselemente mit Gesellschaftskritik verbindet. Die Kritiken für die Searchlight Pictures-Produktion sind gemischt.

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"Dear Evan Hansen"
Musical
USA
137 Minuten
FSK 12

Unsere Empfehlung: Spart Euch das Geld!

Der Schüler Evan Hansen (Ben Platt) verstrickt sich in ein Geflecht aus Lügen, als er vorgibt, der beste Freund eines verstorbenen Mitschülers (Colton Ryan) zu sein.

Ben Platt hat auf der Bühne des Broadway-Musicals die Titelrolle seit der Uraufführung 2015 erfolgreich und mehrfach preisgekrönt - unter anderem 2017 mit dem Tony Award - interpretiert. Aber die Filmkamera ist erbarmungslos: Der Schauspieler ist inzwischen 28 Jahre alt, und einen Teenager kann man ihm nur schwer abnehmen. Und wenn es auch Regisseur Stephen Chbosky ("Wunder") und Drehbuchautor Steven Levenson, der hier sein eigenes Stück adaptiert hat, einigermaßen gelingt, die Gefühle der Bühne auf die Leinwand zu transferieren, bleibt die Handlung doch sehr unglaubwürdig. Die Kritiken für die Universal Pictures-Produktion sind negativ, und in Nordamerika ist der Streifen gefloppt.

Auch unsere Kollegin Bianka Piringer zeigt sich unbeeindruckt: "Der Film vermag durchaus zu berühren und zu fesseln. Aber die seelische Not des Titelcharakters und anderer Jugendlicher wird als Motiv zu sehr ausgewalzt."

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