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West Side Story - Ansel Elgort und Rachel Zegler
West Side Story - Ansel Elgort und Rachel Zegler
© 20th Century Fox

Kinocharts USA (10. - 12.12.): "West Side Story" ohne Schwung

Weiterhin ein schlechtes Jahr für Musicals?

Jeder, der jetzt "Flop!" ruft, dem sollte man zu bedenken geben: "The Greatest Showman".
Vor vier Jahren - und das noch ohne Covid-19-Beschränkungen - startete das Hugh Jackman-Musical mit lächerlichen 8 Millionen Dollar...um am Ende mit 174 Millionen Dollar aus dem US-Markt zu gehen - und weiteren 262 Millionen Dollar aus dem Ausland.

Wenn jetzt also die 10 Millionen Dollar für "West Side Story" alarmierend niedrig und angesichts der glänzenden Kritiken und des schillernden Namens Steven Spielberg entäuschend scheinen, so könnte das letzte Wort über das Musical noch nicht gesprochen sein. Allerdings müssen über die Feiertage noch einige Zuschauer den Weg in die Kinos der Neuverfilmung des Klassikers von 1961 finden, um den Managern bei 20th Century Studios und deren Mutter Walt Disney Company die Sorgenfalten über die 100 Millionen Dollar teure Produktion mit Rachel Zegler zu nehmen. Aus dem Ausland kommen nicht weniger pessistisch stimmende 4 Millionen Dollar für ein weltweites Gesamteinspiel von aktuell 14 Millionen Dollar. Für Musicals könnte es nach den Flops von "In the Heights" und "Dear Evan Hansen" ein annus horribilis bleiben. Immerhin reichten die Umsätze in den 2820 Kinos, um neuer Tabellenführer in den nordamerikanischen Charts zu werden.

Der entthronte ging jetzt mit Silber aus dem Wochenende. "Encanto" verpasste mit 9 Millionen Dollar knapp den Hattrick an der Spitze. Der Animationsstreifen mit der Stimme von Stephanie Beatriz läuft in seiner dritten Woche in 3750 Lichtspielhäusern und büßte mit bloß minus 28 Prozent wenige Besucher im Wochenvergleich ein. Die 150 Millionen Dollar teure Walt Disney Studios-Produktion hat bis jetzt 71 Millionen Dollar umgesetzt. Aus dem Ausland kommen 80 Millionen Dollar für ein weltweites Gesamteinspiel von 151 Millionen Dollar hinzu.

Um ebenfalls einen Rang auf den dritten Platz hinab ging es für "Ghostbusters: Afterlife", der mit 3815 Spielorten der meistgespielte Streifen Kanadas und der USA bleibt. Die Komödie mit Paul Rudd erzielte am vierten Wochenende 7 Millionen Dollar, was einem ebenfalls erfreulich geringen Umsatzrückgang im Wochenvergleich von lediglich minus 31 Prozent entspricht. Die 75 Millionen Dollar teure Columbia Pictures-Produktion steht nun bei insgesamt 112 Millionen Dollar. Aus dem Ausland kommen aktuell 52 Millionen Dollar für ein weltweites Gesamteinspiel von 164 Millionen Dollar hinzu.

Von vornherein waren die Erwartungen an den zweiten Neustarter "National Champions" gering. Doch das lachhafte Einspiel von gerade mal 300 000 Dollar in 1197 Filmtheatern sollte selbst Skeptiker überrascht haben. Jetzt dürfte sogar das vergleichsweise bescheidene Budget von 8 Millionen Dollar außer Reichweite liegen. Ein ganz bitterer Einstand für das Drama mit Stephan James, das nur auf Position 13 einstieg.

Gut läuft es derweil weiterhin für den Disney-Fantasy-Film "Eternals" mit Angelina Jolie und 161 Millionen Dollar in sechs Wochen; den Warner Bros.-Science Fiction-Film "Dune" mit Timothée Chalamet und 106 Millionen Dollar in acht Wochen, den Columbia-Fantasy-Film "Venom: Let There Be Carnage" mit Tom Hardy und 212 Millionen Dollar in elf Wochen sowie den britischen MGM-Thriller "No Time to Die" mit Daniel Craig und 160 Millionen Dollar in zehn Wochen.

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