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US-Filmstarts: "Jackass Forever" als Kritikerliebling

Roland Emmerich mit "Moonfall" wieder im Katastrophenmodus

Nachdem die Verleiher vergangene Woche gar keine neuen Filme in die nordamerikanischen Studios gebracht haben, wird dieses Wochenende mit drei Premieren definitiv interessanter und mit Sicherheit auch das Ende der "Spider-Man: No Way Home"-Regentschaft in den US-Charts einläuten.

Das deutet sich schon bei der Kinozahl an: Erstmals seit seinem Start vor acht Wochen wird der Fantasy-Film mit Tom Holland nicht mehr der meistgezeigte Kanadas und der USA sei - um vier Lichtspielhäuser von Debutant "Jackass Forever" geschlagen, der in 3604 Spielorten zu sehen sein wird. Und die Komödie mit der alten Gang um Johnny Knoxville dürfte auch mit bis zu 32 Millionen Dollar der neue Kinokassen-Champ werden.

Der vierte oder - zählt man den Ableger "Bad Grandpa" aus dem Jahr 2013 hinzu - fünfte Teil der Reihe, die seit nun genau 20 Jahren läuft, ist dank der niedrigen Produktionskosten immer ein Goldesel für Paramount Pictures gewesen. Das dürfte sich jetzt nicht ändern, denn der aktuelle Teil hat auch wieder nur 10 Millionen Dollar gekostet. Sollten sich die Einnahmeprognosen von Analysten am Premierenwochenende bewahrheiten, wäre dieser Part mit einem Schlag ebenfalls schon in den schwarzen Zahlen. Die bisher schwächste Premiere datiert aus dem Jahr 2002, als "Jackass: The Movie" mit 22 Millionen Dollar debutierte, während der dritte Teil "Jackass 3D" im Jahr 2010 mit 50 Millionen Dollar am besten startete.

Gegen den ersten Neuaufguss der Reihe seit "Bad Grandpa" vor neun Jahren spricht, dass die Zuschauer inzwischen kostenlos auf YouTube, TikTok, Instagram und Snapchat mit Stunts à la "Jackass Forever" versorgt werden; für den Streifen sprechen die mit Abstand besten Kritiken für ein "Jackass"-Werk - fast alle Rezensenten loben den wieder von Jeff Tremaine inszenierten Streifen, was ungewöhnlich ist.

Von solchem Lob kann Produzent, Regisseur und Drehbuchautor Roland Emmerich ("Independence Day") für seinen "Moonfall" nur träumen und wird sich bei diesen Aussichten mit Silber begnügen müssen. Sein Science Fiction-Film mit Halle Berry hat immerhin gemischte Kritiken erhalten, wird aber laut Branchenkennern nicht mehr als 14 Millionen Dollar zum Start einfahren. Stolze 146 Millionen Dollar aus hauptsächlich chinesischen Quellen hat die Lionsgate-Produktion gekostet, die in 3400 Spielstätten anläuft.

Dritter im Premierenbunde ist ein Außenseiter. Blue Fox Entertainment starten den französischen Abenteuerfilm "Le loup et le lion" ("The Wolf and the Lion") von Regisseur und Drehbuchautor Gilles de Maistre in 1005 Filmtheatern. Der im Oktober letzten Jahres in Frankreich angelaufene Streifen war dort mit 1,1 Millionen Besuchern erfolgreich. International steht das Werk mit Molly Kunz bei umgerechnet 13 Millionen Dollar. In den USA ist er nicht groß beworben worden und dürfte es als untertitelter Film eh schwer haben. Mehr als eine kümmerliche sechsstellige Zahl dürfte zum Start nicht drin sein.

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