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Tod auf dem Nil
Tod auf dem Nil
© 20th Century Fox

Deutsche Filmstarts: Kenneth Branagh kehrt als Hercule Poirot zurück

Valentinsgruß "Marry Me" von Jennifer Lopez

Nachdem es vergangene Woche überhaupt kein Hollywood gab, kommt in dieser Kinowoche die komplette Kehrtwende: Nur Hollywood! Neben den neuen Werken von Kenneth Branagh, Roland Emmerich und Steven Soderbergh erbietet Jennifer Lopez einen Valentinsgruß. Was lohnt den Kinobesuch? Und wann lässt man das Portemonnaie besser stecken?

"Tod auf dem Nil"
Krimi
USA
127 Minuten
FSK 12

Unsere Empfehlung: Ihr könnt, müsst aber nicht!

Detektiv Hercule Poirot (Kenneth Branagh) muss während einer Kreuzfahrt auf dem Nil mehrere Mordfälle aufklären.

Nach seiner Neuverfilmung von "Mord im Orient-Express" im Jahr 2017 kommt mit zwei Jahren Pandemie-Verzögerung das neuerliche Remake einer Agatha Christie-Verfilmung des englischen Produzenten, Regisseurs und Hauptdarstellers Kenneth Branagh auf der Leinwände. Der 90 Millionen Dollar teure US-Kriminalfilm, gedreht in England und Marokko, zeigt Branagh's offenkundige Wertschätzung für die Vorlage "Death on the Nile" aus dem Jahr 1937. Das Ganze ist altmodisch unterhaltsam, ironisch angehaucht und wird vom Akteurs-Ensemble zum Leben erweckt. Die Kritiken für die Walt Disney Studios-Produktion sind gemischt.

Unsere Kritikerin Bianka Piringer sah Licht und Schatten: "Regisseur Kenneth Branagh peppt seine Neuverfilmung visuell auf und punktet dabei mit glamouröser Ausstattung und der aufgefrischten Eleganz der Kostüme. Als Hercule Poirot setzt sich Branagh mit ernstem Eifer von der Lässigkeit Peter Ustinovs ab, der den Meisterdetektiv in der Verfilmung von 1978 verkörperte. Die Idee, Poirot eine Vorgeschichte und sogar eine kleine Romanze zuzugestehen, erhöht den Reiz des wie eine Leinwand-Show anmutenden Remakes. Diesem gelingt es jedoch nicht, der 1937 spielenden Kriminalgeschichte etwas Neues abzugewinnen."

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"Marry Me"
Komödie
USA
112 Minuten
FSK 0

Unsere Empfehlung: Ihr könnt, müsst aber nicht!

Eine berühmte Pop-Sängerin (Jennifer Lopez) findet während ihrer als Event inszenierten Hochzeit heraus, dass ihr Partner (Maluma) sie betrogen hat, und heiratet spontan den nächstbesten Mann, einen Lehrer (Owen Wilson).

Der Trailer zu dieser US-Komödie erzählt bereits die absolut formelhafte ganze Geschichte, und in den USA ist die 23 Millionen Dollar teure Universal Pictures-Produktion nicht vorab der Presse gezeigt worden - kein gutes Zeichen. Es gibt sehr viel J-Lo, die den von Kat Cairo ("iLove: geloggt, geliked, geliebt") geleiteten Streifen auch mitproduziert hat, aber wenig sonst. Die Handlung basiert auf dem gleichnamigen Comic von Bobby Crosby und Remy Mokthar, der 2012 zunächst im Internet veröffentlicht worden war und 2020 dann auch als Printvariante erschien. Die Filmpremiere musste wegen der Pandemie um ein Jahr verschoben werden.

Unsere Rezensentin Bianka Piringer urteilt gemischt: "Jennifer Lopez und Owen Wilson spielen sehr glaubwürdig ein Paar, das aus gegensätzlichen Welten stammt. Wie sich die von Kameras umgebene Sängerin, die als Profi Wert auf ständige Internet-Präsenz legt, auf den im Offline-Modus lebenden Mathelehrer einlässt und umgekehrt, unterhält eine Weile ganz gut. Aber der Film inszeniert Lopez zu sehr als glamourösen Star, um nicht von einer steifen Atmosphäre der Bewunderung ausgebremst zu werden."
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"Moonfall"
Science Fiction
USA
131 Minuten
FSK 12

Unsere Empfehlung: Ihr könnt, müsst aber nicht!

Eine außerirdische Entität drängt den Mond aus seinem Orbit, und der Trabant gerät damit auf Kollisionskurs mit der Erde. Ein Team aus Astronauten (Halle Berry und Patrick Wilson) und einem Verschwörungstheoretiker (John Bradley) stellt sich dem entgegen.

Logik adieu, Spektakel ahoi - und 146 Millionen Dollar Budget hauptsächlich aus chinesischen Quellen: Roland Emmerich ist wieder da! Der deutsche Produzent, Regisseur und Drehbuchautor bietet in seinem US-Science Fiction-Film bildgewaltigen Bombast-Quatsch. Die Leonine-Produktion hat gemischte Kritiken erhalten. Ob man dieses Popcorn-Kino goutiert, hängt davon ab, wie weit man bereit ist, sich darauf einzulassen.

Unserem Kollegen Falk Straub fiel das schwer: "Visuell durchwachsen und schauspielerisch enttäuschend, punktet Roland Emmerichs neueste Verrücktheit in erster Linie durch ihren wundervoll durchgeknallten Plot, durch den ein Hauch Neunziger Jahre-Nostalgie weht. An die gekonnte Mischung aus Spektakel, Humor und Pathos eines 'Independence Day' reicht das allerdings nicht mehr heran."

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"Kimi"
Krimi
USA
89 Minuten
FSK 16

Unsere Empfehlung: Reingehen!

Eine agoraphobische Technikerin (Zoe Kravitz) aus Seattle entdeckt Beweise für ein Verbrechen und muss während der Covid-19-Pandemie ihre Wohnung verlassen.

Regisseur Steven Soderbergh ("Ocean's Eleven") hat einen einfachen und spannenden US-Kriminalfilm in Szene gesetzt, der in den USA von Warner Brothers Pictures nur auf deren Streaming-Dienst HBO Max veröffentlicht wird, hierzulande aber seinen Weg auf die große Leinwand findet. Zum Glück, denn allein die großartige Hauptdarstellerin Zoe Kravitz ist das Eintrittsgeld wert. Die Kritiken sind positiv.

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