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Der Herr der Ringe: Die zwei Türme mit Elijah Wood...Astin
Der Herr der Ringe: Die zwei Türme mit Elijah Wood und Sean Astin
© New Line Cinema

TV-Tips für Samstag (12.12.): Die Gefährten reisen weiter

Sat1 zeigt Meisterwerk "Der Herr der Ringe - Die zwei Türme"

Heute Abend setzen die Gefährten im Sat1-Hauptprogramm ihre "Herr der Ringe"-Reise in dem Meisterwerk "Die zwei Türme" fort. Nachteulen können noch ein bisschen französische Erotik oder amerikanische Gänsehaut genießen.

"Der Herr der Ringe: Die zwei Türme", Sat1, 20:15 Uhr
Während Frodo (Elijah Wood) und Sam (Sean Astin) mit Hilfe des verschlagenen Gollum (Andy Serkis) sich Mordor nähern, stellen sich die aufgesplittenen Gefährten Sauron's neuem Verbündeten Saruman (Christopher Lee) und den Horden von Isengard entgegen.

So ein "Übergangsfilm" kann eine schwierige Kiste sein - das erfuhr letztes Jahr das Publikum, das die Entscheidung, den "Hunger Games"-Roman "Mockingjay" in zwei Teile aufzuspalten, ausbaden musste: Vieles fühlt sich nach auf der Stelle mit den Hufen scharren an, bevor man dann im letzten Film richtig losrennen darf, an. "The Two Towers" hat solche Probleme nicht.

Mit dem mittleren Teil der "Lord of the Rings"-Trilogie bewies Regisseur Peter Jackson 2002, dass es möglich ist, Fäden aufzunehmen, ansatzlos weiterzuspinnen und Lust auf Mehr durch Mehr zu machen. Der Fantasy-Streifen macht satt durch so viel Spekatel und Emotionen und gleichzeitig doch immer noch ausreichend Appetit auf das Finale. Ein Epos, das es meisterhaft schafft, genauso viel Kraft durch eine gewaltige Schlachtszene zu entwickeln, wie durch einen Blick, eine Geste, eine Kulisse, die Musik, die Landschaft.

Obendrauf gibt es mit dem Motion-Capture-animierten Gollum, dem Andy Serkis großartig Gestalt und Stimme verleiht (im Deutschen spricht Sychronisationsregisseur Andreas Fröhlich, "Bob" von den Drei Fragezeichen, die Figur), einen bahnbrechenden Meilenstein der computeranimierten Technik zu sehen.

"The Two Towers" wurde zusammen mit den beiden anderen "Lord of the Rings"-Filmen in Neuseeland von Oktober 1999 bis Dezember 2000 gedreht. Zur Herstellung der Kulissen von Helms Klamm benötigten die Bühnenbildner und Ausstatter rund sieben Monate. Jackson's neuseeländische Spezialeffektefirma Weta Digital verdoppelte ihre Belegschaft auf 260, um die 799 Spezialeffekte in einer Länge von 73 Minuten Laufzeit zu produzieren.

Von Kritikern gefeiert und vom Publikum geliebt, spielte die 93 Millionen Dollar teure New Line Cinema-Produktion mit weltweit 923 Millionen Dollar mehr ein als der Vorgänger "The Fellowship of the Ring", der ein Jahr zuvor auf 869 Millionen Dollar gekommen war. Der Fantasy-Film wurde für sechs "Oscars" nominiert: Als "Bester Film", den "Besten Schnitt", die "Beste Ausstattung", den "Besten Ton", den "Besten Tonschnitt" und die "Besten Spezialeffekte", wobei Letztere beiden den Goldjungen auch gewinnen konnten.

Eine US-Zuschauerin schwärmt: "Peter Jackson definiert das Wort 'Epos' neu, widmet aber auch den kleinen Dingen, die diesen Film von der Kategorie 'großartig' in die Kategorie 'erstaunlich' heben, seine Aufmerksamkeit. Ich empfehle jedem diesen Film, aber man muss wirklich zunächst den ersten Teil gesehen haben, um zu wissen, was vor sich geht."



"Haus der Sünde", Arte, 00:55 Uhr
Im Jahr 1899 wird eine junge Frau (Iliana Zabeth) aus der Provinz in ein Pariser Edelbordell aufgenommen und in dessen Verhaltensregeln eingewiesen.

Regisseur Betrand Bonello ("Saint Lorent") hatte zehn Jahre vor "L'Apollonide: Souvenirs de la maison close", so der Originaltitel, bereits versucht einen Film über moderne Bordelle zu drehen, was nicht zustande kam. Als er das Ganze in einen historischen Kontext brachte, als Rekonstuktion im Gewande eines Kostümfilms, als opulentes Sittengemälde und Abgesang auf die Belle Epoque, konnte er eine Finanzierung von umgerechnet 3,8 Millionen Dollar durch verschiedene Produktionsfirmen und staatliche Filmförderung erhalten.

Bonello war daran interessiert, das Bordell als eigene, abgeschottene Welt zu zeigen, was sich auch in den Kulissen widerspiegelt, durch welche sich die Kamera ohne Schnitt bewegen konnte. Der Regisseur, der auch das Drehbuch verfasst hatte, zeigt die Frauen als einerseits stark und autonom, verschweigt aber nicht das Machtgefüge durch die Freier, die er kaum im Bild zeigt. Er zeigt echtes Mitgefühl mit seinen weiblichen Charakteren, verleiht ihnen Stimme, Gesicht und Gewicht in dieser traurigen und teilweise auch verstörenden Geschichte.

Für acht Wochen drehte man in Saint-Rémy-lès-Chevreuse und brachte das Drama in den Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes 2011. Dort gewann das Werk nicht, wurde aber für acht Französische Filmpreise nominiert, wobei Anais Romand einen César für ihre Kostüme gewann. Die Kritiken waren dem Streifen gewogen und an den französischen Kinokassen wurde er ein solider Erfolg. Der britische Kritiker Philip French schrieb im "Observer": "Der Film ist superb gestaltet, um die drückende, scheinheilige Welt der oberen Mittelklasse, die obsessive Erotik, die wahres Begehren ausschließt, und die träge Zeitlosigkeit, die einen Tag wie den anderen wirken lässt, zu suggerieren."



"Frozen", Pro7, 01:05 Uhr
Drei in einem Sessellift vergessene Skifahrer (Emma Bell, Shawn Ashmore und Kevin Zegers) müssen Entscheidungen über Leben und Tod fällen: Was ist besser, als sitzend zu erfrieren?

In diesem kleinen Independent-Thriller von 2010 fragt Drehbuchautor und Regisseur Adam Green: "Was wäre, wenn der Skilift abends ausgestellt wird und Du oben am Berg noch in der Gondel hängst?" Diese Ausgangslage nutzt der Filmemacher für einfallsreiche und spannende 90 Minuten, wobei ihm talentiertere Schauspieler und ein besseres Drehbuch nicht geschadet hätten. Gedreht wurde in Snowbasin nahe Ogden im US-Bundesstaat Utah.

Kritiker David Edwards lobte für den "Daily Mirror": "Mit glaubwürdigen Figuren, einem echten Gefühl von Angst und diesem klasse 'Was würdest du tun?'-Aufhänger funktioniert 'Frozen' auf allen Ebenen. Ein echt eiskalter Thriller."



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