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Basic Instinct (1992)

Rückkehr eines Skandalfilms: Paul Verhoevens Erotikthriller mit Sharon Stone und Michael Douglas in den Hauptrollen kommt als 4K-restaurierte Wiederaufführung in die Kinos.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.0 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 7 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Detective Nick Curran (Michael Douglas) und sein Partner Gus Moran (George Dzundza) von der Kriminalpolizei in San Francisco ermitteln den Mord an einem ehemaligen Rockstar, der beim Geschlechtsverkehr bestialisch mit einem Eispickel erstochen wurde. Unter Verdacht gerät zunächst die Kriminalromanautorin Catherine Tramell (Sharon Stone), die von beiden Geschlechtern angezogen ist und eine Beziehung mit Roxanne "Roxy" Hardy (Leilani Sarelle) führt, die ihr zum Verwechseln ähnlich sieht. Catherine unterhielt mit dem Mordopfer nicht nur eine rein sexuelle Beziehung, sondern hat auch einen Krimi verfasst, in dem ein Rockstar auf dieselbe Art ermordet wird.

Während Nick sich beruflich immer weiter mit der ebenso anziehenden wie undurchschaubaren Tatverdächtigen verstrickt, hat er privat mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen. Seit einem Undercover-Einsatz, bei dem er unter Drogeneinfluss versehentlich zwei Touristen erschoss, steht Nick in seiner Behörde unter Beobachtung. Dass er mit der zuständigen Polizeipsychologin Dr. Beth Garner (Jeanne Tripplehorn) eine On-off-Beziehung führt, macht die Situation nicht gerade einfacher. Richtig kompliziert wird es schließlich, als Nick – nun vom Dienst suspendiert – eine Affäre mit Catherine beginnt und entdeckt, dass die zwei Frauen in seinem Leben eine gemeinsame Vergangenheit haben.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

Es ist ruhig geworden um den Erotikthriller. In den 1980er- und 1990er-Jahren boomte das Subgenre des Kriminalfilms in den Kinos, heute kann man dessen Vertreter an einer Hand abzählen. Zwei, die es gleich mehrfach bedienten und dabei viel nackte Haut zeigten, kamen in "Basic Instinct" vor der Kamera zusammen: Michael Douglas ("Eine verhängnisvolle Affäre", "Enthüllung") und Sharon Stone ("Sliver", "Basic Instinct 2"). Das Drehbuch stammte von Joe Eszterhas ("Flashdance"), der später auch die Skripte zu den Erotikthrillern "Sliver" (1993) und "Jade" (1995) schrieb. Und auf dem Regiestuhl nahm einer Platz, der bis heute seiner Vorliebe für krude Bettgeschichten frönt: Paul Verhoeven.

Der 1938 geborene Niederländer schreckte in seinen Filmen ("Türkische Früchte", "Der Soldat von Oranien", "Spetters" u. a.) nicht vor Sex und Gewalt zurück. Mit dieser Offenherzigkeit brachte er es bis nach Hollywood und einen seiner Schauspieler, Rutger Hauer, und seinen Kameramann Jan de Bont gleich mit. Bont, der später mit Filmen von "Speed" (1994) bis "Tomb Raider - Die Wiege des Lebens" (2003) selbst einen kurzen Ausflug ins Regiefach unternehmen sollte, führte auch bei "Basic Instinct" die Kamera und tauchte jeden noch so unscheinbaren Dialog durch von Jalousien geworfene Schatten in eine passende Noir-Stimmung. Für Hauptdarstellerin Sharon Stone, die mit Verhoeven bereits bei dessen Philip K. Dick-Adaption "Total Recall - Die totale Erinnerung" (1990) zusammenarbeitete, bedeutete die Rolle den Durchbruch. Die Verhörszene, bei der sie keine Unterwäsche trägt, ist in die Filmgeschichte eingegangen.

Zur Zeit seines Erscheinens war "Basic Instinct" ein Skandalfilm. Dessen Freizügigkeit und Brutalität erzürnte konservative Gemüter. Die Darstellung von Homosexualität brachte wiederum Progressive auf die Barrikaden, die bereits während der Dreharbeiten gegen den Film demonstrierten. Letztgenannte ist aus heutiger Sicht ebenso problematisch wie eine potenzielle Vergewaltigungsszene zwischen Michael Douglas' und Jeanne Tripplehorns Figur sowie Verhoevens Handhabe einiger expliziter Szenen am Set. (Andererseits sind die Klischees und stereotypischen Überzeichnungen dem Genre auch immanent.) Wer diese Begleitumstände ausblenden und den Film im Wissen um den damaligen Zeitgeist mit gebührendem Abstand betrachten kann, wird auch heute noch seine Freude daran haben.

Spannenderweise funktioniert der Filmgenuss damals wie heute (und umso mehr, je älter der Film wird) auf zwei völlig unterschiedlichen Ebenen. Für all jene, die den Film ernst nehmen, ist "Basic Instinct" die Zelluloid gewordene Angstlust; eine versiert in Szene gesetzte Hommage an den Film noir und zugleich dessen dringend nötiges Update, das diese Spielart des Kriminalfilms mit einer trickreichen Erzählung und einem bis dahin nie zuvor gezeigten Mix aus Freizügigkeit und Brutalität auf einen neuen Level hob. Für all jene wiederum, die Joe Eszterhas' mehrfach umgeschriebenes, am Ende jedoch in seiner Ursprungsform verwendetes Drehbuch schon zum Kinostart lachhaft fanden, kann "Basic Instinct" als eine Art Meta-Film funktionieren. Er ist zwar keine beabsichtigte Satire wie Verhoevens "Starship Troopers" (1997) und auch kein unbeabsichtigter Trash wie Verhoevens "Showgirls" (1995), mit all seinen klischierten Figuren um einen abgehalfterten Polizisten und den doppelten und dreifachen Böden mit gleich mehreren Femmes fatales kann er aber durchaus "campy" konsumiert werden.

Fazit: Egal, ob man diesen Film liebt oder hasst, "Basic Instinct" hat seinen Platz in der Filmgeschichte. Der Neo-noir, der dieser Spielart des Kriminalfilms seinerzeit ein nötiges Update verpasste, funktioniert auch 30 Jahre nach seinem Entstehen noch ausgezeichnet – und auf mehreren Ebenen.




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Zum Video: Basic Instinct

Besetzung & Crew von "Basic Instinct"

Land: USA
Jahr: 1992
Genre: Thriller
Länge: 123 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 07.02.2023
Regie: Paul Verhoeven
Darsteller: Michael Douglas als Det. Nick Curran, Sharon Stone als Catherine Tramell, George Dzundza als Det. Gus Moran, Jeanne Tripplehorn als Dr. Beth Garner, Denis Arndt als Lt. Phil Walker
Kamera: Jan de Bont
Verleih: Studiocanal

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