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Hunter Killer (2019)

Kriegsgefahr unter dem Eismeer: Donovan Marsh hat den Roman "Firing Point" mit Gerard Butler und Gary Oldman verfilmt.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.0 / 5

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Als der Kontakt zu einem US-amerikanischen U-Boot abbricht, ist Not am Mann. Aus Mangel an Alternativen befördert Admiral Charles Donnegan (Gary Oldman) den unkonventionellen Joe Glass (Gerard Butler) zum Kapitän. Mit seiner neuen Mannschaft rückt Glass in die Barentssee nahe des Arktischen Ozeans aus, um nach Überlebenden zu suchen. Dabei stößt er nicht nur auf ein gesunkenes russisches U-Boot unter Führung von Kapitän Andropov (Michael Nyqvist), sondern auch auf einen politischen Coup.

In der Hafenstadt Poljarny putscht Verteidigungsminister Durov (Michael Gor) gegen den russischen Präsidenten Zakarin (Alexander Diachenko), um einen Krieg mit den Amerikanern zu provozieren. Ein ins Land geschleustes Team aus US-Elitesoldaten soll den Präsidenten befreien. Derweil geht Donnegan in Washington auf Konfrontationskurs. Während der Admiral bei US-Präsidentin Dover (Caroline Goodall) für seinen Kriegskurs wirbt, versuchen Konteradmiral John Fisk (Common) und Geheimdienst-Mitarbeiterin Jayne Norquist (Linda Cardellini) die angespannte Lage zu deeskalieren.

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Regisseur Donovan Marsh, bislang in seinem Geburtsland Südafrika für Film und Fernsehen tätig, gibt mit "Hunter Killer" sein US-Debüt. Mit dem gestiegenen Budget und internationalen Stars wie Gerard Butler und Gary Oldman kommt der Hollywood-Novize ausgesprochen gut zurecht, lässt aber auch viel Potenzial ungenutzt. Das liegt nicht nur an seiner Schauspielerführung, sondern an Arne Schmidts und Jamie Moss' Drehbuch. Deren Adaption von George Wallace' und Don Keith' Roman "Firing Point" konzentriert sich zu sehr auf die Action und vernachlässigt dabei die Figuren und deren Konflikte.

Die Handlung verteilt sich auf drei Hauptstränge. Während der zum U-Boot-Kapitän beförderte Joe Glass (Gerard Butler) im Zentrum steht, spielen sich an den Rändern weitere Dramen ab. Im weit entfernten Washington streiten Admiral Charles Donnegan (Gary Oldman) auf der einen und Konteradmiral John Fisk (Common) und Geheimdienst-Agentin Jayne Norquist (Linda Cardellini) auf der anderen Seite um die politische Deutungshoheit der Ereignisse im Eismeer. Über Wasser versuchen derweil Elitesoldaten um Leutnant Bill Beaman (Toby Stephens), den russischen Präsidenten Zakarin (Alexander Diachenko) im Hafen von Poljarny aus den Fängen des Putschisten Durov (Michael Gor) zu befreien. Immer wenn es langweilig werden könnte, wechselt das Skript geschickt den Ort, offenbart dadurch aber auch seine größte Schwäche. Es sind nicht die Charaktere selbst, aus denen die Spannung erwächst, sondern stets ihre Taten.

Das hat zwei entscheidende Gründe. Zum einen hat nur Gerard Butlers Joe Glass eine Hintergrundgeschichte (und selbst die ist vernachlässigenswert dünn), was die Identifikation mit den Figuren erschwert. Das Mitfiebern und Mitleiden mit der Besatzung, wie es etwa bei Wolfgang Petersens "Das Boot" (1981) der Fall ist, weil das Publikum jedes Mitglied vom "Herrn Kaleun" bis zum Dieselheizer kennt, bleibt bei "Hunter Killer" aus. Zum anderen treffen die stärksten Schauspieler nie direkt aufeinander. Im verbalen Schlagabtausch mit Gary Oldman bleibt Common ebenso blass wie Carter MacIntyre als aufmüpfiger Offizier im Wortduell mit Gerard Butler. Selbst als mit dem vom Meeresgrund aufgelesenen, russischen Kapitän Andropov eine weitere Schauspielgröße an Bord kommt, bessert sich die Lage nicht. In einer seiner letzten Rollen ist der 2017 verstorbene Michael Nyqvist fast ausschließlich zum Schweigen verdammt. Großes Schauspielerkino wie in "Jagd auf Roter Oktober" (1990) oder "Crimson Tide" (1995) kann sich so nie entfalten.

Um diesen Mangel wettzumachen, setzt Marsh auf viel Dynamik. Zum Auftakt gleitet Tom Marais' Kamera von der Luft nahtlos unter Wasser. Kurz später dreht sie sich bei einem Gespräch zwischen Common und Oldman wie wild im Kreis. Die Action an Land und unter Wasser weiß zu gefallen. Vor allem aber bleibt sie wohl dosiert und realistischer als in so vielen anderen Materialschlachten. Erst gegen Ende und in der finalen Schlusspointe geht die Fantasie gewaltig mit den Drehbuchschreibern durch.

Das größte Plus ist indes Gerard Butlers Charakter. Der gebürtige Schotte, der in Filmen wie "Olympus Has Fallen" (2013) und dessen Fortsetzung "London Has Fallen" (2016) den US-amerikanischen Hardliner geben durfte, spielt hier nun einen pragmatischen Anführer, der Befehle nicht einfach blind befolgt, sondern den Entscheidungen der kurzsichtigen Kriegstreiber beider Seiten mit Besonnenheit und Weitsicht begegnet. Angesichts der derzeitigen Weltlage kommt das geradezu einem versöhnlichen Appell gleich und hebt sich erfrischend vom gängigen Hurrapatriotismus vergleichbarer Filme ab.

Fazit: Der U-Boot-Thriller "Hunter Killer" reicht an die Klassiker wie "Das Boot" oder "Jagd auf Roter Oktober" zwar nicht heran, langweilt aber auch nie. Den Mangel an Charaktertiefe und überzeugenden Wortgefechten macht Hollywood-Novize Donovan Marsh mit viel Dynamik und spannenden Manövern wett. Erfrischend ist zudem Gerard Butlers besonnene und weitsichtige Hauptfigur.




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Besetzung & Crew von "Hunter Killer"

Land: USA
Jahr: 2019
Genre: Action, Thriller
Länge: 122 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 25.10.2018
Regie: Donovan Marsh
Darsteller: Gary Oldman, Gerard Butler als Capt. Joe Glass, Michael Trucco als Devin Hall, Common, Michael Nyqvist als Captain Sergi Andropoyov
Kamera: Tom Marais
Verleih: Concorde

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