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Wie der Wind sich hebt (2013)

Kaze tachinu

Japanischer Anime: Jiro Horikoshi sehnt sich schon als kleiner Junge nach luftigen Höhen. Der sensible Träumer möchte am liebsten in selbst entworfenen Flugzeugen durch den Himmel gleiten, wie sein großes Vorbild, der italienische Ingenieur Caproni. Da seine Kurzsichtigkeit in daran hindert, steigt er 1927 bei einem großen japanischen Ingenieursbüro ein und revolutioniert den Flugzeugbau weltweit.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.8 / 5

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Anfang des 20. Jahrhunderts träumt in Japan ein kleiner Junge namens Jiro Horikoshi davon, ein Flugzeug zu steuern. Sein großes Vorbild ist der italienische Flugzeugbauer Gianni Caproni, mit dem er sich in seinen Träumen zeitlebens immer wieder mal zum Gedankenaustausch treffen wird. Als Student lernt Jiro beim verheerenden Erdbeben 1923 das Mädchen Nahoko kennen, dessen verletzte Gouvernante und Reisebegleiterin er in Sicherheit bringt. Er wird Nahoko erst zehn Jahre später wiedersehen und die unheilbar an Tuberkulose erkrankte junge Frau heiraten.
1927 beginnt Jiro als Ingenieur im Luftfahrzeugwerk von Mitsubishi in Tokio zu arbeiten. Man schickt ihn und seinen Freund sogar zu den Junkers-Werken nach Deutschland, damit sie sehen, wie dort Flugzeuge gebaut werden. Die jungen Männer stellen ernüchtert fest, dass die japanische Technologie um 20 Jahre hinterherhinkt. Jiro arbeitet bei Mitsubishi akribisch weiter am Entwurf eines eigenen Modells, das schließlich als der sogenannte Zero-Kampfjet in die Geschichte des Zweiten Weltkriegs eingeht.

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Wie der Wind sich hebtWie der Wind sich hebtWie der Wind sich hebtThe Wind RisesWie der Wind sich hebtWie der Wind sich hebt - Jiro Horikoshi

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

Der 73-jährige Anime-Regisseur und Begründer des japanischen Ghibli-Studios, Hayao Miyazaki, hat sich für diesen Film, der als sein letzter angekündigt wurde, ein Erwachsenenthema ausgesucht. Er porträtiert einen ikonischen Technikpionier des Landes, den Entwickler des im Zweiten Weltkrieg eingesetzten Zero-Kampfjets, Jiro Horikoshi. Neben dem Ingenieur stand jedoch auch noch sein Zeitgenosse, der Schriftsteller Tatsuo Hori, Pate für den Filmcharakter Jiro. Der Titel ist ebenfalls einer Novelle von Hori entliehen. Miyazaki erklärt in einem Regiestatement: "Das Porträt eines ganz in seiner Arbeit aufgehenden Individuums möchte ich kreieren, eines Menschen, der seine Träume verfolgt, koste es was es wolle." Man darf diese Huldigung kreativer Arbeit also auch als ein Bekenntnis Miyazakis zu seiner eigenen Leidenschaft als Filmemacher interpretieren.

"Der Wind hebt sich! Wir müssen versuchen, zu leben!" Dieses Zitat aus einem Gedicht von Paul Valéry wird im Film öfter wiederholt, weil es Jiro, zum Beispiel wenn er zweifelt, die Richtung weist. Jiro arbeitet hauptsächlich am Schreibtisch, rechnet und zeichnet, aber was ihn antreibt, zeigen seine emotionalen, dynamischen Tagträume. Die Magie des Fliegens lässt Jiro nie los. Der herbeiimaginierte Ingenieur Caproni tröstet den Kurzsichtigen über den geplatzten Traum vom Pilotenleben hinweg. Obwohl Jiros Studium und Arbeit im Mittelpunkt seines Lebens und somit auch des Films stehen, erzählt Miyazakis Drama viel mehr. Man erfährt einiges über die japanische Gesellschaft jener Jahre, die Armut, die Wirtschaftskrise, die Sitten. Und darüber, wie die japanischen Besucher Europa, speziell das Deutschland zwischen den Weltkriegen, erleben. Sie werden misstrauisch beäugt, begegnen Arroganz und schwärmen dennoch für deutsche Technik, für Thomas Mann und Schubert.

Der 126-minütige Film ist mit seiner komplexen Animation eine Augenweide. Miyazaki zaubert wunderbare Landschaftsbilder und beeindruckt ebenso mit Massenszenen im Gewühl der Städte. Er schildert das große Erdbeben von Kanto 1923 auf unvergleichliche Weise. Man vergisst aufgrund des lebendigen, dramatischen Gehalts der Animationen zwischendurch immer mal wieder, dass es nicht um einen Realfilm handelt. So entfaltet dieses reiche, nicht nur an der Fantasie, sondern vor allem auch an den dinglichen Phänomenen so interessierte Bild-Universum einen ganz speziellen Charme. Dem kann man sich trotz der unspektakulären, biografisch und historisch geprägten Geschichte, die vor allem für ein japanisches Publikum konzipiert ist, nicht entziehen.

Fazit: Hayao Miyazakis Hommage an einen anderen kreativen Geist, den Flugzeugbauer Jiro Horikoshi, erzählt eine im Japan der Vorkriegsära angesiedelte Geschichte für Erwachsene. Die bunte Vielfalt und Ausdruckskraft der Animation beeindruckt und bezaubert trotz des relativ nüchternen Inhalts.




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Besetzung & Crew von "Wie der Wind sich hebt"

Land: Japan
Weitere Titel: The Wind Rises
Jahr: 2013
Genre: Animation
Originaltitel: Kaze tachinu
Länge: 126 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 17.07.2014
Regie: Hayao Miyazaki
Darsteller: Joseph Gordon-Levitt als Jirô Horikoshi (Stimme), John Krasinski als Honjô (Stimme), Emily Blunt als Nahoko Satomi (Stimme), Martin Short als Kurokawa (Stimme), Stanley Tucci als Caproni (Stimme)
Verleih: Universum Film, Wild Bunch

Awards - Oscar 2014Weitere Infos

  • Bester Animationsfilm

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Der Film ist eine Hommage an den Ingenieur Jiro Horikoshi und umspannt einen Großteil desssen Lebens. Dabei werden auch wichtige historische Ereignisse wie das schwere Erdbeben von Kanto 1923, die [...mehr] große Depression, eine in Japan wütende Tuberkulose-Epidemie und der 2. Weltkrieg: Inspiriert vom berühmten italienischen Flugzeugbauer Caproni träumt der junge Jiro davon, selbst Flugzeuge zu entwerfen und fliegen. Doch da er von klein auf Kurzsichtig ist, kann er kein Pilot werden. Daher übernimnmt er 1927 einen Job bei einem großem japanischen Maschinenbauer und erarbeitet sich dort mit innovativen, vollendeten Flugzeugkonstruktionen den Respekt prominenter Industriegrößen.

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