Sonic the Hedgehog 2 (2021)

Nach dem überwältigenden Erfolg von "Sonic the Hedgehog" an den Kinokassen vor rund zwei Jahren stand relativ schnell fest, dass der sich mit Überschallgeschwindigkeit fortbewegende Videogame-Igel eine Fortsetzung erhalten würde. Und diese ist, was bei einer Fortsetzung äußerst selten vorkommt, dem Erstling mindestens ebenbürtig.

"Sonic 2" ist befreit vom infantilen, kindlichen Tonfall des ersten Teils und kommt weitaus düsterer daher – ohne allerdings auf den schrägen Humor, die zotigen One-Liner und vor allem die überdrehten, Cartoon-artigen Performances der menschlichen Darsteller zu verzichten. Und hier ist es wieder und in erster Linie Jim Carrey als verrückter Wissenschaftler und Sonics Erzfeind, der für etliche Lacher sorgt. Carrey kann in dieser Rolle all seine Exzentrik ausleben und den Antagonisten als wunderbar grotesken, bewusst überzeichneten Bösewicht darstellen, der nichts weniger als die Vernichtung der menschlichen Rasse und eine neue Weltordnung anstrebt.

Story und Dramaturgie sind zwar simpel gehalten und verlaufen weitestgehend überraschungsarm, dafür sorgen die Neuzugänge, allen voran Tails und der übellaunige Ameisenigel Knuckels, für frischen Wind und allerlei Abwechslung. Für Unterhaltung und Kurzweil sind darüber hinaus die temporeichen Verfolgungsjagden und rasanten Action-Szenen verantwortlich, die sich sowohl auf Straßen, als auch in der Luft sowie in bestechend animierten Schnee- und Eislandschaften entfalten.

Die technische Umsetzung, die Ausstattung und ebenso die Atmosphäre und Tonalität erinnern zudem an Sci-Fi-Filme, Dystopien und zwischen den Galaxien angesiedelte Weltraum-Comics, was die Produktion schon rein visuell von vielen anderen Videospiel-Verfilmungen abhebt. Nur eines ist schade: Die sympathische Figur des Kleinstadt-Polizisten Tom Wachowski (James Marsden) kommt diesmal deutlich zu kurz.

Fazit: Kurzweiliges, turbulentes und schwungvoll-vergnügliches Comic-Action-Adventure mit bizarren Charakteren und einer ungewöhnlichen Optik.