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Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse - Jude Law
Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse - Jude Law
© Warner Bros.

Kinocharts USA (15. - 17.4.): "The Secrets of Dumbledore" maue Spitze

Auslandsumsätze pauken "Fantastic Beasts" raus

Normalerweise wäre jetzt bereits der vierte "Fantastic Beasts" abgedreht; statt dessen ist noch nicht einmal mit dem Drehbuch begonnen worden. Warner Brothers Pictures machen den Fortgang der auf insgesamt fünf Teile ausgelegten "Harry Potter"-Ablegerreihe ganz offen vom Abschneiden von "The Secrets of Dumbledore" abhänging. Das Filmstudio dürfte den Zahlen dieses Premierenwochenendes dementsprechend mit besonders großer Spannung entgegen gefiebert haben. Mit 200 Millionen Dollar ist der dritte "Fantastic Beasts"-Teil erneut sehr kostspielig, und sollte sich der Trend zu sinkenden Einnahmen fortsetzen, könnten Warner Bros. dem Ganzen ein vorzeitiges Ende bereiten, so wie zum Beispiel einst ihre Tochtergesellschaft New Line Cinema bei "The Golden Compass" oder Summit Entertainment bei "Divergent" die Reißleinen zogen.

Wie steht es nun also? Die gute Nachricht: Auf den Plakaten und Discs können Warner Bros. mit "Der Nummer 1 Hit" werben, denn der Fantasy-Film hat es allen acht "Harry Potter"-Werken und den beiden "Fantastic Beasts"-Parts nachgemacht und die Tabellenführung der US-Charts erobert. Manche Branchenkenner hatten erwartet, dass "Sonic the Hedgehog 2" an dessen zweiten Wochenende zu stark hätte sein können.

Die weniger gute Nachricht: Mit 43 Millionen Dollar in 4208 Filmtheatern ist das Premierenwochenende im Rahmen der Erwartungen und damit nur mäßig ausgefallen. Der "Fantastic Beasts"-Abwärtstrend konnte nicht gestoppt werden: "Fantastic Beasts and Where to Find Them" kam 2016 auf 74 Millionen Dollar, "The Crimes of Grindelwald" zwei Jahre später auf 62 Millionen Dollar. Künstlerisch überzeugt der Jude Law-Film nach dem schwachen Vorgänger ebenfalls nur bedingt: Die Kritiken sind zwar besser ausgefallen, aber auch nur lediglich gemischt.

Die wesentlich bessere Nachricht: Im Ausland läuft es für "The Secrets of Dumbledore" gut. Der Streifen ist dort eine Woche vorher gestartet und hat bis jetzt beachtliche 150 Millionen Dollar eingebracht, so dass das weltweite Einspiel bei freundlichen 193 Millionen Dollar steht. Am besten schneidet der dritte "Fantastic Beasts" in Deutschland ab.

Für die Zukunft der Reihe könnte das bedeuten: Es geht weiter, aber mit reduziertem Budget und auch neuen kreativen Köpfen hinter der Kamera. Warner Bros. könnten versucht sein, Dauerregisseur David Yates, der seit "Harry Potter and the Order of the Phoenix" aus dem Jahr 2007 alle Parts in Szene gesetzt hat, durch eine frische Kraft zu ersetzen.

Tabellenführer "Sonic the Hedgehog 2", der mit 4255 Spielstätten der meistgezeigte Streifen Kanadas und der USA bleibt, wurde auf den zweiten Platz verdrängt. 30 Millionen Dollar flossen in die Kinokassen, was einem erheblichen Zuschauerschwund von minus 58 Prozent entspricht. Der Fantasy-Film mit Jim Carrey steht nun bei insgesamt 119 Millionen Dollar nach zwei Wochen. Aus dem Ausland, wo die 110 Millionen Dollar teure Paramount Pictures-Produktion ebenfalls eine Woche früher anlief, kommen aktuell 112 Millionen Dollar hinzu, so dass die ebenso gemischt besprochene Videospieladaption weltweit 231 Millionen Dollar erlöst hat. Hier ist Großbritannien der größte Aktivposten.

Rang drei behauptet "The Lost City" an seinem vierten Wochenende. Der mit positiven Kritiken bedachte Sandra Bullock-Streifen konnte in 3430 Spielorten 6 Millionen Dollar umsetzen, was einem sehr guten geringen Besucherschwund von bloß minus 28 Prozent entspricht. Die 74 Millionen Dollar teure Paramount Pictures-Produktion liegt bei insgesamt 78 Millionen Dollar; aus dem Ausland kommen für den Abenteuerfilm aktuell 10 Millionen Dollar für ein weltweites Einspiel von 88 Millionen Dollar zusammen.

Der zweite Debutant "Father Stu" erreichte mit 8 Millionen Dollar ein nur schwaches Ergebnis in 2705 Lichtspielhäusern. Das Drama mit Mark Wahlberg hat lediglich schwache Kritiken erhalten und konnte selbst an Ostern das christlich bewegte Publikum nicht recht mobilisieren - an "religiöse Renner" wie "Heaven Is for Real" mit 22 Millionen Dollar im Jahr 2014 oder "I Can Only Imagine" mit 17 Millionen Dollar im Jahr 2018 kam die Columbia Pictures-Produktion jedenfalls nicht annähernd heran.

Gut laufen derweil noch der Warner-Fantasy-Film "The Batman" mit Robert Pattinson und 365 Millionen Dollar in sieben Wochen und der Columbia-Abenteuerfilm "Uncharted" mit Tom Holland und 145 Millionen Dollar in neun Wochen.

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