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Jeder schreibt für sich allein (2023)

Dokumentarfilm: Was hielt bekannte Schriftstellerinnen und Schriftsteller davon ab, nach der Machtübernahme der Nazis zu emigrieren?Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 5 / 5
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Während sich etwa Klaus und Thomas Mann ganz klar als Gegner des Nationalsozialismus positionierten und ins Exil gingen, gab es einige andere deutsche Autorinnen und Autoren, die zu jener Zeit zwischen 1933 und 1945 in Deutschland blieben. Zu diesen gehörten Gottfried Benn, Hans Fallada, Hanns Johst, Erich Kästner, Jochen Klepper, Ina Seidel und Will Vesper.

Der 1945 in Sankt Heinrich geborene Schriftsteller und Musiker Anatol Regnier, Autor des Buchs "Jeder schreibt für sich allein", begibt sich auf eine Spurensuche, um mehr über die Hintergründe zu erfahren.

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"Jeder schreibt für sich allein": Auf der Suche nach Antworten

Das dokumentarische Werk "Jeder schreibt für sich allein" des 1952 in München geborenen Kino- und Fernsehregisseurs Dominik Graf ("Im Angesicht des Verbrechens", "Fabian oder der Gang vor die Hunde") wurde von dem gleichnamigen Sachbuch des Schriftstellers Anatol Regnier angeregt.

Einblicke in Biografien

Der Autor steht wiederum selbst im Mittelpunkt des Films und wird hier als "Forschungsreisender" gezeigt, der sich in Archive begibt und in Schriften vertieft, um der Frage nachzugehen, weshalb diverse namhafte Autor:innen wie Gottfried Benn, Hans Fallada, Hanns Johst, Erich Kästner, Jochen Klepper, Ina Seidel und Will Vesper Deutschland in der Zeit des Dritten Reichs nicht den Rücken kehrten – und welche Haltung sie dem Nationalsozialismus gegenüber in ihrem Schreiben erkennen ließen.

Regnier sucht hierfür auch einige Orte auf, die für die Porträtierten von Bedeutung waren. Hinzu kommen Interviews, unter anderem mit dem Autor und Kunsthistoriker Florian Illies, der Kunstkritikerin Julia Voss und der Journalistin und Schriftstellerin Gabriele von Arnim. Es gelingt dem Dokumentarfilm, der Komplexität des Themas gerecht zu werden und sich dem Verhältnis zwischen Kunst, Privat- und öffentlichem Leben und politischem Handeln auf differenziertere Art und Weise zu widmen.

Damals und heute

Durch seine Mischung aus Gesprächen mit Expert:innen und Erkundungen sowie durch den Einsatz von alten Fotografien und audiovisuellem Archivmaterial vermag das dreistündige Werk durchweg für sich einzunehmen und der damaligen Lebensrealität nahezukommen.

Stets wird dabei auch ein Bezug zu unserer Gegenwart hergestellt, wodurch klar wird, dass die verhandelten Fragen für unsere Jetztzeit immer noch von extrem hoher Relevanz sind. Der essayistische Stil von "Jeder schreibt für sich allein" ist zudem weit mehr als eine künstlerische Spielerei, sondern unterstreicht die gewonnenen Erkenntnisse eindrücklich.

Fazit: Eine inhaltlich und formal sehr kluge dokumentarische Betrachtung über Schriftsteller:innen im Nationalsozialismus.




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Besetzung & Crew von "Jeder schreibt für sich allein"

Land: Deutschland
Jahr: 2023
Genre: Dokumentation
Länge: 167 Minuten
Kinostart: 24.08.2023
Regie: Dominik Graf, Felix von Boehm
Darsteller: Anatol Regnier als Selbst, Florian Illies als Selbst, Géraldine Mercier als Selbst, Albert von Schirnding als Selbst, Christoph Stölzl als Selbst
Kamera: Sven Jakob, Florian Mag, Niclas Reed Middleton, Pierre Nativel, Markus Schindler
Verleih: Piffl Medien

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