oder

Aus dem Zusammenhang gerissen

Was John Cusack wirklich über Obama sagte...

John Cusack machte nicht viel Worte und Federlesen. In einem Tweet vom Donnerstag schrieb der Akteur: "Die Schlagzeilen sind voller Scheiße."

Die Schlagzeilen, auf die sich Cusack bezieht, betrafen ihn und lauteten unter anderem: "John Cusack: Barack Obama ist schlimmer als George W Bush" (Fox News), "John Cusack: Präsident Obama ist schlechter als Bush und konservativer als Nixon" (Raw Story) und "John Cusack: Barack Obama ist 'genauso schlimm oder schlimmer' als George W Bush".

Der Ärger des 48-Jährigen ist verständlich, denn die Medien haben sich hier eine allzu vereinfachende Darstellung des tatsächlich Gesagten zurecht destilliert, um zu poppigen Schlagzeilen zu kommen. In einem Interview mit "Daily Beast" im Rahmen der Werbetour für seinen neuen Film "Love & Mercy" war John zu einem breiten Feld von Themen befragt worden. Unter anderem sprach der Darsteller an einer Stelle davon, dass Präsident Barack Obama in einigen Punkten wie der nationalen Sicherheit oder der Auslandspolitik schlechter als Vorgänger George W Bush regiere.

Hier das gesamte relevante Zitat im Zusammenhang:
"Obama hat sicherlich viele der post-9/11 Terror-Politiken von Bush ausgeweitet oder zementiert. In dieser Hinsicht ist er mit Bush sehr vergleichbar. Seine Innenpolitik ist ein bisschen anders, aber wenn wir von Drohnen sprechen, dem American Empire, der NSA, Bürgerrechten, Angriffen auf Journalisten und Geheimnisverräter, ist er genauso schlimm wie oder schlimmer als Bush. Er hat nicht so viele Kriege begonnen, aber er hat die ausgeweitet, die wir haben, und ich glaube, dass nicht mal Dick Cheney oder Richard Nixon fänden, dass der Präsident das Recht hat, völlig alleine zu entscheiden, wen er töten möchte. Und doch kann Obama jeden Dienstag entscheiden, wen er umbringen möchte. Seit 9/11 gibt es so magische Worte wie 'Terror', und wenn man solche magischen Worte benutzt, kann man jegliche Macht, derer man sich bedienen will, damit rechtfertigen."

Hört man das so, äußert John Cusack nur ein Unbehagen, das mit kritischen Worten von verschiedenen Journalisten und Kommentatoren seit Jahren geäußert wird: Die große Ausweitung von Drohnenattacken, Obama's Entscheidungen, den Tod amerikanischer Bürger ohne Gerichtsverfahren anzuordnen, die noch nie da gewesene Verfolgung von Geheimnisverrätern sowie die Entscheidung für mindestens dreijährige militärische Engagements in Irak und Syrien.

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