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Angry Birds - Der Film
Angry Birds - Der Film
© Sony Pictures

Deutsche Filmstarts: "Angry Birds" greifen elterlichen Geldbeutel an

"Mängelexemplar" thematisiert Depression

In dieser Kinowoche punkten die Briten. Zwar ist auch der deutsche Vertreter "Mängelexemplar" nicht zu verachten, aber mit "Die Poesie des Unendlichen" und "Remainder" landen zwei völlig unterschiedliche Volltreffer von der Insel auf unseren Leinwänden, bei denen insbesondere die Darsteller überzeugen.

"Angry Birds"

Animationsfilm
USA
97 Minuten
FSK 0

US-Animationsfilm über einen Vogel, der in seiner Gemeinschaft wegen seiner Wutanfälle ein Außenseiter ist. Erst als der Vogelgemeinschaft große Gefahr droht, können er und seine Freunde sich bewähren. Die Art von Film, vor denen es den Eltern graut: Die Kinder wollen unbedingt, angestachelt von der allgegenwärtigen Werbung, den Film um die lustigen bunten Vögel sehen, während Mama und Papa einen eineinhalbstündigen Geduldstester erwarten. Lärmend und intellektuell nicht gerade auf "Alles steht Kopf"-Niveau, um es mal freundlich auszudrücken. Erstes Alarmsignal: Das Ganze beruht auf einem Videospiel für Handys. Doch die Regiedebutanten Clay Kaytis and Fergal Reilly scheinen es gut mit allen Altersstufen zu meinen, denn inmitten all der sinnlos lärmenden Plattheit ist der Columbia Pictures-Streifen doch auch flott, gut animiert und teilweise unterhaltsam geraten. Auch unser Kritiker Björn Schneider fand es so schlecht nicht: "Solider, mit reichlich rasanter Action und deftigem Witz ausgestatteter, kurzweiliger Animations-Spaß, der aber unter der fehlenden Tiefe und charakterlichen Ausschmückung der Figuren leidet."

"Die Poesie des Unendlichen"
Drama
Großbritannien
109 Minuten
FSK 6

Britisches historisches Drama nach einer wahren Geschichte: Im Mittelpunkt steht die Freundschaft zwischen dem indischen Mathematikgenie S. Ramanujan (Dev Patel) und dem britischen Mathematikprofessor G.H. Hardy (Jeremy Irons). Als Hardy seinen Freund im Jahr 1913 nach Cambridge einlädt, kommt es zu Vorurteilen und Anfeindungen. Matt Brown erzählt, basierend auf dem Sachbuch "The Man Who Knew Infinity" von Robert Kanigel aus dem Jahr 1991, mit Ruhe und allzu konventionell diese Geschichte über Freundschaft, Respekt und Toleranz. Die Leistungen der Hauptdarsteller heben den Wild Bunch-Streifen über 08/15-Filmbiographie-Niveau. Die Kritiken sind überwiegend gut, die bisherigen Zuschauerreaktionen noch besser. Unsere Rezensentin Bianka Piringer lobt "das wahrhaftige und bewegende Drama des liebevoll und mit sicherem Gespür für Ausstattung und Atmosphäre inszenierten Spielfilms". Unsere Empfehlung: Reingehen!

"Remainder"
Drama
Großbritannien
103 Minuten
FSK 16

Britisches Drama über einen jungen Mann (Tom Sturridge), der nach einem Unfall an Amnesie leidet; zugleich erhält er eine millionenschwere Summe als "Schweigegeld". Fortan versucht er fieberhaft, seine Vergangenheit zu rekonstruieren. Ein Film wie ein intellektuelles Gedankenspiel im Stil von "Memento" oder "Mulholland Drive". Der israelische Regisseur und Drehbuchautor Omar Fast hat Tom McCarthy's gleichnamigen Roman aus dem Jahr 2005 zu einem stilvollen und spannenden Puzzle verarbeitet, das Tom Sturridge mit einer Glanzleistung veredelt. Unser Kritiker Gregor Torinus reiht sich in den Reigen der bislang durchweg positiven Besprechungen für den Piffl Medien-Film ein: "Ein extrem originelles, surreales Werk, über welches man noch lange reden wird." Unsere Empfehlung: Reingehen!

"Victor Frankenstein - Genie und Wahnsinn"
Horrorfilm
USA
110 Minuten
FSK 16

US-Horrorfilm über die Versuche des Wissenschaftlers Frankenstein (James McAvoy), aus toter Materie ein lebendiges Wesen zu erschaffen. Mit ziemlich Verspätung versuchen 20th Century Fox, ihren bereits schwerst gefloppten Neuaufguss der Frankenstein-Geschichte, die auf Mary Shelley's Roman aus dem Jahr 1819 fußt, auch hierzulande an den arglosen Kinogänger zu bringen. Regisseur Paul McGuigan ("Lucky Number Slevin") bemüht sich vergeblich um einen frischen Ansatzpunkt der durch zahlreiche, deutlich bessere Werke ausgelutschten Handlung. Die Kritiker zerrissen das Vorhaben einer Art Steam Punk-Gothic Horrors, das kaum einen Zuschauer interessierte. Unsere Kollegin Bianka Piringer lobt das reizvolle Zusammenspiel der Hauptdarsteller James McAvoy und Daniel Radcliffe, resümiert aber auch: "Die Geschichte wird vom Kurzschluss mit modernem, actionreichem Tempo nicht optimal wiederbelebt."

"Mängelexemplar"
Drama
Deutschland
112 Minuten
FSK 12

Deutsche Tragikomödie über eine junge Frau (Claudia Eisinger), die nach einer Trennung zusehends in Depressionen und Angstzustände abzugleiten droht und einen Ausweg aus der Krise sucht. Laura Lackmann hat in ihrem Regiedebut den gleichnamigen Roman von Sarah Kuttner aus dem Jahr 2009 verfilmt. Einen schwierigen Spagat vollführt diese Warner Brothers-Produktion: Eine Krankheit zum Gegenstand eines Unterhaltungsfilms zu machen, hätte auch schwer schief gehen können, aber das Werk widersteht glücklicherweise der Versuchung, die schwierige Lebenssituation der Hauptfigur durch Komik abzumildern; am stärksten ist die Literaturverfilmung dann, wenn sie die tragischen und dramatischen Aspekte in den Vordergrund rückt. Die Kritiken für "Mängelexemplar" sind positiv ausgefallen; unsere Rezensentin Bianka Piringer vermisst allerdings "schauspielerische Tiefe und realitätsnahe Zwischentöne".

"Wie Männer über Frauen reden"
Komödie
Deutschland
88 Minuten
FSK 12

Deutsche Komödie über drei Berliner Freunde (Oliver Korittke, Frederik Lau und Barnaby Metschurat) um die 40, die ihren Lebenswandel als ewige Nachtschwärmer und Frauenhelden überdenken müssen, als sich einer von ihnen verliebt. Regiedebutant Henrik Regel hat mit dieser NFP-Produktion nicht die Absicht weichzuspülen: Sexistische Sprache, derbe Zoten, chauvinistische Witze, wenig Handlung, pubertärer Humor - Männer mit Hirn in der Hose. Alles wäre zu ertragen, wenn es witzig wäre. Ist es aber nicht, wie sich die Kritiker einig sind. Unser Kollege Carsten Moll sah "trotz sympathischer Darsteller Klischees und Banalitäten". Unsere Empfehlung: Spart Euch das Geld!

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