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Fast & Furious 8
Fast & Furious 8
© Universal Pictures International Germany

Deutsche Filmstarts: Pack Vin Diesel in den Tank!

"Fast & Furious 8" vor furiosem Osterwochenende

Das muss man erst mal schaffen als Reihe: Dass der achte Teil mit mehr Spannung und Vorfreude erwartet wird als zum Beispiel die Teile eins bis sieben. Seitdem vor zwei Jahren "Furious 7" zu 1,5 Milliarden Dollar Umsatz weltweit explodierte - gut doppelt so viel wie für den sechsten Part - werden für die 2001 bescheiden gestartete Auto-Action-Reihe jetzt Rekordergebnisse vorausgesagt. Aber taugt der Streifen etwas? Und welche Alternativen gibt es zu Ostern für Freunde des gepflegteren Kinos?

"Fast & Furious 8"
Thriller
USA
136 Minuten
FSK 12

US-Thriller und Fortsetzung der erfolgreichen Action-Filmreihe, in der einer der Helden (Vin Diesel) per Erpressung auf die Seite der Bösen gezwungen wird. Um die Menschheit vor einer großen Gefahr zu bewahren, müssen seine Freunde nun auch gegen ihn kämpfen. Die Drehbuchautoren sind die selben wie bislang, auf dem Regiestuhl gab es einen Wechsel bei der Universal Pictures-Produktion: F. Gary Gray ("Straight Outta Compton") hatte das Megaphon in der Hand und hat einen ordentlichen, aber keinen überragenden Job erledigt. "The Fate of the Furious" (so der Originaltitel) bietet die gleiche mitreißende Chemie zwischen den Schauspielern und übertriebene Action, die man sich wünscht. Nicht mehr und nicht weniger. Die Kritiken sind überwiegend positiv, die ersten Zuschauerreaktion dem Streifen gewogen, genauso wie unser Kritiker Carsten Moll: "Mit dem achten Teil legt die Saga noch eine Schippe drauf und überbietet sich selbst mit ebenso einfallsreichen wie absurden Action-Szenen."

"Verleugnung"
Drama
Großbritannien
111 Minuten
FSK 12

Britisches Geschichtsdrama nach einem realen Fall: Die amerikanische Historikerin Deborah Lipstadt (Rachel Weisz) wird im Jahr 1996 von David Irving (Timothy Spall), einem britischen Holocaust-Leugner, wegen Verleumdung verklagt. Vor Gericht müssen sie und ihr Anwalt (Tom Wilkinson) deshalb beweisen, dass der Holocaust tatsächlich stattgefunden hat. Im postfaktischen Zeitalter bekommt diese auf Deborah Lipstadt's Sachbuch "History on Trial: My Day in Court with a Holocaust Denier" aus dem Jahr 2005 basierende Geschichte wahrscheinlich mehr Relevanz als sie es zu Zeiten der Buchveröffentlichung hatte.

Der englische Regisseur Mick Jackson ("The Bodyguard") stand erstmals seit 2002 wieder hinter einer Filmkamera und feiert ein gelungenes Comeback. Wenn die Universum-Produktion der kaum glaubhaften Geschichte nicht ganz gerecht wird, so bietet sie doch überzeugende und wirkungsvolle Unterhaltung mit einer starken Leistung von Rachel Weisz. Die Kritiker haben "Denial" (so der Originaltitel) bislang mehr ins Herz geschlossen als die Zuschauer. Unsere Rezensentin Bianka Piringer rät zum Kauf einer Kinokarte: "Der Film beeindruckt mit Authentizität und Detailtreue. Er versteht es, juristischer Strategie und Akribie eine spannende Seite abzugewinnen. Indem er daran erinnert, wie wichtig die Trennung von Fakten und Meinungen ist, verfügt der Film auch über einen sehr aktuell erscheinenden Bezug."

"Abgang mit Stil"
Komödie
USA
96 Minuten
FSK 6

US-Komödie über drei alte Herren und ehemalige Kollegen (Alan Arkin, Michael Caine und Morgan Freeman), die nach dem Verlust ihrer Renten beschließen, ihr finanzielles Auskommen selbst in die Hand zu nehmen und eine Bank zu überfallen. Zach Braff ("Whish I Was Here") hat bei dieser Neuverfilmung von "Going in Style" (so der Originaltitel) aus dem Jahr 1979 allzu brav Regie geführt. Trotz des immensen Talents vor der Kamera ist die Warner Brothers-Produktion leider ziemlich bescheiden, was die Lacher-Dichte betrifft. Die Kritiken sind gemischt, und die Zuschauer finden auch, dass der heitere Streifen etwas zu wünschen übrig lässt. Unser Kollege Carsten Moll lässt auf die Senioren-Combo aber nichts kommen: "Aus einer bekannten Story macht Regisseur Zach Braff eine ebenso schwungvolle wie liebenswerte Gaunerkomödie. Der Film glänzt vor allem dank seiner großartigen Hauptdarsteller, die den Film mit charmantem Understatement tragen."

"Zu guter Letzt"
Komödie
USA
108 Minuten
FSK 0

US-Komödie über eine alte, etwas verbitterte Frau (Shirley MacLaine), die eine junge Autorin (Amanda Seyfried) mit dem frühzeitigen Verfassen ihres Nachrufs beauftragt. Als sich herausstellt, dass kein Mensch etwas Gutes über die missmutige alte Dame zu sagen hat, beschließt diese, ihr Leben noch einmal zu verändern. Man wünscht Shirley MacLaine, die unglaubliche 62 Jahre vor den Filmkameras gestanden ist und in ein paar Tagen ihren 83. Geburtstag feiern wird, im Herbst ihrer Karriere ein besseres Werk als diese Tobis-Produktion. Regisseur Mark Pellington ("Arlington Road") hat es geschafft, einen Film zu drehen, der nichts Spontanes, Überraschendes oder Authentisches zu bieten hat, dafür viel zu viele lahme "Zufälle" im Drehbuch. Die Kritiken sind mies, aber die Zuschauer etwas gnädiger. Zum Glück ist dies nicht MacLaine's Schwanengesang. Sie hat noch mindestens drei Produktionen in der Pipeline.

"Gold"
Drama
USA
120 Minuten
FSK 12

US-Drama nach einer wahren Geschichte: Im Jahr 1988 begibt sich ein gieriger Goldsucher (Matthew McConaughey) mit einem undurchsichtigen Geologen (Edgar Ramirez) auf die abenteuerliche Suche nach einer Goldader im indonesischen Dschungel. Keine Frage: Am Hauptdarsteller Matthew McConaughey liegt es nicht, dass diese Studiocanal-Produktion nur mäßig zu überzeugen weiß. Der Akteur gibt von seiner physischen Verwandlung angefangen eine beeindruckend engagierte Darstellung, die aber nur ein glänzendes Nugget in einer ansonsten unrunden Inszenierung durch Stephen Gaghan ("Syriana") ist, der sich hier an dem Fall des Bre-X-Skandals von 1993 orientiert hat.

Iggy Pop's Titelsong war für einen Golden Globe nominiert. Während die Kritiken überwiegend ablehnend waren, konnten die Zuschauer dem Werk auch nicht viel abgewinnen. In den USA ist "Gold" bitter gefloppt. Unser Kritiker Carsten Moll hat gemischte Gefühle: "Eine überbordende One-Man-Show, die ganz von Matthew McConaugheys energetischer Darbietung lebt. Leider pendelt der Abenteuerfilm unentschlossen zwischen Satire, Drama und Komödie, ohne einer dieser Tonlagen dabei wirklich gerecht zu werden."

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