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Paddington 2 Poster
Paddington 2 Poster
© Studiocanal

Deutsche Filmstarts: "Paddington 2" so gut wie der Vorgänger

Fatih Akin kommt "Aus dem Nichts"

Was sich Familien in dieser Kinowoche hier zu Lande bedenkenlos ansehen können, ist klar: "Paddington 2" ist eine sichere Wahl. Für ein erwachsenes Publikum gibt es unter anderem die Möglichkeit zu ergründen, ob "Aus dem Nichts" von Fatih Akin tatsächlich Oscar-würdig ist. Was lohnt den Kauf einer Kinokarte, und wann lässt man die Geldbörse besser stecken?

"Paddington 2"

Abenteuer
Großbritannien
103 Minuten
FSK 0

Britischer Abenteuerfilm über den niedlichen Bär Paddington (gesprochen von Elyas M'Barek), der bei einer Menschenfamilie in London lebt. Als er wegen eines angeblichen Bücherdiebstahls im Gefängnis landet, bricht er aus und macht sich daran, den wahren Bösewicht (Hugh Grant) zu finden. Drei Jahre nach dem künstlerisch und kommerziell erfolgreichen "Paddington" kommt die Fortsetzung, die dem Original in nichts nachsteht - im Gegenteil: Diese warmherzige, witzige Studiocanal-Produktion ist perfekte Familienunterhaltung und stimmt schon wunderbar auf die Weihnachtstage ein.

Wie beim Vorgänger hat Paul King Regie geführt und die Romanfiigur des im Juni verstorbenen Michael Bond phantastisch und phantasievoll zum Leben erweckt. Die Kritiker überschlagen sich, das Publikum ist begeistert - ganz so wie unser Kritiker Björn Schneider: "Der Gesamtmix stimmt wieder und überragt qualitativ sogar noch den Vorgänger. Eine stimmige Mischung aus Humor und Spannung, toll in Szene gesetzte Impressionen der englischen Hauptstadt sowie spielfreudige Nebendarsteller machen aus dem Film ein spaßiges, kurzweiliges Vergnügen für Groß und Klein."

Unsere Empfehlung: Reingehen!


"Detroit"
Thriller
USA
144 Minuten
FSK 12

US-Thriller nach wahren Begebenheiten: Im Jahr 1967 kommt es nach einem Polizeieinsatz in den Schwarzenvierteln von Detroit zu schweren Ausschreitungen. Dabei nutzt ein rassistischer Polizist (Will Poulter) eine Razzia dazu, eine Gruppe unbescholtener Afroamerikaner zu misshandeln und zu foltern. Kathryn Bigelow ("Zero Dark Thirty") wendet sich einmal mehr der dunklen Seite der amerikanischen Psyche zu und serviert eine notwendige, weil die Gegenwart nur zu bedauerlich widerspiegelnde Dramatisierung eines tragischen Kapitels des US-Zeitgeschichte, die dem Zuschauer mit seiner Wucht den Magen umdreht.

Die Concorde-Produktion ist von Kritik wie Publikum gleichermaßen positiv aufgenommen worden, auch unser Rezensent Falk Straub ist begeistert: "Der Film bietet nervenaufreibendes politisches Kino über ein historisches Ereignis, das nichts von seiner Relevanz verloren hat. Kathryn Bigelow inszeniert mit dokumentarischer Präzision, kompromissloser Härte und dank eines herausragenden Ensembles emotional bewegend. Durch seinen Nachklapp ist der Streifen am Ende aber deutlich zu lang geraten."

Unsere Empfehlung: Reingehen!


"Battle of the Sexes"
Komödie
USA
122 Minuten
FSK 0

US-Komödie nach einer wahren Geschichte: Im Jahr 1973 will die berühmte Tennis-Sportlerin Billie Jean King (Emma Stone) sich gegen die niedrigeren Preisgelder für Frauen wehren und ruft ein eigenes Turnier ins Leben. Schließlich tritt sie selbst in einem Show-Kampf gegen den Ex-Champion und Macho Bobby Riggs (Steve Carell) an. Auch bei dieser 20th Century Fox-Produktion geht es um US-Zeitgeschichte, die mit ihrem Gleichberechtigungsthema leider immer noch virulent ist, aber das Regieduo Valerie Faris und Jonathan Dayton ("Ruby Sparks") geht die Geschehnisse in Form eines publikumsgefälligen Werks an, das gut gespielt ist und angenehm unterhält, aber dabei auch geschickt die Parallelen zur Gegenwart zieht.

Die Zuschauer sind zufrieden, die Kritiker begeistert, und auch unsere Kollegin Bianka Piringer reiht sich hier ein: "Der humorvolle, sehr authentisch wirkende Film erweckt mit seinen differenzierten Charakterzeichnungen eine bewegte Ära zum Leben. Emma Stone spielt mit einer lebendigen Wahrhaftigkeit, die diesen gelungenen Film beflügelt und zum Ereignis werden lässt."

Unsere Empfehlung: Reingehen!


"Aus dem Nichts"

Drama
Deutschland
105 Minuten
FSK 12

Deutsches Drama über eine Frau (Diane Kruger), die durch ein Bombenattentat Mann und Kind verliert. Als die Täter aus Mangel an Beweisen freigesprochen werden, will sie auf eigene Faust für Gerechtigkeit sorgen. Diese Warner Brothers Pictures-Produktion soll in einigen Monaten den Oscar als "Bester fremdsprachiger Film" nach Deutschland holen. Zweifel sind erlaubt, dass das gelingen kann. Die Premiere bei den Filmfestspielen in Cannes im Mai nahm vorweg, was die Presse seitdem publiziert: Diane Kruger, die in Cannes den Preis als "Beste Schauspielerin" erhielt, ist in grandioser Form, aber der Streifen mit seiner unsicheren Tonart, dem schematischen Drehbuch und den nur teilweise überzeugenden Sequenzen gehört sicher nicht zu Fatih Akin's ("Gegen die Wand") besten Werken.

Die Besprechungen sind gemischt, den Daumen hebt unsere Kritikerin Bianka Piringer: "Fatih Akin und sein Co-Autor Hark Bohm spüren in diesem verdichtet und exemplarisch erzählenden Film dem Trauma nach, das ein an die NSU-Morde erinnernder Anschlag, die einseitigen polizeilichen Ermittlungen und der Gerichtsprozess einer Frau zufügen, die Mann und Kind verloren hat. Diane Kruger's unprätentiöse Darstellung kontrastiert mit der kunstvollen, wuchtigen Dramaturgie, die aus Gefühlen Bilder formt. Der beklemmende Sog dieses Films wirkt über sein Ende hinaus nach."

"Liebe zu Besuch"

Komödie
USA
97 Minuten
FSK 0

US-Komödie über eine zweifache Mutter (Resee Witherspoon) von 40 Jahren, die nach der Trennung von ihrem Mann (Michael Sheen) nach Los Angeles zieht. Dort lernt sie drei junge, charmante, aber mittellose Filmemacher (Pico Alexander, Jon Rudnitsky und Nat Wolff) kennen, denen sie vorübergehend Unterkunft in ihrem Gästehaus gewährt – Verwicklungen sind vorprogrammiert. Hallie Meyers-Shyer, die auch das Drehbuch geschrieben hat, gibt mit dieser Splendid-Produktion ihr Regiedebut. Die 30-Jährige trägt einen großen Namen in Sachen Romcom, denn sie ist die Tochter von Nancy Meyers, die seit 2000 und "Was Frauen wollen" bis zu "Man lernt nie aus" vor zwei Jahren das Genre geprägt hat.

Mit "Home Again" - so der Originaltitel - gelingt dies Hallie sicherlich nicht. Obwohl vor und hinter der Kamera so viele talentierte Künstler versammelt sind, bleiben alle unter Normalform. Das Ganze ist von der Lebensrealität so weit entfernt, die Figuren mit ihren so genannten "Krisen" sind solche Kunstprodukte, das Drehbuch so Schema X-mäßig, dass der Zuschauer kalt gelassen wird. Die Kritiken sind schlecht, ebenso die Zuschauerreaktionen, und auch das Urteil unseres Rezensenten Carsten Moll fällt negativ aus: "Gediegene Unterhaltung nach bekannten Romcom-Maßstäben. Leider bleibt nicht nur Reese Witherspoon unter ihren Möglichkeiten, der Film versäumt es zudem, Genre-Konventionen glaubhaft neues Leben einzuhauchen."

Unsere Empfehlung: Spart Euch das Geld!

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