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Kinocharts USA (14. - 16.9.): Kaum Appetit auf "Predator"

"The Nun" vom Himmel in die Hölle

Vier Neustarter kamen am Wochenende in die US-Kinos, keiner von ihnen konnte überzeugen, auch wenn es "The Predator" immerhin die Tabellenführung der Charts übernahm. Die Top Twelve-Streifen erreichten insgesamt schwache 97 Millionen Dollar, etwas weniger als die 103 Millionen Dollar des Vorjahreswochenendes, als "It" mit Jaeden Lieberher und 60 Millionen Dollar am zweiten Wochenende den Titel als Box Office-Champion verteidigte.

Gold
24 Millionen Dollar zur Premiere sind ein ordentliches Ergebnis. Aber wenn eine Produktion in über 4000 Kinos startet - 4037, um genau zu sein - relativiert sich das Ganze. Noch nie ist ein Spielfilm, der so breit gestartet ist, mit einem solch schmalen Ergebnis aus dem Wochenende gekommen. "The Predator" unterbietet damit den bisherigen "Rekord" von "The Mummy" im vergangenen Jahr, der 31 Millionen Dollar in 4035 Lichtspielhäusern generierte.

Das Ergebnis des Reboots entspricht dem des letzten Teils der "Predator"-Reihe: "Predators" erreichte 2010 in mit 2669 deutlich weniger Spielorten ebenfalls 24 Millionen Dollar. Das bedeutet - berücksichtigt man die in den letzten acht Jahren von 7,90 Dollar auf 9,20 Uhr gestiegenen Ticketpreise -, dass weniger Zuschauer kamen und 20th Century Fox ihre 88 Millionen Dollar Produktionskosten für ihren Horrorfilm mit Boyd Holbrook wohl nur mit Hilfe des Auslandsgeschäfts werden egalisieren können.

Silber
Zum Premierenwochenede konnten sich New Line Cinema noch freuen: Mit 53 Millionen Dollar legte "The Nun" den besten Start im "Conjuring"-Universum hin und beherrschte die Kokurrenz. Sieben Tage später steht ein neuer Rekord, allerdings einer, auf den die Warner Bros.-Tochter wohl gerne verzichtet hätte. Mit minus 66 Prozent Zuschauerschwund im Wochenvergleich ist der Horrorfilm so schwer abgestürzt wie kein anderes der "Conjuring"- und "Annabelle"-Werke an deren zweiten Wochenenden. Die Mundpropaganda holte nun die schlechten Kritiken ein, so dass also nur ein Drittel der Masse, die neugierig auf den Streifen zu Beginn geströmt war, noch Interesse zeigte.

In Zahlen heißt das: In den unverändert 3876 Filmtheater - der Taissa Farmiga-Film trat nun also auch den Titel als meistgezeigter Streifen Nordamerikas an "The Predator" ab - klingelten die Kassen nur noch zum Klang von 18 Millionen Dollar. Insgesamt hat der 22 Millionen Dollar teure "Conjuring"-Ableger jetzt bereits 85 Millionen Dollar eingespielt. Nach dem Absturz dürfte allerdings das Gesamtergebnis des erfolgreichsten Teils "The Conjuring" und dessen 137 Millionen Dollar nicht mehr erreichbar sein.

Bronze
Mit sehr guten Kritiken startete "A Simple Favor" ("Nur ein kleiner Gefallen") in 3102 Spielstätten. Der Kriminalfilm mit Anna Kendrick und Blake Lively, der auf dem gleichnamigen Roman von Darcy Bell aus dem vergangenen Jahr basiert, hat Lionsgate Films 20 Millionen Dollar gekostet und brachte nun 16 Millionen Dollar ein.

Die Neuen
Vierter wurde "White Boy Rick". Der auf wahren Geschehnissen um einen kriminellen FBI-Informanten beruhende Studio 8-Streifen wartet mit Matthew McConaughey in Höchstform und Schauspieldebutant Richie Merritt in der Titelrolle auf. Der 29 Millionen Dollar teure Kriminalfilm setzte in 2504 Kinos lediglich 8 Millionen Dollar um.

Immerhin noch als Zehnter schaffte es "Unbroken: The Path to Redemption" mit allerdings auch nur 2 Millionen Dollar noch unter die Top Ten. Bei diesem 6 Millionen Dollar teurem Drama handelt es sich um die Fortsetzung zu Angelina Jolie's "Unbroken" aus dem Jahr 2014 und erzählt die Lebensgeschichte des jetzt von Samuel Hunt gespielten Olympia-Läufers und Kriegsteilnehmers Louis Zamparini. Von der ersten Produktion ist bis auf Produzent Matthew Baer niemand mehr dabei. Mit der Produktionsgesellschaft Pure Flix und Regisseur Harold Cronk ("God's Not Dead 2") ist dieses Werk deutlich auf das christlich-religiöse Publikum gerichtet und steht auf 1620 Spielplänen.

Auf den Plätzen
Fünfter ist "Crazy Rich Asians" (5. Woche / bisher insgesamt 149 Millionen Dollar); Sechster ist der Jennifer Garner-Thriller "Peppermint" (2. Woche / 24 Mio.); Siebter ist "The Meg" (6. Woche / 137 Mio.), Achter ist der John Cho-Kriminalfilm "Searching" (4. Woche / 19 Mio.) und schließlich Neunter "Mission: Impossible - Fallout" (8. Woche / 216 Mio.).

Raus mit Applaus (oder auch nicht)
Ein solider Erfolg ist "Christopher Robin" geworden. Die Walt Disney Studios-Komödie mit Ewan McGregor, die das Haus mit der Maus rund 75 Millionen Dollar gekostet hat, spielte in sieben Wochen 95 Millionen Dollar ein. Im Ausland sind bisher bescheidenere 59 Millionen Dollar zusammen gekommen.

"Operation Finale" konnte in drei Wochen bloß 16 Millionen Dollar generieren. Der MGM-Thriller mit Oscar Isaac hat 24 Millionen Dollar gekostet.

"Blackkklansman" hat sich zu einem von Spike Lee's erfolgreichsten Filmen gemausert. Der Kriminalfilm mit John David Washington erreichte in sechs Wochen 46 Millionen Dollar, aus dem Ausland kommen nochmals bescheidene 26 Millionen Dollar hinzu. Gekostet hat die Focus Features-Produktion lediglich 15 Millionen Dollar.

Am fünften Wochenende muss "Alpha" als Flop die Top Ten verlassen. Der Abenteuerfilm mit Kodi Smit-McPhee hat 51 Millionen Dollar gekostet und steht bei 34 Millionen Dollar. Im Ausland ist die gleiche Summe in die Kassen geflossen.

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