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Aquaman - Amber Heard und Jason Momoa
Aquaman - Amber Heard und Jason Momoa

Kinocharts USA (21. - 23.12.): "Aquaman" macht die Welle

Steve Carell-Film floppt kolossal

Das Weihnachtswochenende in Nordamerika sorgte dank gleich fünf Neustarts für gute Umsätze, auch ohne einen "Star Wars"-Streifen. Der überzeugende "Aquaman" machte das erstmalige Fehlen eines Sternenkriegerwerks seit 2014 wett, so dass die Top Twelve-Filme auf einen sehr guten Umsatz von 164 Millionen Dollar kamen, nur etwas weniger als vor einem Jahr, als mit "Star Wars: The Last Jedi" mit Daisy Ridley und 71 Millionen Dollar an seinem zweiten Wochenende an der Spitze 172 Millionen Dollar in die Kinokassen geflossen waren.

Gold
Mit hervorragenden 72 Millionen Dollar beweist "Aquaman", dass der Comic-Verfilmungs-Boom noch lange nicht vorbei ist, und Warner Brothers Pictures, dass sie genau wie die Disney-Konkurrenz auch gute Comic-Streifen produzieren können. Der 200 Millionen Dollar teure Fantasy-Film hat gute Kritiken erhalten und kommt auch bei den Zuschauern an. Mit einer Premiere in 4125 Kinos ist das Jason Momoa-Werk auch die meistgezeigte Produktion in Kanada und in den USA und löst Tabellenführer "Spider-Man: Into the Spider-Verse" in dieser Hinsicht ebenso ab.

Silber

"Mary Poppins' Returns", mit 54 Jahren nach dem mega-erfolgreichen Original zwar sehr verspätet, aber immer noch erwünscht. 33 Millionen Dollar stehen zum Start für die 130 Millionen Dollar teure Walt Disney Pictures-Produktion zu Buche. Der Fantasy-Film mit Emily Blunt feierte in 4090 Lichtspielhäusern Premiere.

Bronze
Skepsis war nach der qualitativ fragwürdigen und am Ende selbst die Geduld der Hardcore-Fans strapazierenden "Transformers"-Reihe angesagt, aber Ableger "Bumblebee" überraschte schon vor seinem Debut mit hervorragenden Kritiken. Und auch jüngere und ältere Besucher waren nun gewillt, ihren Obolus in den 3550 Spielorten zu lassen, welche die 135 Millionen Dollar teure Paramount Pictures-Produktion ausstrahlen. Der Science Fiction-Film mit Hailee Steinfeld-Streifen setzte so 21 Millionen Dollar um.

Die Neuen
Die beiden anderen Neustarter hatten nichts mit dem Treppchen zu schaffen und floppen. "Second Act" ("Manhattan Queen") - eine Art Gender-getauschter "The Intern" ("Man lernt nie aus") mit Jennifer Lopez in der Robert De Niro-Rolle - setzte lediglich 6,4 Millionen Dollar um und wurde nur Siebter Sieger. STX Entertainment haben bloß 16 Millionen Dollar investiert, was sich als weise Entscheidung herausstellen dürfte. Die Komödie steht auf 1607 Spielplänen.

Wesentlich heftiger getroffen werden Universal Pictures. Sie haben 39 Millionen Dollar in "Welcome to Marwen" gesteckt, der Verfilmung einer wahren Geschichte, die es bereits als Dokumentarfilm "Marwencol" 2010 auf die Leinwände schaffte. Das Drama mit Steve Carell, von den Kritikern verrissen, wurde mit 2,3 Millionen Dollar in 1911 Filmtheatern nur Neunter.

Auf den Plätzen
Vierter ist Ex-Tabellenführer "Spider-Man: Into the Spider-Verse" (2. Woche / bisher insgesamt 64 Millionen Dollar); Fünfter ist der Clint Eastwood-Kriminalfilm "The Mule" (2. Woche / 35 Mio.); Sechster ist "Dr. Seuss' The Grinch" (7. Woche / 253 Mio.); Achter ist "Ralph Breaks the Internet" ("Chaos im Netz" / 5. Woche / 162 Mio.) und schließlich Zehnter das Saoirse Ronan-Drama "Mary Queen of Scots" (3. Woche / 3,5 Mio.).

Raus mit Applaus (oder auch nicht)
Einer der größten Flops des Jahres steht nach bereits zehn Tagen fest: "Mortal Engines", die von Peter Jackson produzierte und geschriebene Romanverfilmung, ist von den Kinogängern als Totalschaden mit einem katastrophalen Zuschauerschwund von minus 76 Prozent im Wochenvergleich zurück gelassen worden. Bereits am zweiten Wochenende fliegt die Universal Pictures-Produktion aus den Top Ten. Der 100 Millionen Dollar teure Abenteuerfilm mit Hera Hilmer steht bei kümmerlichen 12 Millionen Dollar.

"Creed II" ist mit 108 Millionen Dollar in fünf Wochen ein Erfolg geworden. Das Drama mit Michael B. Jordan kostete MGM 50 Millionen Dollar und wird jetzt knapp die 110 Millionen Dollar übertreffen, die "Creed" vor drei Jahren umsetzte.

Die Produktionsgeschichte war kompliziert, aber die Mühen sind es wert gewesen: Mit 185 Millionen Dollar in acht Wochen ist "Bohemian Rhapsody" mit Rami Malek ein großer Erfolg geworden, sozusagen der nächste Queen-Hit. Die 52 Millionen Dollar Prroduktionskosten sind somit eine gute Investition von 20th Century Fox.

Ein solider Erfolg ist "Instant Family" ("Plötzlich Familie") für Paramount Pictures geworden. 48 Millionen Dollar hat die Komödie mit Rose Byrne gekostet und nun in sechs Wochen 62 Millionen Dollar eingebracht.

"Fantastic Beasts: The Crimes of Grindelwald" verabschiedet sich am sechsten Wochenende mit 154 Millionen Dollar als Erfolg. Allerdings hat der Fantasy-Film mit Eddie Redmayne Warner Brothers Pictures 200 Millionen Dollar gekostet. Zudem bleibt er deutlich hinter dem Vorgänger "Fantastic Beasts and Where to Find Them" zurück, der vor zwei Jahren den Zuschauern 234 Millionen Dollar wert war. Bevor Warner Bros. daran zu zweifeln beginnen, ob die Auswalzung der Ideen von Drehbuchautorin und "Harry Potter"-Erfinderin J.K. Rowling auf fünf Filme so eine gute Idee ist, können sie sich durch die Auslandsumsätze bestärkt fühlen - dort ist "The Crimes of Grindelwald" mit bisher 458 Millionen Dollar ein Mega-Hit.

Von "Green Book" hat man und wird man in der Preisverleihungssaison 2018/19 noch so einiges hören. Doch in Sachen Box Office war es das einstweilen für das Drama mit Mahershala Ali. Am sechsten Wochenende verabschiedet sich die Universal Pictures-Produktion mit 27 Millionen Dollar als Achtungserfolg.

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