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Der glücklichste Tag im Leben des Olli Mäki
Der glücklichste Tag im Leben des Olli Mäki
© Camino / Kuokkasen Kuvaamo

TV-Tipp für Dienstag (16.7.): Jarkko Lahti fällt mit einem Lächeln

ARD zeigt "Der glücklichste Tag im Leben des Olli Mäki"

"Der glücklichste Tag im Leben des Olli Mäki", ARD, 22:45 Uhr
Die wahre Geschichte von Olli Mäki (Jarkko Lahti), einem finnischen Boxer, der 1962 in Helsinki um den Weltmeistertitel im Federgewicht boxte.

Was für ein Volltreffer für Juhu Kuosmanen! Der Regisseur und Drehbuchautor wurde gleich für sein Regiedebut mit dem Preis in der Cannes-Nebensektion Un Certain Regard und dem Europäischen Filmpreis als "Entdeckung" ausgezeichnet. Finnland schickte sein Drama nach Hollywood zur Academy of Motion Picture Arts and Sciences mit Hoffnungen auf eine Oscar-Nominierung als "Bester fremdsprachiger Film", wo es allerdings keine Berücksichtigung fand.

Gerade bei Sportlerbiographien fürchten viele Zuschauer das "Kennt man einen, kennt man alle"-Phänomen. Doch bei "Hymyilevä mies" - "Lächlender Mann", so der Originaltitel - muss man sich solche Sorgen nicht machen. Kuosmanen umschifft die Klischees mit seinem wunderschön photographierten und gut gespielten Blick auf einen Menschen, der sein Gleichgewicht zwischen seinen Karrierewünschen und persönlichem Glück finden muss.

Der 1936 geborene Olli Mäki, der erst im April dieses Jahres verstorben ist, ist der bislang einzige finnische Boxer, der eine Europameisterschaft als Amateur und als Profi gewinnen konnte und daher in Finnland eine Berühmtheit ist. Mäki war 1964 auch der erste Europameister im Halbweltergewicht überhaupt.

Juhu konzentriert seinen Film, der 2016 durchweg hymnische Kritiken erhielt, auf den Kampf bei der Weltmeisterschaft 1962 in Helsinki, wo er auch drehte. Um die Bildästhetik der Sechziger zu erreichen, drehte Kameramann Jani-Petteri Passi auf 16mm-Schwarzweiß. Die Produktionsgesellschaft kaufte den gesamten Bestand in Europa und den Vereinigten Staaten auf, so dass Kodak die Filmart sogar nachproduzieren musste.

Bei den Finnischen Filmpreisen gewannen der Film, Regisseur Juhu Kuosmanen, Hauptdarsteller Jarkko Lahti, Nebendarstellerin Oona Airola, Kameramann Jani-Petteri Passi, Cutter Jussi Rautaniemi, Kostümbildnerin Sari Suominen und Maskenbildnerin Salla Yli-Luopa.

Kritiker Kenneth Turan schrieb in der "Los Angeles Times": "Ein großartiger Film, eine süße, warmherzig beobachtete Geschichte, die mit genau der richtigen Dosis skandinavischer Melancholie überlagert wird, die perfekt zu ihren still einnehmenden Protagonisten passt."



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