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Fisherman's Friends - Poster
Fisherman's Friends - Poster
© Splendid Film

Deutsche Filmstarts: "Fisherman's Friends" stimmen ein Lied an

Martina Gedeck und Ulrich Tukur lassen sich scheiden

Zahlreiche kleinere Produktionen drängen ins Sommerloch, dabei Leichtes wie die britische Komödie "Fisherman's Friends" und der neue "City of Love"-Episodenfilm "Berlin, I Love You" und Ernsteres wie das deutsche Scheidungsdrama "Und wer nimmt den Hund?" und der Juliette Binoche-Streifen "So wie du mich willst". Was lohnt den Kinobesuch? Und wann lässt man die Geldbörse besser stecken?

"Fisherman's Friends"
Komödie
Großbritannien
112 Minuten
FSK 12

Ein Shanty-Chor in Cornwall bekommt durch die Bekanntschaft mit einem Musikmanager (Daniel Mays) unverhofft einen Plattenvertrag – was die singenden Fischer aber gar nicht sonderlich interessiert...

Jede Wendung dieser britischen Komödie lässt sich schon meilenweilt im Voraus erahnnen, alles glaubt man, schon zigmal gesehen zu haben - dennoch kann man sich dem Charme dieser herzerwärmenden und leisen Splendid-Produktion von Regisseur Chris Foggin kaum entziehen. Die Kritiken sind gemischt, ebenso wie die Zuschauerreaktionen.

Unser Kritiker Falk Straub sah ebenfalls Licht und Schatten: "Eine Wohlfühlkomödie mit rauem Charme und bärbeißigem Witz, die das einfache Landleben gegen das hektische Großstadtgetöse ausspielt. Überzeugend gespielt und mit Seemannsliedern zum Mitschunkeln, bleibt Regisseur Chris Foggin in sicheren Gewässern."

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"Und wer nimmt den Hund?"
Drama
Deutschland
92 Minuten
FSK 12

Ein scheinbar perfektes Ehepaar (Martina Gedeck und Ulrich Tukur) versucht mit Hilfe einer Therapeutin herauszufinden, was zwischen beiden schief gegangen ist.

Regisseur Rainer Kaufmann ("Die Apothekerin") schlingert nicht immer überzeugend zwischen Ernsthaftigkeit und Witz durch dieses deutsche Drama, aber die beiden Hauptdarsteller Martina Gedeck und Ulrich Tukur spielen hervorragend und bringen wortwitzig die Funken zum Sprühen. Die Majestic-Produktion hat gemischte Kritiken erhalten.

Unser Rezensent Andreas Köhnemann kommt ebenfalls zu einem gemischten Urteil: "Eine Tragikomödie über das Aus einer Ehe, die vor allem als Konversationsstück funktioniert. Ulrich Tukur und Martina Gedeck spielen souverän über manches Klischee hinweg."

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"Killerman"
Krimi
USA
108 Minuten
FSK 16

Zwei Kleinkriminelle (Emory Cohen und Liam Hemsworth) versuchen sich in New York City an einem großen Deal. Dieser gerät völlig aus dem Ruder und hat wegen des Gedächtnisverlusts des einen Gangsters weitreichende Konsequenzen.

Die Atmosphäre und die Ästhetik dieses US-Kriminalfilms sind die Asse im Ärmel von Regisseur Malik Bader ("Crush"), der sein inhaltlich unoriginelles Drehbuch veredelt.

Unser Kollege Falk Straub ist nur teilweise von der Wild Bunch-Produktion überzeugt: "Zwar krankt der Film an einem unentschlossenen Drehbuch, einer zu lockeren Dramaturgie und durchwachsenen Darbietungen. Audiovisuell ist dieser kleine, dreckige Gangsterfilm aber ein Fingerzeig an die Konkurrenz."

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"So wie du mich willst"
Drama
Frankreich
101 Minuten
FSK 12

Unsere Empfehlung: Reingehen!

Eine Literaturdozentin (Juliette Binoche) will die Treue ihres wesentlich jüngeren Liebhabers (Guillaume Gouix) auf die Probe stellen und legt sich dafür eine gefälschte, sehr junge Online-Identität zu – allerdings mit ungeahnten und komplizierten Folgen...

Die Wendungen in Safy Nebbou's ("Das Zeichen des Engels") französischen Drama sind haarsträubend, aber insgesamt ist ihm die Adaption des Romans "Celle que vous croyez" - so auch der Originaltitel des Films - von Camille Laurens aus dem Jahr 2016 dank seiner bittersüßen menschlichen Beobachtungen und faszinierenden Themen gelungen. Juliette Binoche brilliert in der Alamode-Produktion, die gute Kritiken und Zuschauerreaktionen erhalten hat.

Unsere Kritikerin Bianka Piringer rät zum Kinobesuch: "Juliette Binoche glänzt in diesem romantischen Drama als 50-jährige Frau, die sich eine virtuelle Verjüngungskur verpasst. Unter der Regie von Safy Nebbou lotet die spannende Geschichte mit ihren alternativen Verläufen aus, wie wichtig das Gefühl, begehrt zu werden, für das Selbstwertgefühl einer Frau sein kann. Der Arthouse-Film bezieht seinen besonderen Reiz aus der nicht immer glücklichen Wechselwirkung von Vorstellung und Realität, die der kreative Gebrauch sozialer Medien nach sich zieht."

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"Berlin, I Love You"
Episodenfilm
Deutschland
120 Minuten
FSK 6

Unsere Empfehlung: Spart Euch das Geld!

Zehn teilweise miteinander verwobene Geschichten, die sich insbesondere um Liebe drehen, erzählen vom Lebensgefühl in der Metropole Berlin.

Nächster Teil in der "Cities of Love"-Reihe. Nach "Paris, je t'amine", "New York, I Love You" und "Rio, Eu Te Amo" heißt es nun "Berlin, I Love You". Warum eigentlich nicht folgerichtig "Berlin, ich liebe dich"? Regisseure wie Dennis Gansel, Dani Levy und Til Schweiger setzen Stars wie Keira Knightley, Helen Mirren und Mickey Rourke und verschiedene Berliner Kieze in Szene. Leider völlig misslungen - klischeehaft, ziellos, uninspiriert, langweilig. Der deutschen City of Cool wird die Warner Brothers Pictures-Produktion so leider überhaupt nicht gerecht. Kritiken wie Zuschauerreaktionen sind verheerend schlecht.

Ein Verriss kommt auch von unserem Rezensenten Andreas Köhnemann: "Ein Anthologiefilm, der überwiegend aus schwachen Teilen besteht, die weder im Inhalt noch in der Form etwas Besonderes entwickeln und nichts Interessantes über Berlin zu erzählen haben."

Hier geht es zu den kompletten Filmstarts

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