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Der Staatsfeind Nr. 1 - Will Smith
Der Staatsfeind Nr. 1 - Will Smith

TV-Tipp für Freitag (4.10.): Will Smith sucht seine Privatsphäre

RTL2 zeigt "Der Staatsfeind Nr. 1"

"Der Staatsfeind Nr. 1", RTL2, 20:15 Uhr
Ein Anwalt (Will Smith) wird zur Zielscheibe eines korrupten Politikers (Jon Voight) und dessen NSA-Schergen, als er zufällig ein Beweisstück zu einem politisch motivierten Verbrechen erhält.

Dieser erfolgreiche US-Thriller aus dem Jahr 1998 ist ein Zeitdokument, das heute nachgerade niedlich anmuten muss in seinem "was, das können die alles?"-Staunen, das er beim Publikum weltweit über die technischen Möglichkeiten der National Security Agency auslöste. Heute, im Post-Snowden-Zeitalter, könnten sich die Filmemacher rund um Regisseur Tony Scott ("Man on Fire") und Drehbuchautor David Marconi ("The Foreigner") stolz zurücklehnen mit einem "wir haben das alles ja schon damals gewusst"-Lächeln auf den Lippen. Der damalige NSA-Vorsitzende Michael Hayden war über die Darstellung seiner Behörde in "Enemy of the State"- so der Originaltitel - jedenfalls so wütend, dass er den Film mit einer NSA-Werbekampagne kontern wollte. 19 Jahre nach Veröffentlichung ist es aber auch interessant zu beobachten, wie viel schwerer es der NSA damals noch fällt, einen Bürger abszuschöpfen, der heute dem Geheimdienst sein komplettes Leben per Internet, Handy, GPS und bargeldlosem Zahlungsverkehr quasi freiwillig auf dem Silbertablett serviert.

Viele Kritiker und auch die Filmemacher selbst sahen "Enemy of the State" in der Tradition von "The Conversation" ("Der Dialog") von 1974, in dem Gene Hackman wie hier bereits einen Abhörspezialisten verkörpert hatte. Doch "Enemy of the State" ist ein "The Conversation" für das Zeitalter der Zuschauer mit kürzerer Aufmerksamkeitsspanne. Im Stile anderer Jerry Bruckheimer-Tony Scott-Produktionen wie "Tage des Donners" oder "Crimson Tide" ist hier alles schneller, greller und lauter. Aber vor allem auch unterhaltsam und thematisch auf der Höhe der damaligen Zeit, virtuos von Scott in Szene gesetzt, mit einer herausragenden Besetzung bis in die kleineren Nebenrollen und mit einem Will Smith, der sich in hier einer unironischen Rolle beweist.

Mit 250 Millionen Dollar weltweiten Umsatzes wurde die 90 Millionen Dollar teure Walt Disney Studios-Produktion ein großer Erfolg und erhielt gute Kritiken.

Ein Zuschauer meint: "Wenn dieser Film es nicht schafft, einen über den Überwachungsstaat nachdenken zu lassen, dann schafft es gar nichts. Packend, schnell, realistisch - besonders in der Welt, die wir heute kennen - und superb gespielt."



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