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Jim Knopf und die Wilde 13
Jim Knopf und die Wilde 13
© Warner Bros.

Deutsche Filmstarts: Jim Knopf erlebt ein neues Abenteuer

Sinje Irslinger tätowiert "Gott, Du kannst ein Arsch sein!"

Eine erfreulich interessante und reichhaltige Kinowoche mit nicht weniger als drei deutschen Produktionen steht an. Für das jüngere Publikum bieten sich "Jim Knopf und die Wilde 13" und "Gott, Du kannst ein Arsch sein!" an, während sich Oskar Roehler mit seiner Fassbinder-Biographie an ein gesetzteres Programmkinopublikum wendet. Aus Großbritannien und den USA kommen die gesellschaftskritischen Dramen "Die Misswahl" und "Niemals selten manchmal immer" hinzu. Was lohnt den Kinobesuch? Und wann lässt man das Portemonnaie besser stecken?

"Jim Knopf und die wilde 13"
Abenteuer
Deutschland
109 Minuten
FSK 0

Unsere Empfehlung: Reingehen!

Die Freunde aus Lummerland bekommen es mit einer Bande von 13 Piratenbrüdern zu tun, die auf Rache aus sind.

Nach dem Erfolg von "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" vor zwei Jahren legt das bewährte Duo aus Regisseur Dennis Gansel und Drehbuchautor Dirk Ahner die gelungene Fortsetzung vor. Die aufwendige Adaption des gleichnamigen Romans von Michael Ende aus dem Jahr 1962 begeistert als unterhaltsamer und einfallsreicher deutscher Abenteuerfilm. Die ersten Kritiken der Warner Brothers Pictures-Produktion sind positiv.

Unsere Kritikerin Bianka Piringer ist ebenfalls angetan: "Die an eigentümlichen Schauplätzen und märchenhaften Wesen reiche Fantasy-Geschichte ist visuell sehr ansprechend mit vielen real gefertigten Objekten und Kulissenbauten gestaltet. Dem von Dennis Gansel inszenierten Film gelingt eine einnehmende Mischung aus Spannung und nostalgischem Zauber."

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"Gott, Du kannst ein Arsch sein!"
Drama
Deutschland
97 Minuten
FSK 6

Unsere Empfehlung: Ihr könnt, müsst aber nicht!

Eine 16-Jährige (Sinje Irslinger) trotzt ihrer schockierenden Krebs-Diagnose und tritt ihre Abschlussfahrt nach Paris an.

André Erkau ("Happy Burnout") hat aus dem gleichnamigen Roman von Frank Pape aus dem Jahr 2015 ein sympathisches und unsentimentales deutsches Drama gemacht, dessen Humor eher angestrengt wirkt. Die Leonine-Produktion hat gemischte Kritiken erhalten

Unser Rezensent Falk Straub hat es gebremst gefallen: "Der Film ist ausgezeichnet photographiert, versiert inszeniert und gut bis durchwachsen gespielt. Das größte Manko ist, dass die Folgen der Krebserkrankung, die den Road Trip überhaupt erst in Gang setzen, bis zum Schluss ausgeblendet werden. So tragisch die Diagnose auch sein mag, deren Konsequenzen wirken stets etwas (zu) weichgespült."

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"Die Misswahl - Beginn einer Revolution"
Drama
Großbritannien
107 Minuten
FSK 0

Unsere Empfehlung: Ihr könnt, müsst aber nicht!

Mehrere Frauen entschließen sich dazu, den Wettbewerb der Miss World im Jahr 1970 etwas anders zu gestalten.

Philippa Lowthorpe erzählt eine wahre Geschichte aus dem Jahr 1970 als publikumswirksame Wohlfühlgeschichte und schafft es mit diesem britischen Drama, das Schema X zu überwinden. Die Kritiker der Entertainment One-Produktion sind begeistert, die Zuschauerreaktionen hingegen negativ.

Unsere Kollegin Bianka Piringer ist mittelprächtig überzeugt: "Keira Knightley, Jessie Buckley und Gugu Mbatha-Raw überzeugen als zentrale, sehr unterschiedliche Charaktere in einer Handlung, die ein wenig das Feuer vermissen lässt. Die sexistischen Sprüche, denen die Frauen ausgesetzt sind, lassen die Geschichte erstaunlich aktuell wirken."

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"Niemals selten manchmal immer"
Drama
USA
101 Minuten
FSK 6

Unsere Empfehlung: Reingehen!

Zwei Teenagerinnen (Sidney Flanigan und Talia Ryder) reisen nach New York City, um medizinische Hilfe nach einer ungeplanten Schwangerschaft zu erhalten.

Ein stark gespieltes und unglaublich sensibel inszeniertes US-Drama von Regisseurin und Drehbuchautorin Eliza Hittman. Die Universal Pictures-Produktion hat durchweg positive Kritiken erhalten und ist auch beim Publikum gut angekommen.

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"Enfant terrible"
Drama
Deutschland
134 Minuten
FSK 16

Unsere Empfehlung: Reingehen!

Das Leben des deutschen Regisseurs Rainer Werner Fassbinder (Oliver Masucci).

Oskar Roehler ("HERRliche Zeiten") widmet sich dem Universalgenie Rainer Werner Fassbinder, der in seinem viel zu kurzen Leben eine unglaubliche Schaffenskraft an den Tag legte, bis er seinen Drogenexzessen 1982 im Alter von 37 Jahren erlag. Das deutsche Drama steht dem von Oliver Masucci außerordentlich gespielten Fassbinder in Sachen Exzess, Kraft und Zärtlichkeit in nichts nach und trifft mit seiner stilisierten Ästhetik genau den richtigen Tonfall. Die Kritiken für die Weltkino-Produktion sind unisono hymnisch.

Unser Kritiker Björn Schneider steht dem nicht nach, ist begeistert und vergibt die Höchstwertung: Fünf von fünf Sternen! Er schreibt: "Ambitioniertes, herausragend gespieltes und unaufdringlich gefilmtes Biopic über den unermüdlichsten, produktivsten aller deutschen Filmemacher."

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