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The Big Short (2016)

Da es schon 2005 erste Anzeichen für den Zusammenbruch des amerikanischen Immobilienmarktes gibt, wetten mehrere Finanzexperten auf den Kollaps des Systems.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
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Nach einer Analyse zahlreicher Immobilienfinanzprodukte kommt der Hedgefonds-Manager Michael Burry (Christian Bale) schon im Jahr 2005 zu dem Schluss, dass der amerikanische Wohnungsmarkt vor einem gigantischen Kollaps steht, der wiederum eine globale Wirtschaftskrise auslösen wird. Da der Börsenfachmann bei den Investmentbanken mit seinen Warnungen auf taube Ohren und viel Gelächter stößt, dreht er den Spieß einfach um. Fortan tätigt er im großen Stil Aktienleerverkäufe und wettet auf den Zusammenbruch des Finanzsystems.

Als der umtriebige Deutsche-Bank-Makler Jared Vennett (Ryan Gosling) von Burrys ungewöhnlichen Investitionen Wind bekommt, wittert er die Chance auf persönliche Bereicherung und versucht, andere Trader für ähnliche Aktionen zu gewinnen. Zu den Umworbenen gehört Mark Baum (Steve Carell), der moralische Bedenken äußert, aber auch von dem Gedanken fasziniert ist, die gierigen Bankmanager endlich vorzuführen. Parallel wollen die Junginvestoren Charlie Geller (John Magaro) und Jamie Shipley (Finn Wittrock) mithilfe des früheren Börsenprofis Ben Rickert (Brad Pitt) ebenfalls vom drohenden Kollaps profitieren.

Bildergalerie zum Film "The Big Short"

The Big ShortThe Big ShortThe Big Short - Adam McKayThe Big Short - Christian BaleThe Big Short - Steve Carell und Ryan GoslingThe Big Short

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

In seiner letzten Regiearbeit "Anchorman: Die Legende kehrt zurück" ließ Adam McKay den Nachrichtenmoderator Ron Burgundy zum zweiten Mal auf die Kinozuschauer los und lieferte erneut enervierendes Geblödel ab, das nur selten scharfsinnige Pointen zu bieten hatte. Ganz anders verhält es sich nun mit der Börsen-Tragikomödie "The Big Short", die auf dem gleichnamigen Sachbuchbestseller von Michael Lewis basiert. Erzählt wird hier von mehreren Investoren, die den Zusammenbruch des Finanzmarktes im Jahr 2008 voraussehen und ihre Prophezeiungen vergolden können. Obwohl die Thematik eigentlich staubtrocken ist, blickt McKay ähnlich gewitzt und enthemmt wie Martin Scorsese mit "The Wolf of Wall Street" auf ein Milieu, in dem es vor Betrügern und gierigen Zockern nur so wimmelt.

Parallelen zu Scorseses schwarzhumoriger Börsensause von 2013 ergeben sich schon durch die Gestaltung, mit der McKay seinen filmisch wenig attraktiven Stoff aufwertet. Schnelle Schnitte, direkte Zuschaueransprachen und pointiert-rasante Dialoge ziehen den Betrachter rasch in das Geschehen hinein. Inserts mit kurzen Erklärungen zu wichtigen Fachbegriffen, bildliche Umschreibungen und augenzwinkernde Gastauftritte – etwa Margot Robbie, die auch in "The Wolf of Wall Street" zu sehen war – sorgen dafür, dass selbst branchenfremde Kinogänger nicht auf der Strecke bleiben müssen. Gleichwohl ist die Aufmerksamkeit des Publikums jederzeit gefordert, da komplexe Börsenprodukte eine zentrale Rolle spielen und die seltsam verklausulierte Sprache der Banker nicht über Bord geworfen wird. Wer leicht bekömmliche Popcorn-Unterhaltung erwartet, dürfte sich gehörig wundern.

Als zusätzliche Herausforderung erweisen sich die drei unterschiedlichen Erzählstränge, die sich zwischendurch berühren, aber nie zusammenlaufen und ein entsprechend umfangreiches Figurenpersonal in Stellung bringen. Dramatische Momente, absurde Situationskomik und augenöffnende Enthüllungen wechseln sich ständig ab, wobei die Übergänge zwischen den einzelnen Tonlagen manchmal etwas holprig geraten. Schwankend in ihrer Qualität fallen auch die verschiedenen Plotlines aus. Während der Strang um Mark Baum (Steve Carell) und seine Mitarbeiter vor Energie und irrwitzigen Pointen nur so strotzt, bleiben die Junginvestoren Charlie Geller (John Magaro) und Jamie Shipley (Finn Wittrock) eher blass.

Dass sich "The Big Short" dennoch als amüsant-fesselnde Angelegenheit präsentiert, ist in erster Linie dem furios aufspielenden Star-Ensemble zu verdanken. Angefangen bei Ryan Gosling, der den aalglatten Makler Jared Vennett als umtriebigen Opportunisten spielt. Ein Mann, der mit Worten zu jonglieren weiß und sich mit seinen Erläuterungen mehrmals "vertrauensvoll" an den Zuschauer wendet. Imponierend ist zudem der Auftritt von Christian Bale, der den Hedgefonds-Manager Michael Burry als exzentrisches Superhirn verkörpert. Den prägnantesten Eindruck hinterlässt allerdings Steve Carell, der schon 2014 im Sportlerdrama "Foxcatcher" seine Qualitäten als Charakterdarsteller nachhaltig unter Beweis stellen konnte. In der Rolle des Traders Mark Baum, der mit moralischen Skrupeln und einem persönlichen Verlust zu kämpfen hat, läuft er abermals zu Höchstform auf. Bemerkenswert ist vor allem, dass seine Figur nicht zu einer billigen Karikatur verkommt, obwohl sie ständig unter Strom steht.

Fazit: Drama, Satire und Börsenkrimi – mit "The Big Short" erzählt Adam McKay eine leider allzu reale Vorgeschichte zur weltweiten Finanzkrise von 2008. Ein rasant getakteter Film, der trotz kleiner Schwächen mitreißt und die hässliche Fratze des Kapitalismus entblößt.




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Besetzung & Crew von "The Big Short"

Land: USA
Jahr: 2016
Genre: Drama
Länge: 131 Minuten
Kinostart: 14.01.2016
Regie: Adam McKay
Darsteller: Brad Pitt als Ben Rickert, Finn Wittrock als Jamie Shipley, Christian Bale als Michael Burry, Karen Gillan als Evie, Selena Gomez
Kamera: Barry Ackroyd
Verleih: Paramount Pictures Germany

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