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Deutsche Filmstarts: Hält auch Deutschland bei "Don't Breathe" die Luft an?

Edel-Drama "The Light Between Oceans" startet

Wer hätte das gedacht? Ein kleiner, kurzer und ohne Stars besetzter US-Horrorfilm ist die definitive Empfehlung dieser Woche. "Don't Breathe" schnürt nicht nur den Protagonisten auf der Leinwand die Luft ab. Am anderen Ende des Spektrums ist auch die ausladende Literaturverfilmung "The Light Between Oceans" einen Blick wert.


"Don't Breathe"

Horror
USA
88 Minuten
FSK 16

US-Horrorfilm über drei junge Leute (Jane Levy, Dylan Minnette und Daniel Zovatto), die hoffen, im Haus eines blinden, alten Mannes (Stephen Lang) ein Vermögen stehlen zu können, dort aber auf jemanden treffen, der bei weitem nicht so hilflos ist, wie sie angenommen haben. Der aktuelle Spitzenreiter in den US-Kinocharts überrascht mit bei Horrorfilmen oft nicht gekannter Qualität. Der uruguayische Regisseur und Drehbuchautor Fede Alvarez ("Evil Dead") schafft es, die robuste Ausgangslage geschickt in einen spannenden und schaurigen Streifen zu wenden, der aufgrund seiner Einfachheit um so wirkungsvoller ist. Die Kritiker überschlagen sich, das Publikum ist begeistert, und auch unser Rezensent Carsten Moll hat die Sony Pictures-Produktion sehr gut gefallen: "Nervenaufreibende, gekonnt inszenierte Unterhaltung, die mehr zu bieten hat als bloß drastische Schockeffekte." Unsere Empfehlung: Reingehen!

"The Light Between Oceans"
Drama
USA
133 Minuten
FSK 12

US-Drama über einen Leuchtturmwärter (Michael Fassbender) und seine Frau (Alicia Vikander), die an der Westküste Australiens ein Baby großziehen, das sie aus einem dahintreibenden Ruderboot gerettet haben. Regisseur und Drehbuchautor Derek Cianfrance ("The Place Beyond the Pines") hat den Erfolgs- und Debutroman der australischen Autorin M.L. Stedman aus dem Jahr 2012 für die Leinwand adaptiert und einen wunderschön anzuschauendes und gut gespieltes Werk geschaffen, das sich allerdings keinen Fallen damit tut, zu oft auf die Tränendrüse zu drücken. Alles in allem sind die Besprechungen und Publikumsreaktionen für die Constatin-Produktion freundlich, und unser Kritiker Björn Schneider macht da keine Ausnahme: "Episches und hinsichtlich seiner Optik stilisiertes Edel-Drama mit einem großartig und jederzeit glaubhaft aufspielenden Schauspieler-Ensemble sowie erhabenen Landschaftsaufnahmen."

"Nerve"
Thriller
USA
96 Minuten
FSK 12

US-Thriller um eine High School-Schülerin (Emma Roberts), die in eine virtuelle Spielvariaton von "Wahrheit oder Pflicht" verwickelt wird, bei dem jeder ihrer Schritte von der anonymen Gemeinschaft der "Zuschauenden" manipulert wird. Jeanne Ryan hat 2012 den Jugendroman "Nerve" veröffentlicht, der nun vom Regieduo Henry Joost und Ariel Schulman ("Paranormal Activity 4") zu einem rasanten Teenager-freundlichen Film umgesetzt worden ist, dessen charmante Hauptdarsteller Emma Roberts und Dave Franco und die schiere Energie des Ganzen eine ganze Reihe von fundamentalen Schwächen überwinden helfen. Die Studiocanal-Produktion ist trotz guter Kritiken und positiver Zuschauerreaktionen in den USA gefloppt. Unsere Kollegin Bianka Piringer sagte die Romanverfilmung zu: "Die temporeiche und visuell einfallsreiche Inszenierung widmet sich mit philosophischer Neugier dem verführerischen Reiz einer Online-Öffentlichkeit, die totalitäre Züge annehmen kann."

"Absolutely Fabulous - Der Film"
Komödie
Großbritannien
91 Minuten
FSK 12

Britische Komödie um die aus der BBC-Fernsehserie "Absolutely Fabulous" bekannten Edina (Jennifer Saunders) und Patsy (Joanna Lumley), die nach Südfrankreich verduften, nachdem sie versehentlich Kate Moss in die Themse befördert und so die ungewollte Aufmerksamkeit von Medien und Polizei auf sich gezogen haben. Zwölf Jahre nach dem Ende der Fernsehserie und vier Jahre nach dem letzten Auftauchen von Edina und Patsy in drei TV-Specials nimmt die Kinoversion von "Absolutely Fabulous" den Faden da auf, wo er liegen geblieben ist, und spinnt ihn genauso weiter, wie man es erwarten durfte. Die 20th Century Fox-Produktion von Mandie Fletcher ("Deadly Advice"), zu der Jennifer Saunders das Drehbuch geliefert hat, war auf der Insel ein Erfolg. Die Kritiker beurteilten die Fernsehadaption dabei wesentlich positiver als die Zuschauer. Unser Rezensent Carsten Moll kommt in der Mitte heraus: "Mittelmäßige Komödie mit Schwächen in Drehbuch und Inszenierung. Fans der TV-Serie dürfte das aber wenig stören, denn neben zahlreichen Gastauftritten bekannter Stars bietet der Film zwei großartige Hauptdarstellerinnen sowie gelungene verbale Schlagabtäusche."

"Männertag"
Komödie
Deutschland
90 Minuten
FSK 12

Deutsche Komödie über vier ehemalige Schulfreunde (Milan Peschel, Tom Beck, Oliver Wnuk und Axel Stein), die sich nach 20 Jahren wiedertreffen, um ihrem verstorbenem Kumpel am "Männertag" zu gedenken. Natürlich mit reichlich Alkohol und allerlei Katastrophen. Vorschusslorbeeren gibt es für diese Universum-Produktion keine: "Proll-Klamotte zum Fremdschämen" titelt die "Westfälischen Nachrichten" - und im Rest der Presse sieht es für das Werk von Holger Haase ("Da geht noch was!") kaum besser aus. Sein Versuch, eine Art deutschen "Grown Ups" zu fabrizieren, ist aber laut unseres Kritikers Björn Schneider halbwegs gelungen: "Derber, teils arg geschmackloser, aber dennoch gut unterhaltender und immer wieder extrem komischer Spaß."

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