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Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks
Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks
© Universum Film

Deutsche Filmstarts: Animations-"Asterix" lockt Familienpublikum

Filmisches Denkmal für Torhüter "Trautmann"

Hollywood ist in dieser Kinowoche in der Minderheit. Mit "Rocca verändert die Welt" und "Trautmann" kommen statt dessen zwei deutsche Produktionen auf die heimischen Leinwände. "Was Männer wollen" und "Destroyer" erhöhen den Damenanteil vor und hinter der Kamera, während der große Neustarter "Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks" das Familienpublikum lockt. Was lohnt den Kinobesuch? Und wann lässt man die Geldbörse besser stecken?

"Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks"
Animation
Frankreich
86 Minuten
FSK 0

Der Druide Miraculix sucht einen Nachfolger, bevor die Formel für den Zaubertrank in falsche Hände fällt.

Der insgesamt zehnte und davon zweite computeranimierte Animationsstreifen mit den Comic-Figuren Asterix und Obelix, der in Frankreich mit 3,7 Millionen kleinen und großen Zuschauern bereits ein großer Erfolg geworden ist. Für die französische Universum-Produktion haben die Produzenten wieder auf das bewährte Regieduo Alexandre Astier, der auch das Drehbuch geschrieben hat, und Louis Clichy gesetzt, das den Vorgänger "Asterix im Land der Götter" vor fünf Jahren erfolgreich auf die Leinwände gebracht hat. "Asterix: Le secret de la potion magique" hat gemischte Kritiken und positive Zuschauermeinungen erhalten.

Unser Kritiker Björn Schneider fand es mittelprächtig: "In einigen Szenen blitzt der Zauber vergangener Zeiten auf, was vor allem an den bewährten Witzen und den Reminiszenzen an die Comic-Klassiker liegt. Das viel zu hohe, ungestüme Tempo, eine enttäuschende Synchro und die fehlende kritische Note lassen unter den Nostalgikern jedoch Wehmut aufkommen und an die gute alte (Zeichentrick-)Zeit zurückdenken."

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"Rocca verändert die Welt"
Komödie
Deutschland
101 Minuten
FSK 0

Unsere Empfehlung: Reingehen!

Eine Elfjährige (Luna Maxeiner), die allein in Hamburg lebt, wehrt sich gegen die Versuche der Erwachsenenwelt, ihr die Selbstbestimmtheit zu nehmen.

Katja Benrath, Tänzerin, Sängerin, Schauspielerin, hat vor zehn Jahren das Filmemachen für sich entdeckt und seitdem zahlreiche Kurzfilme gedreht. Letztes Jahr war ihr "Watu Wote: All of Us" für den Oscar nominiert. Mit dieser Warner Brothers Pictures-Produktion gibt die 39-Jährige nun ihr Kinofilmdebut. Ganz offensichtlich hat Drehbuchautorin Hilly Martinek ("Honig im Kopf") viel "Pippi Langstrumpf" im Kopf gehabt, als sie das Skript geschrieben hat. Was ja per se nicht schlecht ist, zumal wenn so viele soziale Themen angesprochen werden und die zauberhafte Komödie so gut gespielt ist. Die ersten Kritiken sind gut.

Begeistert ist unser Rezensent Björn Schneider. Er vergibt die Höchstwertung: Fünf von fünf Sternen! Er schreibt: "Erfrischender, phantastisch gespielter Familienfilm mit einer unangepassten, unverwechselbaren Hauptfigur, deren Lebenslust ansteckend wirkt."

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"Trautmann"
Drama
Deutschland
119 Minuten
FSK 12

Ein deutscher Kriegsgefangener (David Kross) bleibt nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Großbritannien und wird gegen große Proteste vom Erstliga-Fußballclub Manchester City als Torwart angestellt.

Bert Trautmann ist im englischen Fußball eine Legende. Von 1949 bis 1964 hütete er das Tor von Manchester City. Berühmt wurde er vor allem wegen des FA Cup-Finales 1956, als er beim Sieg seiner Mannschaft im Tor blieb, obwohl er sich einen Halswirbelbruch zugezogen hatte. Im selben Jahr wurde er zu Englands Fußballer des Jahres gewählt. 2013 verstarb er im Alter von 89 Jahren. Regisseur und Drehbuchautor Marcus R. Rosenmüller ("Wer früher stirbt, ist länger tot") hat dem Fußballer nun mit diesem deutschen, aber auf Englisch gedrehten Drama ein filmisches Denkmal gesetzt. Leider glättet die Synchronfassung das Original, wenn jetzt auf einmal alle deutsch sprechen. Rosenmüller drückt ordentlich auf die Tränendrüse, manchmal arg plump, aber spannend und zum Nachdenken anregend ist die Square One-Produktion allemal. Die Kritiken sind gemischt.

Unser Kollege Falk Straub kommt zu einem ebenfalls gemischten Urteil: "Der Film sieht wundervoll aus, ist hervorragend besetzt und stellenweise begeisternd gespielt, überzeugt allerdings durchweg mehr in seinen zwischenmenschlichen Momenten als in den Sportszenen."

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"Was Männer wollen"
Komödie
USA
117 Minuten
FSK 12

Eine Frau (Taraji P. Henson) entwickelt die Fähigkeit, die Gedanken von Männern zu hören.

Vier Autoren haben sich daran gemacht, die Mel Gibson-Komödie "What Women Want" von 2000 einer Geschlechtsumwandlung zu unterziehen. Nun ist es die Frau, die Männergedanken hören kann. Die ziemlich holprige US-Komödie ist sympathisch und profitiert immens von Hauptdarstellerin Taraji P. Henson. Die Kritiken für die Paramount Pictures-Produktion von Regisseur Adam Shankman ("A Walk to Remember") sind gemischt, die Zuschauer lehnen den Streifen ab. In den USA ist er mit 52 Millionen Dollar Umsatz immerhin ein mäßiger Erfolg geworden.

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"Destroyer"
Krimi
USA
121 Minuten
FSK 12

Eine Polizistin (Nicole Kidman) muss einen Todesfall untersuchen, der mit einem Undercover-Einsatz 15 Jahre zuvor zusammen hängt, der ihr Leben einst aus den Fugen geraten ließ.

Regisseurin Karyn Kusama ("The Invitation") macht bei der zermürbenden Handlung dieses US-Krimis ebenso wenig Kompromisse, wie Hauptdarstellerin Nicole Kidman in ihrer Darstellung einer ausgelaugten Polizistin. Ihre Leistung verleiht der herausfordernden Concorde-Produktion, die einen bleibenden Eindruck hinterlässt, eine weitere Ebene. Die Kritiken sind gut, die Zuschauerreaktionen eher unterkühlt.

Unser Kritiker Andreas Köhnemann sah Licht und Schatten: "Eine reizvolle Mischung aus Drama und Krimi. Nicht alles vermag zu überzeugen; dennoch sind insbesondere die Leistungen von Hauptdarstellerin Nicole Kidman und Kamerafrau Julie Kirkwood bravourös."

Hier geht es zu den kompletten Filmstarts

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