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© Universal Pictures International

Universal Pictures und Kinokette AMC einigen sich

Filme nach drei Wochen als Video on Demand

(29.07.2020) Update
Die Pandemie verhindert nicht nur vieles, sondern macht auch einiges möglich, was bis vor kurzem noch undenkbar schien. Universal Pictures haben sich jetzt mit der Kinokette AMC Theatres geeinigt und in ihrer Position durchgesetzt. Die Kinokette hatte damit gedroht, keine Universal-Produktionen mehr zu zeigen, weil das Filmstudio konsequent alle seine Streifen in der Zeit der Covid-19-Kinoschließungen sofort als Video on Demand angeboten hat, statt auf eine Wiedereröffnung zu warten.

Nun haben sich AMC und Universal auf einen Kompromiss geeinigt, der für die Zukunft gelten soll. Statt des bisherigen Fensters von 90 Tagen ab Kinostart, nach denen ein Film erst in einem anderen Medium vermarktet werden durfte, soll das jetzt bereits nach 17 Tagen, also drei Kinowochenenden, möglich sein. Dieser Zeitraum gilt als die Phase, in der eine Produktion den Großteil ihres Umsatzes einspielt.

Für AMC war es wohl eine Frage zwischen der Taube auf dem Dach und dem Spatz in der Hand. Vorsitzender Adam Aron meint: "AMC akzeptieren dieses neue Industriemodell mit Begeisterung, weil wir in dieser neuen Struktur nun an der Gesamtheit des Wertschöpfungsprozesses beteiligt sind, und weil erstklassiges Video on Demand zusätzliches Potential für höhere Profitablilität der Filmstudios ermöglicht, was umgekehrt zu mehr Produktionen von Kinofilmen führen wird." Mit anderen Worten: Es nützt wenig, die Filmstudios zu zwingen, ihre Filme zurückzuhalten, wenn sie dann pleite gehen.

Die Universal Filmed Entertainment-Vorsitzende Donna Langley erklärt: "Das Kinoerlebnis bleibt der Eckpfeiler unseres Geschäftes. Die Partnerschaft, die wir mit AMC geschlossen haben, wird durch unseren gemeinsamen Wunsch gesteuert, eine florierende Zukunft für den Filmverleih sicherzustellen und den Kundenwünschen mit Flexibilität und Wahlmöglichkeiten entgegen zu kommen."

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(29.04.2020) Kinokette AMC sauer auf Universal Pictures
Ursprünglich sollte "Trolls World Tour" am 10. April in die US-Kinos kommen. Wegen der Corona-Pandemie entschieden sich Universal Pictures bereits Mitte März, ihren Animationsstreifen statt dessen am selben Tag als Video on Demand für 20 Dollar im Internet zu veröffentlichen.

Nun vermeldet das Studio, dass in den ersten drei Wochen rund 100 Millionen Dollar umgesetzt worden sind. "Das Ergebnis hat unsere Erwartungen übertroffen und die Rentabilität von Video on Demand bewiesen. Sobald die Kinos wieder öffnen, werden wir Filme in beiden Formaten veröffentlichen", freut sich NBCUniversal-Vorsitzender Jeff Shell.

Überhaupt nicht mit dieser Entscheidung anfreunden kann sich die Kinokette AMC Theaters, wie "The Hollywood Reporter" berichtet. Das Unternehmen hat angekündigt, überhaupt keine Universal-Produktionen mehr zu zeigen. "Man glaubt wohl, dass wir lammfromm die neue Linie, wie Studios und Kinos zusammen arbeiten sollen, schlucken, mit null Interesse auf Seiten von Universal, wie solche Maßnahmen uns betreffen werden", ärgert sich AMC-Chef Adam Aron. "Universal will den Kuchen behalten und zugleich aufessen. Das ist enttäuschend, aber diese Aussagen lassen uns keine andere Wahl. Also werden wir ab sofort keine Universal-Streifen mehr in unseren Kinos in den Vereinigten Staaten, Europa oder dem Mittleren Osten aufführen. Das ist keine leere Drohung."

Der AMC-Chef erklärt weiter, dass man "willens ist, sich mit Universal hinzusetzen, um unterschiedliche Strategien und wirtschaftliche Modelle zu besprechen, aber da solche Diskussionen bislang nicht stattgefunden haben, endet unsere jahrzehntelange, unglaublich erfolgreiche Geschäftszusammenarbeit heute leider".

Universal reagiert per Pressemitteilung: "Wir glauben absolut an das Kinoerlebnis und haben nichts Gegenteiliges verlautbart. Wir freuen uns darauf, weitere vertrauliche Gespräche mit unseren Kinopartnern zu führen, sind aber enttäuscht bei diesem Versuch von AMC, unsere Position und unsere Handlungen in ein falsches Licht zu rücken."

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