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Kinostarts Deutschland: Computer-Nostalgie mit "Pixels"

"Margos Spuren" für Jung und "Gefühlt Mitte Zwanzig" für Alt

Die größte Produktion muss nicht immer die beste sein. Neben "Pixels" mit Adam Sandler starten heute einige Spielfilme, die einen Blick wert sind und allen Altersstufen etwas zu bieten haben, so zum Beispiel die romantischen Komödien "Gefühlt Mitte Zwanzig" und "Es ist kompliziert...!" Was läuft, was lohnt, was nicht?

"Pixels"

Komödie
USA
106 Minuten
FSK 6

In dieser Action-Komödie greifen Videospielfiguren der achtziger Jahre wie Pac-Man die Erde aus dem Weltall an. Es ist an den besten, in die Jahre gekommenen Gamern, die Welt zu retten. Der bildgewaltige Film ist von Chris Columbus mit rasantem Erzähltempo und zahlreichen Kampfszenen inszeniert und bietet der entsprechenden Generation, die vor 30 Jahren mit diesen Figuren groß geworden ist, den einen oder anderen nostalgischen Schmunzler. Von den Kritikern weitgehend verrissen, scheint diese Adam Sandler-Komödie mit ihrer netten Ausgangsidee, aber dem schwachen Drehbuch in den USA auf Grund zu laufen. Aber für unseren Kritiker Björn Schneider ist die Columbia Pictures-Produktion ein "kunterbunter, höchst kreativer Action-Animations-Hit mit viel Humor und ordentlich 80er-Charme." Kurzum: "Der perfekte Sommer-Film."

"Margos Spuren"
Drama
USA
109 Minuten
FSK 6

Melodram, das auf einem Buch von "Das Schicksal ist ein mieser Verräter"-Autor John Green basiert. Erzählt wird von einem Jugendlichen (Nat Wolff), den seine engste Kindheitsfreundin (Cara Delevigne) auf eine Schnitzeljagd nach ihr selbst lockt. Der dialoglastige Film mit sympathischen Figuren ist von einer positiven und humorvollen Grundstimmung geprägt. Dabei ist die 20th Century Fox-Produktion nicht so tiefschürfend und bewegend, wie sie es wohl gerne wäre, aber immer noch ein ernster, gut gespielter und Gedanken anregender Jugendfilm. Unsere Kritikerin Bianka Piringer gefällt vor allem die "eigentümliche Atmosphäre", die den Zuschauer nach und nach gefangen nimmt.

"Ooops! Die Arche ist weg..."
Animationsfilm
Deutschland
86 Minuten
FSK 0

Der deutsche 3D-Animationsfilm erzählt sehr frei von der biblischen Sintflut, indem er das Schicksal von zwei Tierfamilien schildert, die ursprünglich nicht für die Rettung durch Noahs Arche vorgesehen waren. Im Mittelpunkt des eher auf jüngere Kinder zielenden rasanten und farbenfrohen Films stehen niedliche Tierfiguren. Während die Kritiker über diesen "Euro-Pudding" (neben Deutschland sind noch Irland, Belgien und Luxemburg an der Produktion beteiligt gewesen) die Nase rümpften, schlug sich der Zeichentrickfilm bei seinem Kinoeinsatz in Großbritannien ganz achtbar. Unser Kritiker Falk Straub hält das Werk mit seiner "richtigen Mischung aus Spannung, Witz und Zusammenhalt" für einen "gelungenen Spaß für die ganze Familie".

"Slow West"
Western
Großbritannien
83 Minuten
FSK 12

Britischer Western über einen jungen Schotten (Kodi Smit-McPhee), der seiner großen Liebe nach Amerika folgt, wo er auf der Suche nach ihr mit den rauen Realitäten des "Wilden Westens" konfrontiert wird. Gleich mit seinem Erstlingswerk beeindruckt Regisseur und Drehbuchautor John Maclean und bietet Fans von Western einen einfallsreichen Genuss, der von den Kritikern begeistert aufgenommen worden ist, die insbesondere auch die Leistung von Hauptdarsteller Michael Fassbender loben. Auch unser Kritiker Carsten Moll hat ein "erstaunlich stilsicheres und kurzweiliges Erstlingswerk" gesehen.

"Gefühlt Mitte Zwanzig"
Komödie
USA
98 Minuten
FSK 0

Regisseur und Drehbuchautor Noah Baumbach ("Frances Ha") erzählt in ruhigem Ton von einem Ehepaar (Naomi Watts und Ben Stiller), das seine Probleme mit dem Älterwerden hat und durch die Freundschaft mit einem so jungen wie hippen Paar (Amanda Seyfried und Adam Driver) einige unerwartete Veränderungen erlebt. Die melancholische und ehrliche Komödie bietet einige der witzigsten Dialoge aus den Mündern der lebensechtesten Charaktere, die Baumbach bisher ersonnen hat. Die Presse mochte "While We're Young" (so der Originaltitel) lieber als das Publikum. Unser Kritiker Carsten Moll sieht es differenziert: Zwar biete der Film witzige Szenen, aber es fehle ihm an einem dramatischen Bogen, den er mit einem bemühten Finale auszugleichen versuche.

"Es ist kompliziert ..!"
Komödie
Großbritannien
88 Minuten
FSK 12

Britische Komödie über eine junge Single-Frau (Lake Bell), die von einem Mann (Simon Pegg) irrtümlich für sein Blind Date gehalten wird – ein Missverständnis mit heiteren und romantischen Folgen. Regisseur Ben Palmer, der auf der Insel vor allem mit der Fernsehserie "The Inbetweeners" und deren Kino-Ableger bekannt geworden ist, versetzt den dialogzentrierten und positiv gestimmten Film mit zahlreichen Slapstick-Einlagen. Die Protagonisten sind einfühlsam porträtiert, und besonders Lake Bell überzeugt mit ihrer kecken und sarkastischen Art in dem unterhaltsamen und herrlich ehrlichen Werk. Auch unsere Kritikerin Bianka Piringer ist begeistert und vergibt für diesen "Glücksfall für das romantische Genre" die Höchstpunktzahl. Fünf von fünf Punkten! Trotzdem floppte "Man Up" (so der Originaltitel) in Großbritannien.

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